10 | Die Party

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Danke für eure votes und Kommentare! 😀 Vorletztes Kapitel. Lets go! hiptothehop, dieses Chap widme ich dir 😂
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"Lori?" Majoes leise Stimme drang nur dumpf durch die Tür. Ich wollte vor Scham im Erdboden versinken, als ich mich unter lauten Geräuschen erleichterte. "Ist alles okay?", fragte Majoe besorgt. Konnte er nicht einfach ins Wohnzimmer zurückgehen und auf mich warten? "Lori, kann ich reinkommen?", fragte er leise durch die Tür. Oh Gott, alles, nur bitte das nicht!

"Nee, alles okay, Schatz!", log ich also, während ich die schlimmste Durchfallattacke meines Lebens über mich ergehen ließ. "Wirklich?", fragte er noch mal. Er war wirklich süß, aber das hier war... Oh Gott!

Es fühlte sich wie eine Ewigkeit an, als mein Martyrium endlich endete. Seufzend griff ich erleichtert nach dem Klopapier. Entsetzt riss ich die Augen auf, als ich feststellte, dass die Rolle leer war. Wie sollte ich das nur alles überstehen?!

"Lori..." Majoe stand offenbar schon wieder vor der Tür, "Lori, ist alles okay?" "Ja, man!", pampte ich genervt und schaute mich hilflos nach einer Rolle frischem Klopapier um. Ich fand keine! Vermutlich war es leichter, ihn einfach zu fragen, aber das war mir alles so schrecklich peinlich!

"Okay. Wenn ich etwas für dich tun kann, sag es. Ich setze mich hier hin und warte auf dich." Nicht sein Ernst! Ein dumpfes Geräusch an der Tür zeugte davon, wie Majoe sich an der Tür hinab auf den Boden gleiten ließ.

Gequält erhob ich mich vorsichtig und sah mich nach Taschentüchern um. Ich atmete erleichtert auf, als ich ein Päckchen entdecken konnte und versuchte, es im Storchenschritt mit halb hochgezogener Hose zu erreichen. Erst jetzt bemerkte ich den äußerst unangenehmen Geruch, der aus der Toilette kam. Ich wollte weinen!

Nachdem ich endlich alles überstanden hatte, zog ich mich wieder an und sah mich dann nach einem guten Deo oder Parfum um. Ich nahm das Erstbeste, versprühte gefühlt die halbe Flasche und wollte dann zur Krönung das Badezimmerfenster aufreißen. Es klemmte! Das konnte doch alles nicht wahr sein!

"Das hast du nicht gemacht!", platzte es aus Shey heraus, als ich ihr einen Tag später von meinem schlimmen Durchfall erzählte. "Doch!", sagte ich kleinlaut, "Hab ich. Das war so schrecklich peinlich, man!" Shey schüttelte den Kopf. "Oh Gott, Lori, dich kann man keine fünf Minuten alleine lassen!" Ich senkte den Blick und schloss die Augen. Mir war es wirklich sehr unangenehm, aber ich konnte die Zeit nun mal nicht zurückdrehen und statt grünem Curry einfach gebratene Nudeln bestellen.

"Und was hat er gesagt?!", fragte Shey nun entsetzt. Ich lächelte. "Er hat total süß reagiert. Er hat so getan, als würde er nichts merken. Den ganzen Abend hat er das nicht mehr angesprochen. Ich bin so froh!", platzte es aus mir heraus. Shey musterte mich skeptisch.

"Und er will dich ganz sicher noch mal wiedersehen?", fragte sie. Ich nickte. "Ja. Gleich heute Abend sehen wir uns wieder." Shey lächelte. "Wow.", sagte sie, "Ihr seid ja richtig verliebt. Wie kleine Teenager."

Ich lachte. "Ja, irgendwie schon. Aber Majoe ist auch wirklich unbeschreiblich toll. Er macht mich so glücklich, Shey."

"Ich muss dich übrigens noch was fragen.", sagte ich. "Was?", fragte Shey und schien sich ihrem Blick nach zu urteilen auf das Schlimmste vorzubereiten.

"Heute Abend macht Toni eine Pyjama-Party bei sich zuhause. Majoe möchte gern mit mir hingehen. Möchtest du mich begleiten?" Meine Frage schien bei Shey noch eine Weile nachzuwirken, denn sie starrte mich stumm mit versteinertem Gesicht an und sagte kein Wort. "Bitte, bitte!", flehte ich, "Ich möchte so gern, dass du mitkommst." Shey seufzte. "Wieso fragst du nicht deine anderen Freundinnen? Candy, Harmony oder Trish? Wieso fragst du immer nur mich?", wollte sie dann wissen und verschränkte abwehrend die Arme vor ihrer Brust.

"Weil du meine beste Freundin bist, Shey. Deshalb." Shey sah mich einen Moment lang an, dann schließlich flackerten ihre Augen und sie lächelte. "Okay, Puppe.", sagte sie, "Aber nur, weil du es bist. Kommen wenigstens noch andere oder muss ich mich dann wieder den ganzen Abend mit Penner Toni unterhalten?"

Ich lachte. "Sei nicht so!", forderte ich, "Der ist eigentlich ganz nett. Und das weißt du auch. Beim DVD Abend habt ihr euch doch super verstanden." Shey schüttelte mit dem Kopf. "Das mache ich alles nur Dir zuliebe, Lori. Nicht, weil ich den irgendwie geil finde oder so!"

"Weiß ich doch.", quiekte ich und fiel ihr um den Hals. Sie drückte mich überrascht an sich. "So, und jetzt lass uns unsere Pyjamas aussuchen. Das wird so lustig!"

Ein paar Stunden später hüpfte ich vorfreudig mit Shey die Treppe im Treppenhaus hinunter und riss die Haustür auf. Majoe stand schon auf der Straße und wartete. Er trug einen cremefarbenen Flanellpyjama und sah einfach zum Anbeißen aus!

"Hey Baby!", sagte er fröhlich und sah an meinem babyrosanen Pyjama hinab. Shey stand hinter mir und strich verlegen über die Teddybären auf ihrem Pyjama-Top. "Hey Schatz!", rief ich und küsste ihn zur Begrüßung. Dann stieg ich in sein Auto und ließ mich auf den Beifahrersitz fallen. "Hi.", begrüßten sie sich gleichzeitig und lächelten.

"Ich war noch nie auf einer Pyjama-Party.", sagte ich grinsend und musterte Shey, die nach mir aus dem Auto kletterte. "Ich auch nicht.", kommentierte sie trocken, "Hatte auch nicht vor, das zu ändern." Majoe lachte. "Kommt schon, Mädels. Das wird eine super Nacht."

Er drückte die Klingel runter. Einen Moment später öffnete Toni uns die Tür. Er trug einen babyblauen Schlafanzug und seine Haare waren niedlich verwuschelt. "Süß. Teddybären.", begrüßte er zuerst Shey mit einem Lächeln und sie lächelte verlegen. Ich beobachtete die Szene verwundert, während Shey vor uns das Haus betrat und ungefragt in die weißen Hausschuhe schlüpfte, die Toni offenbar bereits bereitgestellt hatte.

"Ich hab Süßkram mitgebracht.", sagte Majoe und überreichte Toni ein paar Tafeln Schokolade und eine Tüte Gummibärchen. "Super.", sagte er und ließ nun auch Majoe und mich rein.

"Wow.", platzte es aus Shey heraus und ich betrat nun nach ihr das Wohnzimmer. Überall lagen ganz viele große Kissen auf dem Boden. "Sammelst du die?", fragte Shey Toni und lächelte ihr schönstes Lächeln. Flirteten die beiden jetzt auf einmal miteinander?! Ich verstand die Welt nicht mehr. "Nur für dich, Baby.", sagte er zu ihr, "Ein Meer aus Kissen. Damit sich die Prinzessin wie zuhause auf ihrem Schloss fühlt."

Majoe und ich wechselten einen verständnislosen Blick. Als Toni jetzt Shey einen Kuss auf den Haaransatz drückte, starrten Majoe und ich die beiden mit aufgerissenen Augen entsetzt an. Was ging denn ab?!

"Haben wir was verpasst?", fragte Majoe jetzt und Shey grinste. "Nö.", antwortete sie. "Ich hab sie gestern angerufen.", sagte Toni knapp, "Haben uns getroffen. Sie steht auf mich. Hat mich klargemacht." Ich lachte. "Sie hat dich klargemacht?", fragte ich ungläubig. Shey lächelte. "Okay, er hat vielleicht ein Bisschen nachgeholfen."

Gerade, als wir etwas sagen wollten, klingelte es. "Das sind die anderen!", sagte Toni und ging wieder zur Tür. Währenddessen ließ ich mich mit Shey auf die Couch fallen und Majoe besorgte uns etwas zu trinken. Fanta und Sprite.

Dream come true || Majoe FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt