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Viel Spaß beim nächsten Kapitel.
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Ich atmete erleichtert auf, als ich Majoe und Kollegah erkannte. Majoe saß auf dem Beifahrersitz und schaute in meine Augen, während Kollegah uns vom Fahrersitz aus auffordernd anschaute.„Ganz bestimmt nicht.", sagte Shey eingeschnappt und verschränkte entschieden ihre Arme vor der Brust, ehe ich überhaupt antworten konnte. Ich seufzte lautlos.
„Okay, dann halt nicht.", sagte Kollegah entschieden und legte den Gang wieder ein. „Warte doch mal, Alter.", sagte Majoe. Dann schaute er auf die Anzeigetafel an der Haltestelle. Sein Blick wanderte von der Anzeigetafel in mein Gesicht.
„Wir bringen Euch nach Hause.", sagte er dann zu mir, „Ihr könnt doch nicht so lang hier in der Dunkelheit stehen und warten." Ich warf Shey einen eindeutigen Blick zu. Auch, wenn ich ihre Wut verstehen konnte, hatte Majoe einfach Recht. Und dass sie uns extra hier her gefolgt waren, um uns nach Hause zu bringen, sprach eigentlich nur für sie.
„Wir kommen auch ohne Euch nach Hause.", sagte Shey, „Wir sind ja schließlich auch ohne Euch hergekommen." Ihre sture Art nervte mich ziemlich. „Komm schon, Shey.", sagte ich trotzdem ruhig, „Willst du echt noch zwei Stunden hier sitzen und warten?" Shey sah mich an. Sie überlegte kurz. Dann nickte sie. „Also gut.", sagte sie schließlich und zeigte auf Kollegah, „Aber der da fasst mich nicht an."
Er murmelte etwas, dass ich nicht verstehen konnte und Majoe lachte. Dann stieg Shey in seinen Wagen. Ich folgte ihr auf den Rücksitz und warf dann die Tür hinter mir zu. „Wohin soll ich zuerst fahren?", fragte Kollegah in einem seltsam neutralen Ton. „Ich schlafe heute bei dir.", klärte Shey mich über ihre spontane Planänderung auf. Ich schaute sie überrascht an, sagte aber nichts. „Ich wohne im Meisenweg.", sagte ich also stattdessen.
„Denkst du, der da soll wissen, wo ich wohne?!", raunte sie mir zu und deutete auf Kollegah auf dem Fahrersitz. Kollegah lachte. „Der da kann dich hören, Kleines." Ich schämte mich so sehr für Sheys kindisches Verhalten, dass ich am liebsten im Erdboden versunken wäre. An seiner Stelle hätte ich Shey hochkant wieder aus meinem Auto geworfen, doch er startete ganz entspannt den Wagen.
Shey sagte die ganze Fahrt über kein Wort. Kollegah musterte sie währenddessen immer mal wieder im Rückspiegel und schmunzelte amüsiert. Nur zu gerne hätte ich gewusst, was genau zwischen den beiden vorgefallen war und wieso Shey ihm plötzlich mit so einer Ablehnung entgegentrat. Aber da sie sich ja ungefragt über Nacht zu mir eingeladen hatte, würde ich das sicherlich noch herausfinden.
„Noch ein kleines Stück...", sagte ich schließlich, als wir langsam den Meisenweg entlang fuhren. „Hier ist es.", sagte ich dann, als wir schließlich mein Haus erreichten. Der Wagen stoppte und Shey sprang ohne ein weiteres Wort aus dem Auto. Den Preis für die Diva des Jahres würde sie so sicherlich für sich gewinnen!
„Danke.", lächelte ich entschuldigend, „Sie ist nicht immer so." Dann hüpfte ich vom Rücksitz und warf die Autofür hinter mir zu. „Lori, warte mal..."
Majoe folgte mir, während Shey wieder einmal die Augen verdrehte. Ich jedoch blieb stehen und fuhr zu ihm herum. „Ja?" Seine Finger griffen nach meiner Hand. Ich lächelte verträumt und er strich durch meine Haare. „Hast du Lust, morgen was zu unternehmen?", fragte er und ich strahlte über das ganze Gesicht.
„Klar!", platzte es freudig aus mir heraus. „Cool.", sagte er. Dann beugte er sich plötzlich zu mir und küsste mich sanft. Sofort kribbelte es in meinem ganzen Körper. Der Kuss endete viel zu schnell. „Ich rufe dich an.", versprach er und verschwand wieder ins Auto.
Ich atmete einmal tief durch und lief dann zur Haustür hinüber. Ich fingerte nach meinem Haustürschlüssel, während ich Majoe in der Spiegelung der Haustür dabei beobachten konnte, wie er Shey und mir nachschaute. Erst, als wir die Tür hinter uns geschlossen hatten, fuhr Kollegah los.
„Verrätst du mir jetzt endlich, was genau mit dir los ist?", platzte es ungeduldig aus mir heraus, als Shey und ich unsere Schuhe im Flur ausgezogen hatten. Shey sagte nichts, lief stattdessen geradewegs die Treppe hinauf in mein Zimmer. Ich folgte ihr.
„Ich bin müde, Puppe.", sagte sie jetzt und bediente sich wie immer an meinem Kleiderschrank, um sich ein Top zum Schlafen zu suchen. Ich ließ sie, immerhin war mein Kleiderschrank ihr Kleiderschrank und sie war nicht umsonst meine beste Freundin.
„Ich auch.", sagte ich erschöpft und ließ sie in dem Glauben, dass sie gewonnen hatte. Wir zogen uns schweigend um. Der nächste Weg führte uns in mein kleines Badezimmer, indem wir uns abschminkten. Dann fielen wir auf mein großes Bett. Shey schlief schon immer in meinem Bett, wenn sie bei mir übernachtete.
Früher hatten wir uns dann immer Geschichten erzählt, die wir uns ausgedacht hatten. Über Jungs, die wir süß fanden und wie wir ihnen in unserer Phantasie näherkamen. Ich erinnerte mich sehr gern an diese lustigen Pyjama-Parties zurück.
Ich gab Shey ein Kopfkissen. Sie seufzte, als ich das Licht löschte und die Decke über uns zog. „Gute Nacht, Lori.", sagte sie leise. „Hmm.", machte ich, immer noch absolut neugierig.
„Okay, du hast gewonnen!", sagte Shey schließlich, „Ich erzähle dir alles!" Ich grinste. Ich kannte meine Freundin einfach zu gut und wusste, wie ich sie aus der Reserve locken konnte.
„Am Anfang war ich wirklich skeptisch, mit dir zu dieser Party zu gehen!", sagte sie, „Ich meine, ich kann auch ganz gut allein sein und neue Bekanntschaften schließen. Du kennst mich. Normalerweise macht mir das wirklich überhaupt nichts aus." Ich wollte etwas sagen, beschloss jedoch stattdessen, sie einfach reden zu lassen.
„Aber ich wusste, dass du unbedingt einen Abend mit deinem Mann verbringen möchtest. Ich habe mich ja auch wirklich für dich gefreut, dass du ihn wirklich kennengelernt hast und wusste, dass du dich auf einen gemeinsamen Abend mit ihm freust." Sehr süß, aber irgendwie holte sie jetzt doch sehr weit aus.
„Am Anfang fand ich es auch ziemlich cool auf dieser Party.", sagte sie jetzt und kam endlich zum Punkt, „Dann hat Kollegah angefangen, sich mit mir zu unterhalten. Ich dachte, er ist ein echt netter Typ, auch, wenn er uns so unfreundlich empfangen hat. Ich bin dann zur Toilette gegangen."
„Und was ist dann passiert?", versuchte ich ihr nun endlich das Ende der Geschichte aus der Nase zu ziehen. Shey machte eine theatralische Pause und atmete demonstrativ tief durch.
„Als ich wiederkam, wartete er im Flur auf mich. Dort hat er mich dann ziemlich direkt angebaggert, mich angefasst, umarmt und versucht, mich zu küssen. Total plump! Also von einem selbst ernannten Boss hätte ich schon irgendwie mehr erwartet! Aber so billig... Das hat mich ja schon fast beleidigt und ich finde es noch viel schlimmer, dass er von mir den Eindruck hatte, dass ich leicht zu haben bin! ‚Du willst es doch auch!', hat er gesagt! So ein selbstverliebtes Arschloch!"
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Dream come true || Majoe FF
ComédieHannelore ist ein fröhliches Mädchen mit einer großen Macke: Majoe. Sie wünscht sich nichts sehnlicher als ihn endlich einmal persönlich zu treffen. Als sie mit ihrer besten Freundin Shey sein Konzert besucht, geht dieser Wunsch endlich in Erfüllung...