07 | Die Einladung

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Ups, ganz vergessen zu aktualisieren. :)
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Müde schlug ich am nächsten Tag die Augen auf. Ich war noch immer froh, dass Shey nach dem Ende ihrer Erzählung ziemlich schnell eingeschlafen war. Ich konnte verstehen, dass sie sauer gewesen war. Ich hätte an ihrer Stelle wahrscheinlich genauso reagiert.

Als ich zu Shey hinüber sah, lag sie noch immer schlafend in meinem Bett. Das leise Summen meines Handys ließ mich aufschrecken. Ich griff danach und schaute auf das Display. Mein Herz schlug sofort schneller.

Ich kletterte leise aus meinem Bett und schloss meine Zimmertür hinter mir. Mein Handy vibrierte noch immer. Schnell nahm ich den Anruf an.

„Hallo.", sagte ich. Oh Gott, das klang aber aufgeregt! Ich musste dringend meine Stimme unter Kontrolle bekommen! „Hi.", sagte Majoe knapp, „Hab dich hoffentlich nicht geweckt." Ich schüttelte energisch den Kopf. Dann erst erinnerte ich mich daran, dass er mich ja gar nicht sehen konnte. „Nein, hast du nicht.", sagte ich, „Wie geht's dir?"

„Gut geht's mir.", sagte er, „Hast du gut geschlafen?" „Ja.", sagte ich, „Hab ich." Einen Moment lang sagten wir nichts. „Wir machen heute Abend einen Filme-Abend bei Toni.", sagte er dann, „Komm doch auch."

„Toni?", hörte ich mich fragen. „Kollegah.", korrigierte er mich. „Äh. Ja.", sagte ich etwas enttäuscht. Ich hatte eigentlich gedacht, dass wir etwas zu zweit machen würden. Stattdessen würde Kollegah - oder Toni - wieder dabei sein. „Er würde sich freuen, wenn du deine Freundin von gestern mitbringen würdest.", sprach Majoe weiter. Ich schluckte.

„Das ist glaube ich keine gute Idee.", sagte ich wahrheitsgemäß. Nach Tonis Anmache hielt Shey so ziemlich gar nichts mehr von ihm und ich konnte das schon verstehen. „Ach komm, Lori, rede doch noch mal mit ihr.", sagte Majoe, „Wäre doch total lustig."

„Ich kann es ja mal versuchen.", lenkte ich ein, „Wer kommt denn noch so?" Majoe schwieg. „Also wenn du sie mitbringst, kommt niemand mehr. Wir wären dann zu viert." Ein Filmeabend nur mit den beiden ganz allein und mit meiner besten Freundin - das klang in meinen Ohren total cool!

„Okay.", sagte ich, „Ich versuche es. Aber nur, wenn du mit Toni redest. Shey war ziemlich sauer, dass er gestern versucht hat, sie zu küssen." Majoe lachte, aber ich wusste ehrlich gesagt nicht, was daran lustig war. „Kann ich machen.", sagte er, „Er hat es aber bestimmt nicht so gemeint, wie sie das aufgefasst hat. Er fand sie bestimmt nur süß. Das ist alles."

„Und wenn sie nicht mitkommen möchte?", hakte ich nach, „Lädt er dann ein anderes Mädchen ein?" Darauf hatte ich nämlich überhaupt keine Lust. „Was soll denn so eine blöde Frage?", fragte Majoe, „Würde ich sonst fragen, ob du Shey mitbringen kannst?"

„Ist diese Frage dein Ernst?" Shey sah mich entsetzt an, als ich neben ihr am Frühstückstisch saß. Eigentlich war es schon Nachmittag, aber wir hatten jetzt gerade erst was gegessen. Nach dem Essen hatte ich die Chance genutzt, Shey von Majoes Anruf zu erzählen.

Eigentlich hatte sie nach dem gestrigen Abend sehr cool und versöhnlich reagiert. „Du bist ja jetzt schon ganz aufgeregt.", hatte sie festgestellt und ich hatte freudig gestrahlt. „Ja!", hatte ich zugegeben, „Ich freue mich total, dass wir uns so schnell wiedersehen." Shey hatte gegrinst. „Du bist echt über beide Ohren verknallt, was?", hatte sie gefragt und ich hatte genickt. „Und was wollt ihr machen?", hatte Shey dann neugierig gefragt.

„Wir machen einen Filmeabend.", hatte ich sofort geantwortet und meine Chance gewittert, „Aber nicht allein. Kollegah wird auch dort sein und deshalb musst du mitkommen."

„Hallo?", riss mich Sheys ernste Stimme aus den Gedanken, „Ist das dein Ernst, hab ich dich gefragt." Ich seufzte. Ich hatte ja gewusst, dass es nicht leicht werden würde. „Ich weiß, du hast darauf vermutlich keine Lust.", sagte ich, „Aber du würdest mir einen riesigen Gefallen tun."

Shey schüttelte energisch den Kopf. „Soll das so was wie ein Doppel-Date werden?", fragte sie skeptisch und ich zuckte mit den Schultern. „Schon, irgendwie.", sagte ich ehrlich, „Jedenfalls machen sie den Filmeabend bei ihm zuhause und allein würde ich ungern hingehen. Die beiden sind gut befreundet und irgendwie wäre es dann, als wäre ich doch eigentlich nur überflüssig und..."

„Okay, okay!", sagte Shey, „Ich weiß, dass du ihn unheimlich gern wiedersehen willst. Aber wieso trefft ihr euch nicht allein?" Ich zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nicht, er hat halt den Filmeabend vorgeschlagen und ich wollte jetzt nicht direkt für die erste Verabredung einen Korb geben." Shey sah mich mit großen Augen an. „Was für Korb, man?", sagte sie, „Du hättest doch einfach sagen können, dass du was ohne dieses selbstverliebte Arschloch unternehmen willst."

„Vielleicht solltest du Toni noch eine Chance geben.", sagte ich kleinlaut, „Vielleicht hattet ihr auch nur einen schlechten Start und er ist eigentlich ein ganz netter Typ." „Toni...", schnaubte Shey, „Das passt du ihm. Wie so ein Möchtegern-Mafiosi!" Ich musterte sie eindringlich. „Komm schon, Shey. Lass uns einfach einen coolen Abend verbringen. Und wenn er dich noch mal anmacht, verspreche ich dir, dass wir sofort wieder gehen. Okay?"

Shey sagte einen Moment lang nichts. Dann seufzte sie schließlich theatralisch. „Wenn er mich auch nur berührt, lernt er mich kennen!"

Vorfreudig drehte ich mich vor meiner Frendin hin und her. Ich hatte mich für eine enge dunkle Jeans und einen Pullover entschieden. Da Majoe nicht viel größer war als ich, hatte ich mich für ein paar Nikes entschieden. Meine Haare hatte ich geflochten. Shey trug eine Boyfriend Jeans und ein weißes Top, dazu eine offene Weste. Sie musterte mich kritisch. „Du siehst süß aus.", sagte sie. Ich stöhnte. „Ich will sexy sein. Nicht süß."

Shey grinste. „Dann musst du deine Haare offen tragen. So sieht das total spießig aus." Ich zog mir das Band wieder aus den Haaren, während wir von der Bushaltestelle zu Tonis Haus liefen. „Schon viel besser.", sagte Shey, als ich mir durch die Haare wuschelte. Dann blieb sie stehen und hielt mich am Arm fest.

Sie zückte ihr Handy und tippte darauf herum. „Selfie-Time.", sagte sie und hielt uns die Kamera vors Gesicht. Wir machten ein paar Posen, dann schickte sie mir die Fotos bei WhatsApp und steckte ihr Handy wieder weg. In der Zeit zog ich mein Handy aus der Tasche und suchte ein Foto aus, auf dem wir beide einen roten Kussmund machten. Ich postete schnell das Foto auf Instagram.

Ich hatte gerade das Handy wieder weggesteckt, als wir unser Ziel erreichten. Majoe hatte mir angeboten, uns abzuholen, aber ich hatte abgelehnt. Shey und ich waren wieder mit dem Bus hergekommen. Shey strich durch ihre dunklen Haare, während ich die Klingel herunterdrückte.

Dream come true || Majoe FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt