Du bist die Grenze, die ich brauche - StegiGHG

Kontrollverlust

Vor mir steht Kevin, hinter ihm Toni und jetzt wo ich die beiden sehe, kommen mir sofort wieder die Tränen hoch...

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„Mein Gott Basti, du siehst ja super scheiße aus.", sagt Kevin zur Begrüßung und nimmt mich ganz fest in den Arm. Ich schlinge meine Arme auch ganz vorsichtig um ihn und vergrabe mein Gesicht in seiner Schulter, woraufhin er mich noch ein kleines bisschen näher an sich drückt und mir vorsichtig durchs Haar streichelt.

„Komm, wir setzen uns mal hin.“, sagt er mit ruhiger Stimme und drückt mich nun etwas von ihm Weg.
Er und Toni kommen rein, Toni schließt die Tür, während Kevin schon vorläuft in mein Wohnzimmer. Ich und Toni laufen hinterher und wir setzen uns auch neben Kevin, der mir direkt wieder die Arme ausstreckt um für mich da zu sein.

Ich lege mich direkt in seine Arme und weine weiter.

Weine eine ganze Weile.

Bestimmt eine Stunde dauert es, bis ich so langsam wieder meine Atmung im Griff habe, wieder ruhiger werde und langsam wieder ins hier und jetzt komme. Ich bin sehr dankbar, dass die beiden einfach ruhig bei mir sitzen und für mich da sind. Ich schaue nun zum ersten Mal seit einer Stunde wieder auf, direkt in Kevin's Gesicht. Er schaut mich mitleidig an, aber auch liebevoll und unterstützend. Er kramt in seiner Hosentasche rum und reicht mir dann ein frisches Taschentuch. Ich nehme es direkt an und putze mir meine Nase. Das benutze Tuch lege ich auf den Couchtisch und setze mich dann aufrecht hin. Meine Augen brennen von dem Licht und dem ganzen Weinen, weswegen ich mir durch diese reibe. Dann starre ich noch kurz den Boden an, versuche zu verstehen was hier gerade passiert und dann realisiere ich so richtig, dass ich zwischen zwei Personen sitze und die eine nur von Videos kenne. Ich schaue auf, schaue zwischen Kevin und Toni hin und her, bevor ich mich etwas zu Toni drehe und schüchtern sage: „Hallo Toni.“

„Hey Basti.“, antwortet sie daraufhin nur kichernd und sofort schießt mir ein Lächeln ins Gesicht. Ich springe sie regelrecht an für eine Umarmung und sofort nimmt sie diese auch an und wippt uns beide ein bisschen hin und her. Dann lösen wir uns wieder. 

„Unser erstes Treffen habe ich mir anders vorgestellt, tut mir leid.“, beginne ich nun ein Gespräch. 

„Ich habe es mir auch anders vorgestellt.", lacht Toni. „Aber alles gut. Sowas gehört ja auch zu Freundschaften.“

„Danke“, antworte ich darauf mit einem kleinen Lächeln, was sie nur erwidert. Dann kommt Kevin mit einer Flasche Wasser und drei Gläsern aus der Küche. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass er aufgestanden ist. Er schenkt in jedes Glas was ein und reicht mir als aller erstes eins: „Hier, trink was. Du hast in der letzten Stunde viel Flüssigkeit verloren.“

Ich nehme das Glas und trinke es so gut wie sofort aus. Ich merke auch jetzt erst, was für einen Durst ich eigentlich hatte. 

„Sollen wir drüber reden oder bist du dann wieder so ein Wrack, dass man dich nicht mal richtig ansprechen kann?“, fragt Kevin mit einem Lächeln im Gesicht, mit einem sehr liebevollem Lächeln. Ich kann nicht anders als belustigt zu schnauben. Wie kann man so fies und liebevoll gleichzeitig sein? 

„Ich weiß nicht. Ich glaube, ich mache mir wieder zu viele Gedanken...“, fange ich das Thema an. 

„Ja, das tust du.“, sagt Toni daraufhin trocken, weswegen Kevin sich nicht mehr zusammenreißen kann und lacht.

Sie lassen mich beide aber direkt weiterreden: „Ich mache mir in letzter Zeit echt Sorgen um Stegi, wie ihr vielleicht wisst. Wegen seinem OpenEnd Stream. Er kann nicht mehr und vernachlässigt sich voll. Das merken sogar schon seine Zuschauer. Aber der Vollidiot will das nicht einsehen, er hängt sich viel zu sehr in die Arbeit rein, bekommt keine Ruhe mehr und die Zeit wird einfach auch nicht weniger.“