Kapitel 81

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Es war unser letztes Konzert und mir ging es echt beschissen. Seit der Auseinandersetzung am Pool hatte ich mich, bis auf die Soundchecks und Auftritte, nur im Zimmer verkrochen. Ich lag in meinem Bett und versuchte irgendwie den Schmerz zu unterdrücken. Nur noch heute Abend, redete ich mir gut zu. Ich war es den Fans schuldig eine gute Show abzuliefern, egal wie es gerade in meinem Inneren aussah.

Wir fuhren zum Stadium und und ich hatte mir meine Kopfhörer in die Ohren gemacht. Niemand sprach mich an und das war auch gut so. Meine Stimmungsschwankungen waren etwas heftig. Entweder fing ich an zu weinen, wenn jemand etwas falsches sagte, oder ich explodierte. Natürlich entschuldigte ich mich immer sofort, aber die meiste Zeit ließen mich alle in Ruhe.

Louis sagte nur noch etwas, wenn er gefragt wurde. Es war wirklich toll. Wie konnte das alles nur so außer Kontrolle geraten. Liam war so genervt, dass er mich ständig nur noch angiftete und wenn Blicke töten könnten... Niall war der Einzige, der versuchte, noch etwas gute Laune zu verbreiten. Nur war es an uns leider verschwendete Mühe.

Ich saß in meinem Umkleideraum auf der Couch und versuchte mich auf den bevorstehenden Auftritt zu konzentrieren. Ein Klopfen riss mich aus meiner inneren Ruhe. Niall steckte seinen Kopf zur Tür herein.

„Na, bereit für unser letztes Konzert?" fragte er und betrat den Raum. Ich schüttelte nur den Kopf.

„Was ist eigentlich zwischen euch passiert vor ein paar Tagen? Ihr konntet doch die ganzen Zeit relativ normal miteinander umgehen?" Ich legte den Kopf in den Nacken und starrte zur Decke.

„Er wollte reden. Ich dachte, ich bekomme endlich eine Erklärung, aber er hatte es sich, dann wieder anders überlegt. Wenn du mich fragst, hat es was mit El zu tun. Aber es ist reine Spekulation. Eigentlich bin ich völlig ratlos. Vielleicht will er ja wieder zurück zu ihr und traut sich nicht, es zu sagen. Ich meine, es wäre ja verständlich, wegen Gracie und so." Meine Stimme wurde zum Schluss immer leiser. Ich hasste es, so im Dunkeln zu stehen. Das war absolut nicht fair von ihm. Wieder hatte ich ihn geliebt und mir Hoffnungen gemacht, wieder hatte er mich zerstört.

„Entschuldige, aber deine Theorie ist falsch." riss mich Niall aus meinen Gedanken.

„Mag sein." Ich drehte meinen Kopf zu ihm. „Das macht doch auch keinen Unterschied mehr."

„Doch schon, wenn du denkst, dieses ganze Drama hat etwas mit El zu tun." Jetzt wurde ich doch hellhörig.

„Niall, bitte sag, was du zu sagen hast." Er setzte sich neben mich und ich hob die Augenbrauen und bedeutete ihm, dass er loslegen sollte. Vielleicht hatte er ja ein paar Antworten für mich.

„Ich habe vor ein paar Tagen mit einer gemeinsamen Freundin von El und mir telefoniert. Sie hat mir erzählt, dass El seit ungefähr drei Monaten mit jemanden zusammen ist. Irgendein Manager, keine Ahnung. Ist ja auch egal. Louis wusste die ganze Zeit davon und vor vier Tagen, gab sie es über die sozialen Netzwerke bekannt. Hast du das nicht mitbekommen?" Sein Gesichtsausdruck war besorgt, da ich ihn jetzt anstarrte, als käme er von einem anderen Stern.

„Ich...nein... ich hatte keine Ahnung." fing ich an mit stottern und mein Mund wurde staubtrocken.

„Warum hat er mir das nicht erzählt?" fragte ich zwar laut, aber die Frage war grundsätzlich nicht an Niall gerichtet. Ich befand mich in einer Starre. Ich konnte zwar sehen, wie sich Nialls Lippen bewegten, aber ich hörte ihn nicht mehr. In meinen Ohren rauschte es und ich vernahm nur noch das Klopfen meines Herzens, dass bestimmt bald aus meiner Brust kam. Er hatte mich belogen. Seit Monaten. Diese Erkenntnis traf mich wie ein Faustschlag in die Magengrube. Ich fing an hastiger zu Atmen und mir wurde schwindelig.

„Harry, ganz ruhig." Niall strich mir immer wieder über den Rücken, aber es beruhigte mich nicht. Immer wieder fragte ich mich, warum? Warum? Aber ich kannte die Antwort bereits. Langsam wühlte sie sich durch meine wirren Gedanken. Ich wusste es von Anfang an.

It was you all along - Larry Stylinson FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt