Verfolgungsjagd

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Im selben Moment klingelte Doms Handy. Er stöhnte leise auf und ging dann ran ohne mich aus den Augen zu lassen. „Ja?"

Es war kurz still, der am anderen ände schien etwas zu erklären. „Verdammt!" knurrte der Mann und legte auf „wir sind aufgeflogen, Brian und die anderen haben die Lagerhalle verlassen. Wir müssen hier weg Hobbs ist auf den Weg hier her"

Ich schaute ihn verwirrt an, Hobbs? DER hobbs? Na klasse das würde sicherlich kein Spaß werden. Ich stand auf, zog mir ein Shirt und eine Hose an und ging in meine Abstellkammer. „Jessi komm jetzt" rief Dom ungeduldig, er stand hinter mir. Ich öffnete eine Kiste und holte einige Pistolen raus, „hier" ich gab ihm eine und die dazu gehörige Munition. Er schaute mich erstaunt an, steckte sie aber ohne ein Wort in den Hosenbund. „jetzt aber"

Im selben Moment hörten wir oberhalb von meinem Haus quietschende Reifen die sich schnell näherten, Dom griff nach meiner Hand und wir rannten über die Seitentür nach draußen und standen auf dem Dach meiner vorderen Nachbarn.

Domenic schaute mich an, er schien nicht zu wissen wo hin. Ich grinste und lief los, sprang vom dach runter und aufs nächste, schaute kurz hinter mich und Dom war auch schon drüber.
Auf der Seite meines hauses sah ich jetzt einen bulligen, schwer bewaffneten Glatzkopf mit Anhängsel der uns entdeckt hatte, ohne zu zögern lief er los.

Ich ebenfalls, hoffte einfach das Dom hinter mir bleiben würde, über Dächer und Holzplatten ging die wilde verfolgungsjagt. Hoffentlich war der Kerl nicht ganz so ausdauernd wie wir.  Leider bemerkte ich recht schnell, dass ich auch keine ewige Ausdauer hatte, und das Springen über die Dächer war recht schwierig. Irgendwann brach ich auf einmal ein und landete in der Wohnung von einer Großfamilie.

Die drei Kinder schauten mich verwirrt an und das kleinste fing an zu weinen, ich entschuldigte mich und sprang durch das Fenster nach draußen. Dort kamen grad zwei bewaffnete Polizisten um die Ecke gerannt, ohne weiter nachzu denken zückte ich die Pistole und schoss, einen erwischte ich, er fiel zu boden, der zweite versteckte sich hinter einer Hauswand.

Ein kurzes Zeitfenster, ich drehte mich um und rannte, immer den Berg runter, durch Menschen durch die aufschrien durch aufgehängte Wäsche, zwischen engen Gassen hindurch. Kurzzeitig fragte ich mich wo Dom war, als ich ihn dann auf einmal über meinem Kopf hinweg aufs Nächste Dach springen sah, verfolgt von Hobs. Ich bog ab, folgte den beiden auf dem Boden, Hobbs war gut, viel zu gut und mittlerweile viel zu nah an dem Gejagten dran. Auf einmal lichtete es sich vor mir und ich stand auf dem Dach eines Hauses welches an einem etwa 8 Meter tiefen Abgrundes stand.

Dom war schon unten am weiter laufen und Hobbs lag auf dem Dach und versuchte sich aufzurichten.

Ich sprang ohne nachzudenken runter, fiel hart und auf den Specialagent, er stöhnte auf und sackte zusammen, ich nutzte den Überraschungsmoment, rappelte mich auf und jagte Dom hinterher.

Er hatte bemerkt das etwas hinter ihm passiert war und war stehen geblieben, als er mich anrennen sah lächelte er kurz und zog mich schon weiter denn Hobbs stand wieder. Ich lies mich von ihm mit zerren doch nach drei weiteren Häusern war die Fahrt vorbei. Vor uns ein Bach der in die Abwasserkanäle außerhalb der Favelas führen würde. Zu breit um darüber zu springen. „los" rief Dom und zog mich schon mit sich in den Bach. Wir sprangen gemeinsam rein und wateten in das große Rohr.

Inständig hoffte ich, das Hobbs in seinem Verfolgungswahn einfach durch den Bach marschieren würde und uns nicht folgte. Und anscheinend war das so, denn es wurde still um uns herum, keiner sagte ein Wort bevor wir nicht das Ende der Kanäle erreichten, die Sonne schien und wären wir nicht so hektisch gewesen, hätte man einen phantastischen Ausblich hoch zu den Favelas gehabt. „Dom! Jessi" Mia und Brian kamen auf uns zu gelaufen.

„Was macht ihr denn hier?" wollte ich wissen. Mia grinste mich an und hob eine Hand, ein kleiner Empfänger lag darin. „Dom hat einen Peilsender, damit wir wissen wo er sich so rum treibt. Wir dachten uns wir holen euch mal ab." Dann kam auch schon Brian auf mich zu und umarmte mich fest „verdammt, ich hatte grade so einen Schiss, dass Hobbs dich fängt. Es tut mir so leid Jessi dass ich so sauer war, bitte verschwinde nicht einfach wieder"

Ich lächelte erschöpft und schüttelte den Kopf „alles in Ordnung" doch als Brian mich noch einmal umarmte, durchzuckte mich ein Schmerz.

„au" stöhnte ich auf und trat einen Schritt zurück. Als ich nach unten sah, bemerkte ich zwei große rote Flecken an Schulter und Oberschenkel. Mich hatte man getroffen! Anscheinend hatte das Adrenalin meinen Körper den Schmerz bis jetzt nicht fühlen lassen, doch jetzt wurde es um so schlimmer, ich war vollkommen erschöpft.

„Jessi" keuchten Brian, Mia und Dom entsetzt auf.

Höher als Hoffnung, tiefer als VergangenheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt