09 | Das Date mit Folgen

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Wir nähern uns dem Finale, Freunde.
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Ich zog meinen durchsichtigen Lipgloss nach und schürzte meine Lippen. Ein letzter Blick in den Spiegel, dann verließ ich mein Zimmer. In einer schwarzen Jeggings, weißen Nike Air Max und einem weißen Top verließ ich das Haus. Ich war total aufgeregt. Heute würden Majoe und ich uns zum ersten Mal allein treffen! Ich konnte es kaum erwarten!

Ich musste automatisch lächeln, als ich ihn vor meinem Haus an sein Auto gelehnt auf mich warten sah. Er sah so gut aus! Er trug eine dunkle Jeans und ein babyblaues Longsleeve. Er schaute auf sein Smartphone und wischte darauf herum. Als er mich sah, schob er es in seine Hosentasche und lächelte. Als ich ihn erreichte, zog er mich in seine Arme.

"Hey Süße.", sagte er und beugte sich zu mir, um mich zu küssen. "Hey...", sagte ich. "Hast du mich vermisst?", fragte er. Ich grinste. "Und wie!", platzte es aus mir heraus und ich küsste ihn noch einmal. "Ich dich auch, Baby.", nuschelte er in meine Haare. Ich errötete bei diesem Wort. Baby. Es klang so gut aus seinem Mund! In meinem Körper kribbelte es wohlig, als ich in seine Augen schaute. "Was machen wir denn?", fragte ich und sah ihn erwartungsvoll an.

"Hast du Hunger?", fragte er. Ich nickte. "Ja." "Lass uns was Essen gehen.", sagte er dann und hielt mir die Beifahrertür auf. Ich stieg ein, dann lief er um seinen Wagen herum. Ich biss mir auf die Unterlippe, während ich ihn dabei beobachtete.

Majoe stieg ein, schnallte sich an und startete den Wagen. Dann fuhren wir los. Ich wusste zwar nicht, wo er hinfuhr, aber das war mir auch egal. Hauptsache, ich konnte endlich Zeit mit ihm allein verbringen!

Es dauerte nicht lang, bis wir wieder ausstiegen. "Magst du thailändisch?", fragte er während er meine Hand nahm und wir langsam den Bürgersteig entlang schlenderten.

"Ohja!", sagte ich, "Sehr gern!" Ich hatte noch nie thailändisch gegessen, aber heute war dann wohl der Tag der Tage! Er löste seine Hand von meiner und legte dann seinen Arm um meine Schultern. Ich atmete innerlich tief durch. Es war ein so gutes Gefühl, ihm so nah zu sein. In seinen Armen fühlte ich mich sicher! Meine Finger griffen nach seiner Hand und er lächelte.

"Der Thailänder hier ist der beste der Stadt.", klärte er mich auf, als wir schließlich vor einem kleinen Laden stehenblieben. Jetzt war ich wirklich gespannt! Ich konnte nur hoffen, dass ich thailändische Küche mochte!

Majoe hielt mir die Tür auf und ich betrat vor ihm den Laden. Eine Mischung verschiedener Gerüche schlug mir entgegen. Das Restaurant war klein und sehr voll. Ich schaute mich nach einem freien Tisch um und steuerte dann auf den letzten freien Tisch zu. Dabei warf ich im Vorbeigehen neugierige Blicke auf die Teller der speisenden Gäste.

Ich setzte mich und Majoe setzte sich gegenüber von mir. Direkt nahm er meine Hand und lächelte. Oh Gott, sein Lächeln war so toll! Die Kellnerin kam und brachte uns eine Speisekarte. Ich versank einen Moment in der Auswahl und überlegte, was mir wohl schmecken könnte.

„Oh man, wäre ich doch besser mit dir Pizza Essen gegangen.", stöhnte Majoe plötzlich, „Oder Eis...! Es gefällt dir nicht, oder?", fragte er, als die Kellnerin eine Dreiviertelstunde später unser Essen brachte. Gedankenverloren hatte ich auf meinen Teller gestarrt. Das grüne Curry sah alles andere als einladend aus, doch Majoe zuliebe verzog ich meine bisher versteinerten Gesichtszüge zu einem Strahlen.

„Doch, Schatz!", sagte ich jetzt, „Sieht super lecker aus!" Ich griff überzeugt nach meinem Besteck, während Majoe mich skeptisch beobachtete. „Sicher?", fragte er, „Du musst das nicht essen." „Ja, total sicher!", versuchte ich so überzeugend wie möglich zu sagen und schob mir den ersten Bissen in den Mund. Scheiße, war das scharf!!! Ich versuchte es mir nicht anmerken zu lassen, sondern verzichtete auf mehr Kauen als nötig und schluckte es direkt hinunter. „Hmmm...", machte ich zur Bestätigung, „Ist das gut!" Oh Gott, mir kamen bereits beim ersten Bissen von der Schärfe die Tränen!

Majoe begann ebenfalls zu essen. „Schmeckt es dir auch?", fragte ich tapfer und nahm einen zweiten Bissen. Er schaute mich kauend an, schluckte dann herunter und sagte: „Könnte schärfer sein." Sein Ernst?!

Ich kämpfte mich tapfer durch meinen Curryteller, bis ich ungefähr die Hälfte unter aufgesetztem Lächeln in mich hinein gezwungen hatte. Mir war heiß und meine Augen brannten. „Ist dir das zu scharf?", fragte er aufmerksam, doch ich schüttelte energisch den Kopf. „Ach was.", winkte ich gespielt cool ab, „Mir geht's super."

„Du bist ganz rot, Schatz.", lachte er und griff nach meiner Hand. Ich lächelte und überspielte, wie schlimm dieses Essen für mich war. Stattdessen grinste ich. „Das liegt nur an dir.", versuchte ich ihm einzureden. Majoe schaute mich einen Moment lang aufmerksam an, dann lachte er, beugte sich zu mir und gab mir einen Kuss.

Das Brennen in meinem Hals hielt noch immer an, als Majoe und ich händchenhaltend die Straße entlang schlenderten. „Sollen wir noch was zu mir?", fragte er und sah mich an. Zu ihm? Oh Gott, so unbeschreiblich gerne! Ich wollte unbedingt wissen, wie er so wohnte. Also nickte ich so cool es mir möglich war. „Ja, klar, warum nicht?" Er gab mir einen Kuss, dann zog er mich hinter sich her zu seinem Auto.

Eine halbe Stunde später lief ich hinter ihm die Treppenstufen hinauf zu seiner Wohnung. Sie lag im zweiten Stock. Er schloss die Tür auf und führte mich in einen kleinen Flur. Ich liebte seine Wohnung schon jetzt. Links neben der Tür stand ein kleines hölzernes Schuhregal, auf dem sechs paar Sneakers Platz gefunden hatten. Darüber hing eine kleine Garderobe, an der einige seiner Trainingsjacken aufgereiht waren.

Ich folgte Majoe durch den kurzen Flur in seine Küche. „Willst du was trinken?", fragte er, während ich mich in der kleinen Küche umschaute. Viel Platz war hier nicht. Es passte eine kleine Kombiküche mit Zwei-Platten-Herd, Spüle und Schränken hinein. Damit war sie allerdings auch schon voll. Majoe und ich fanden zwar nebeneinander Platz, aber ans umdrehen war nicht wirklich zu denken.

„Gerne!", rief ich erleichtert aus, denn mein Hals brannte noch immer. „Schatz, ich kann dir auch Brot oder Milch geben, wenn dir das Essen zu scharf war. Aber eigentlich hättest du das direkt dabei essen müssen.", sagte er und reichte mir ein Stück Brot. Sein Klugscheißer-Gelaber konnte ich jetzt wirklich als Letztes gebrauchen.

Ich nahm ihm dennoch das Brot aus der Hand und biss hinein. „Danke.", murmelte ich, als ich den ersten Bissen hinunter geschluckt hatte. Er führte mich kurz durch seine Wohnung und zeigte mir ein kleines Bad mit hellen Kacheln an den Wänden. In der Ecke befand sich eine bodentiefe Dusche in einer mit Glaswand abgetrennten Nische. Ich fand sein Badezimmer unheimlich süß!

Von dort aus zeigte er mir das Wohnzimmer, wo wir uns auf seine graue Wohnzimmercouch niederließen. Ich kuschelte mich direkt an ihn und er legte seinen Arm um mich. Ich schaute in seine schönen dunklen Augen. Ein leises Knistern lag in der Luft, als er sich zu mir herüber beugte und mich sanft küsste. Seine Lippen waren butterweich. Benutzte er Labello?

Seine Zunge strich über meine Lippen und ich schloss meine Augen, als ich den Kuss erwiderte und mich eng an ihn drückte. Majoe nahm mich fest in seine Arme und zog mich auf seinen Schoß, küsste mich leidenschaftlich und hielt mich dabei fest im Arm. Ich seufzte, er konnte so gut küssen!

Plötzlich zog sich mein Magen krampfhaft zusammen. Ich ignorierte diesen Schmerz und hielt mich küssend an Majoe fest, der seine Hände über meinen Rücken zu meinem Po und wieder nach oben streichen ließ. Seine zärtliche Zunge berührte meine und ich vergaß die Welt um mich herum.

Ein lautes Grollen begleitete die nächste Welle von Krämpfen, begleitet von einer ganz schlimmen Übelkeit. Ich löste mich von Majoe. „Alles okay?", fragte er und sah mir besorgt in die Augen.

„Ja, klar.", log ich und versuchte, die Schmerzen in meinem Magen wegzudenken. Doch es gelang mir nicht. Der Druck wurde immer größer. So groß, dass ich schließlich von Majoes Schoß sprang. „Oh Gott, tut mir leid!", sagte ich noch, dann stürzte ich aus dem Wohnzimmer ins Bad. Dort warf ich die Tür hinter mir zu. Es gelang mir gerade noch, mit letzter Kraft den Toilettendeckel hochzuklappen. Was dann folgte, war mir einfach nur unendlich peinlich!

Dream come true || Majoe FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt