Ja... Es wird kitschig.
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Es dauerte nur einen kurzen Moment, bis Toni uns die Tür öffnete. Er stand vor uns in einer dunklen Jogginghose und einem weißen Shirt und musterte uns. Kurz entstand ein peinlicher Moment der Stille, als Shey und er sich sprachlos anschauten. „Da seid ihr ja.", sagte er und lächelte schließlich. Erleichtert merkte ich, dass Shey sich entspannte.Toni ließ uns rein und reichte uns sofort die weißen Hausschuhe. Ohne zu zögern zog ich meine Schuhe aus. Diesmal gab ich Shey keinen Grund, beschämt die Augen zu verdrehen, denn ich hatte heute simple schwarze Socken an.
„Habt ihr die Filme mitgebracht?", fragte er, als er uns in sein Wohnzimmer führte. Majoe saß auf der Couch und stand auf, als wir das Wohnzimmer betraten. „Wie, Filme mitgebracht?", hörte ich Shey irritiert fragen. Ich strahlte Majoe an und schlang meine Arme um ihn. Er drückte mir einen Kuss auf und ich war sofort wieder auf Wolke Sieben.
„Na, ihr solltet doch die Filme mitbringen!", sagte Toni und schaute von Shey zu mir und wieder zu Shey. Das war mir aber auch neu! Als Toni unsere verständnislosen Blicke bemerkte, wandte er sich an Majoe.
„Hast du ihr das nicht gesagt?", fragte er ihn irritiert. Majoe kratzte sich am Kopf, während Toni ihn eindringlich musterte. „Ich, äh...", überlegte er und sah mich dann an. Toni verdrehte genervt die Augen und warf die Arme in die Luft. „Na toll!", platzte es aus ihm heraus, „Danke Majoe! Jetzt haben wir nicht mal Filme da! Dir kann man auch echt keine noch so kleine Aufgabe geben!"
„Ach, scheiße, tut mir leid Toni.", sagte Majoe reumütig und löste sich von mir. Toni drehte sich einmal im Kreis. „Kaum verknallst du dich, setzt dein Gehirn aus.", stöhnte er genervt. Ich seufzte. Der Filme-Abend fing ja wirklich super an!
Plötzlich lachte Toni und Majoe stimmte mit ein. „Wir verarschen Euch nur.", sagte Toni und stupste Shey sanft gegen ihre Schulter. „Total witzig.", erwiderte sie und verschränkte ihre Arme vor der Brust, „Lang nicht mehr so gelacht."
„Majoe hat ein paar coole Filme mitgebracht.", sagte Toni und ich atmete erleichtert auf. So wurde es dann wohl doch ein cooler Abend!
Ich setzte mich unsicher auf die große Couch und Majoe setzte sich direkt neben mich. Toni und Shey verdrehten zeitgleich die Augen, als Majoe seinen Arm um meine Schultern legte. Vielleicht waren sie doch gar nicht so verschieden!
„So, was möchtet ihr trinken?", fragte Toni und schaute uns aufmerksam an. Er war heute wirklich viel netter als auf seiner Party. „Fanta.", sagte ich entschieden. „Sprite bitte.", sagte Shey bemüht friedlich und schenkte Toni sogar den Ansatz eines kleinen Lächelns.
Als Toni in der Küche verschwunden war, ließ Shey ihren Blick zwischen der freien rechten Seite der großen Couch und dem Einzelsessel hin und her gleiten. Sie schien abzuwägen, wo sie lieber sitzen wollte. Ich schmunzelte, als sie sich für den Einzelsessel entschied und sich darauf fallen ließ.
„Was für Filme habt ihr denn?", fragte sie und schaute Majoe neugierig an. Dann strich sie durch ihre Haare und Toni kehrte mit Flaschen und Gläsern aus der Küche zurück. Er warf kleine Untersetzer auf den eckigen gläsernen Wohnzimmertisch und stellte alles ordentlich darauf ab. „Hier.", sagte Majoe zu Shey und reichte ihr ein paar BluRay Hüllen, während Toni unsere Getränke in die Gläser füllte. Dann verschwand er noch einmal und Shey inspizierte die Hüllen.
Ich versuchte währenddessen auch einen Blick auf die Filme zu werfen, doch Majoes warme Hand an meiner riss mich davon ab. Ich sah in seine Augen und lächelte. „Na, das wird ja ein toller Film...", riss Tonis Stimme mich wieder ins hier und jetzt. „Auf jeden Fall.", stimmte Shey zu und ich schaute mit großen Augen von ihr zu ihm und wieder zurück. Es war beängstigend, dass sie bereits das zweite Mal an diesem Abend einer Meinung waren.
„Nervennahrung.", kommentierte Toni und stellte zwei große Schüsseln auf dem Wohnzimmertisch ab. In der einen war Popcorn, in der anderen Chips.
Ich kuschelte mich an Majoe, als der Film losging. Er hatte seinen Arm um mich gelegt. Es war ein so tolles Gefühl, mit ihm hier zu sitzen und ihm so nah zu sein! Ich konnte mir wirklich nichts Schöneres vorstellen!
"Schade, dass der Abend schon vorbei ist.", hauchte er leise in mein Ohr, als wir uns ein paar Stunden später voneinander verabschiedeten. "Ja, finde ich auch.", sagte ich und drückte ihn fest an mich. Mein Herz schlug bis zum Hals, als er mir tief in die Augen schaute und mich sanft küsste. Seine Lippen schmeckten so gut! Nur schwer gelang es mir, mich wieder von ihm zu lösen.
"Können wir dann...?", fragte Shey ungeduldig und musterte uns fragend. Ich nickte. "Okay.", sagte ich und warf Majoe einen enttäuschten Blick zu. "Wann sehen wir uns wieder?", fragte er mich und hielt meine Hand fest. Ich lächelte verträumt. Shey und Toni verdrehten die Augen.
"Am Wochenende?", fragte ich. Er nickte. "Sonntag habe ich Zeit." Ich schenkte ihm ein letztes Lächeln. "Okay." "Ich ruf dich an.", sagte er dann und wir küssten uns ein letztes Mal. Dann ließ er mich gehen.
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Dream come true || Majoe FF
HumorHannelore ist ein fröhliches Mädchen mit einer großen Macke: Majoe. Sie wünscht sich nichts sehnlicher als ihn endlich einmal persönlich zu treffen. Als sie mit ihrer besten Freundin Shey sein Konzert besucht, geht dieser Wunsch endlich in Erfüllung...