02 | Der peinlichste Moment im Leben der besten Freundin

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Liebe auf den ersten tritt 😂 ❤️

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„Oh, tut mir voll leid. Ich habe dich nicht gesehen.", sagte eine Stimme und ich erstarrte. Ich sah mit entsetzten Augen geradewegs in das Gesicht von Majoe. Er stand leibhaftig vor mir, in einem schwarzen T-Shirt, und sah auf mich herab! Ich war tatsächlich kleiner als er. Bei seiner Körpergröße... Gott, diese ganzen Muskeln! Er war noch breiter als im Fernsehen! Meine Finger begannen zu schwitzen und mein Herz schlug bis zum Hals. „Äh, ja, äh..." Ich bekam auf einmal kein Wort mehr heraus. Majoe hingegen grinste verlegen. „Hast du dir wehgetan oder so?"

Ja, hatte ich mir eigentlich weh getan? Ich sah an mir herab und ein Kloß bildete sich in meinem Hals, als mein Blick an meinen ehemals weißen Nikes haften blieb. „Na toll...", seufzte ich und betrachtete trauernd den riesengroßen schwarzen Fleck darauf. Majoe hatte mir auf den Fuß getreten! War das sein Ernst?!

„Scheiße, waren die neu?", fragte er und musterte mich aufrichtig reumütig. „Ja.", gab ich zu, „Aber war auch ne doofe Idee von mir, diese Schuhe zu dem Konzert anzuziehen." Majoe lächelte. „Tut mir echt leid." „Schon gut.", sagte ich und machte einen Schritt nach vorn - geradewegs in eine riesige Fanta-Pfütze hinein. Ich knirschte mit den Zähnen. Konnte es noch schlimmer kommen?

„Du, ich muss los.", sagte Majoe, „Sorry. Viel Spaß beim Konzert." Noch vollkommen aufgelöst starrte ich ihm nach. Eigentlich wollte ich böse auf ihn sein, weil er meine neuen Schuhe versaut hatte. Aber es gelang mir nicht. Seine schönen Augen gingen mir einfach nicht aus dem Kopf! Und dieses Lächeln...!

„Was ist los, Puppe?", fragte Shey, als ich schließlich wieder bei ihr ankam. Ich strahlte vor Freude. „Majoe hat mir gerade die Schuhe versaut." Shey musterte mich mit irritiertem Gesicht. „Was?" Ich deutete auf meine Schuhe. „Ich bin gerade mit ihm zusammengestoßen und... Gott, Shey, weißt du, dass sein Lächeln noch viel umwerfender ist, wenn man ihm direkt gegenüber steht?" Shey verstand noch immer nichts, doch ich hatte auch keine Zeit mehr, ihr alles zu erzählen. Denn plötzlich ging das Konzert los.

Als die ersten Klänge vom Beat von Ghettosuperstar durch die Boxen klangen, schrien alle aufgeregt. Als Majoe dann auf die Bühne kam, starrte ich ihn gebannt an. Dieser Blick, mit dem er mich angeschaut hatte, ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Mir wurde heiß, als ich ihn auf der Bühne beobachtete und den Text mitrappte. Ich zog Shey mit mir auf meinem Weg zur Bühne. Ich wollte ihm wieder nah sein, ihm wieder in die Augen schauen. Shey brüllte irgendetwas, doch ich zog sie einfach mit mir, bis wir irgendwann die erste Reihe erreichten.

„Majoe!", schrie ich außer mir, „Majoe!" Doch er sah mich nicht, zog seine Show ab und brachte inzwischen schon den vierten Track. Als dieser stoppte, setzte die Musik kurz aus und alle feierten.

„Yo Leute, geht's euch gut?", rief er in die Menge und alle brüllten. „Mir geht's auch gut.", sagte er, „Voll geil, heute hier zu sein...! Vor dem nächsten Track muss ich euch was erzählen, was voll zum Thema passt..." Alle schauten ihn an. In dem Moment fiel sein Blick auf mich und unsere Blicke trafen sich. Mir war sofort heiß und kalt zugleich. Ob es ihm wohl genauso ging?

„Diesen Track möchte ich jemandem widmen.", sprach Majoe weiter und erlangte die Aufmerksamkeit seiner Fans. „Etwa vor einer halben Stunde habe ich einem Mädchen die Schuhe versaut. Ich bin der Braut voll auf die Füße getreten. Und wisst ihr was? Sie trug AirMax..."

Oh Gott, er erinnerte sich an mich!!! Dass die Widmung gar nicht wirklich passte, da AirMax eigentlich ein Disstrack an die ganzen Berliner war, verdrängte ich in dieser Sekunde. Ich sah ihn gebannt an, als der Beat einsetzte. Ich hatte das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen. Mir schnürte sich meine Kehle zu. Ich spürte Sheys Hand an meinem Oberarm während meine Sicht verschwamm. Dann wurde alles schwarz.

Als ich meine Augen wieder aufschlug, brauchte ich einen Moment um mich zu orientieren. Ich lag auf einer weißen Trage in einem kleinen, beklemmenden Raum. Shey tauchte in meinem Blickfeld auf. Sie musterte mich sauer.

„Was ist passiert?", fragte ich irritiert. Sie seufzte schwer, so als hätte ich ihr Leben zerstört. „Du bist hyperventiliert; wegen deinem Mann.", antwortete sie zickig und kniff ihre Augen zusammen. Oh nein, wie peinlich! „Hat er das gesehen?", fragte ich sie und Shey starrte mich mit offenem Mund an. „Ist die Frage dein Ernst, man?", fragte sie wütend, „Alter! Ich habe nichts vom Konzert gesehen, weil die uns zusammen über die Absperrung gehoben haben. Erst dich und dann mich, damit du nicht alleine bist!"

„Tut mir echt leid, Shey.", sagte ich kleinlaut. „Mir auch.", sagte sie, „Ich hab mich nämlich echt auf einen coolen Abend mit dir gefreut! Was ist los mit dir, man? Wieso musstest du denn auch unbedingt ganz nach vorne? Wir hatten doch einen coolen Platz!" Ich seufzte. „Ja, ich wollte ihm halt noch mal nah sein. Ich meine, er hat sich ja auch an mich erinnert und-" Shey verdrehte ihre Augen und ich verstummte. „Bist du so verknallt?"

Ich grinste. „Ja. Ich denke, ich bin richtig verknallt. Du hast seine Augen nicht gesehen! Er war so süß!" Shey tätschelte meine Hand, als wäre ich übergangsweise nicht mehr zurechnungsfähig. Sie setzte an etwas zu sagen, als ein Sanitäter zu uns kam. „Na, geht's dir wieder besser?", fragte er und lächelte. Ich nickte, als er mir einen Becher Wasser reichte. „Gut.", sagte er, „Ruh dich noch ein Bisschen aus." Dann ging er wieder.

Ich setzte mich auf und schaute mich in dem kleinen Sanitätsbereich um. Ich war die Einzige hier. War ich wirklich die Einzige, die umgekippt war? Das war mir direkt noch ein Bisschen peinlicher! Ich wollte gerade etwas zu Shey sagen, als plötzlich er in den Raum kam - Majoe!

Dream come true || Majoe FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt