Kapitel 8

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Große Baumstämme lagen um ein großes brennendes Feuer herum während Funken sprühten und der graue Rauch sich langsam in Richtung Himmel erhob.
Etwas abseits der Feuerschale war eine Reihe von Tischen aufgebaut, auf denen sich Burger, Marshmellows, Kräuterdips, Salat und unzählige andere Dinge stapelten.
Unsicher setzte ich mich auf einen freien Baumstamm und schaute in die Flammen des lodernden Feuers. Fröstelnd streckte ich meine Hände vor und ließ sie von den Flammen wärmen.
Während immer mal wieder neue Grüppchen von Schülern neu hinzu trafen verabschiedeten sich die, die bereits etwas länger hier saßen.
„Ich mache uns mal Stockbrot", beschloss Juliett nach einiger Zeit und stiefelte los.
Nachdenklich scahute ich ihr hinterher während Isa neben mir sitzen blieb. Sie kaute gedankenverloren auf ihrem Brötchen herum, dass sie immer wieder in die Creme auf ihrem Pappteller dippte. Ich tippte bei dem Dip auf Zaziki.
»Ich hole mir auch schnell was zu essen«, ruckartig stand ich auf und lief Juliette hinterher zum Buffet.
Lilly stand mit einer Salatzange an einem der Tische und kreierte sich einen gemischten Salat mit Gurken, Tunfisch und Tomaten.
»Hi«, begrüßte sie mich. Ich trat neben sie und bediente mich ebenfalls.
»Heyy. Weißt du...?«, weiter kam ich nicht denn jemand rammte mir von hinten seine Schulter in den Rücken.
»Alles okay?«, fragte Lilly und packte mich am Arm als ich zu taumeln begann.
Ich schluckte und nickte. »Ja, geht wieder. Danke« Ich verteilte Dressing auf meinem Salat und griff nach einer Serviette. Dann ging ich zügig zurück zu Juliette und Isa.
Juliette hielt drei Stöcker neben die Flammen und ließ sich währenddessen von Isa füttern.
Ich quetschte mich zwischen Isa und ein mir unbekanntes schwarzhaariges Mädchen und begann ebenfalls zu essen.
»Schmeckt ja schon ekelhaft«, Juliette biss von ihrem Stockbrot ab, sah zu uns und lachte.
»Zwanzig Minuten kostbare Zeit für rohen Teig. Lecker«
»Es geht«, erwiderte ich und betrachtete die Folie an der der Teig klebte.
»Und es ist heiß«, Isa atmete scharf aus.
»War dann wohl doch zu lange im Feuer«, meinte ich und betrachtete die klebrige Masse.
»Alles was ich mache ist lecker. Punkt«, Juliette roch an ihrem Brot und schaute in den Himmel.
Es waren bereits einzelne Sterne am Himmel zu sehen und der Mond leuchtete hell auf uns herab.
»Ich muss gleich los, Baywatch longieren. Oder wollt ihr das machen?«, Juliette sah Isa und mich fragend an.
»Morgen vielleicht«, ich lachte gequält. »Ich bin echt müde. Habt ihr Lust Morgen vielleicht Lust auszureiten?«
»Ja, am Besten ganz weit weg!«, Juliette lehnte sich zurück.
»Im Galopp über alle Felder und alles hinter mir lassen«, murmelte Isa klischeehaft.
»Das klingt doch nach einer super Idee!«, Juliette stöhnte leise und ließ sich zu mir hinter den Baumstamm auf die Wiese sinken.
»Bleibt nur noch die Frage ob du kneifst, Isa« Sie drehte sich zu ihrer Freundin um und grinste sie einladend ein.
»Ich würde mitkommen«, sagte Isa zögernd. Juliette sah ihre Freundin überrascht an.
»Du reitest mit uns aus? Dabei reitest du doch so ungern aus. Muss ich mir Sorgen machen?«
Isa verdrehte die Augen und rollte sich auf den Bauch.
»Wenn ich so recht darüber nachdenke... ich habe Abends noch eine Trainingsstunde bei Philipp. Wenn ich davor Stunden ausreiten gehe ist Rocky müde. Es sei denn, es wird nur eine kleine Runde«, sagte ich.
»Von mir aus kannst du Baybay nehmen"
»Mit dem wollte ich doch Dressur reiten«
»Ich dachte erst übermorgen?«, Juliette setzte sich auf. »Du musst es mit dem Training nicht übertreiben«
»Ich übertreibe ganz sicher nicht. Ich würde mich einfach nur gerne vor der ersten Stunde auf ihn einstellen«, gab ich zurück.
»Das ist verständlich. Dann reiten wir einfach Morgen früh aus. Caros Pferd hat eine enorme Ausdauer und dann kannst du Abends noch trainieren«, schlug Juliette vor.
»Ja, okay, einverstanden«, ich rieb mir über die Augen.
»Wenn du nicht mitkommen willst ist das okay«, Juliette berührte Isa am Arm, die bei der Berührung leicht zusammen zuckte.
Ich runzelte die Stirn. Ritt sie nicht gerne aus? »Ich weiß. Aber ich komme gerne mit. Habt ihr noch Hunger?«, Sie stand nervös. Ihre Stimme klang beinahe schon etwas flehend. Plötzlich machte ich mir Sorgen. Allerdings wollte ich Isa aber auch nicht auf ihr seltsames Verhalten ansprechen. Außerdem kannte ich sie auch noch nicht lange.
»Nur wenn ich mich übergeben will«, Juliett stand ebenfalls auf und zog ihr Handy aus der Hosentasche.
»Ich beeile mich und komme dann gleich nach«, sie schaute uns kurz an und verschwand dann in Richtung Stall.
Isa und ich entsorgten unseren Müll und gingen leise nach oben.
Nach einem halben Treppen Marathon schrieb ich noch kurz mit Jacky bevor ich mein Handy weglegte und mich in meine Bettdecke kuschelte.
Zu Hause im Stall waren neue Einsteller eingezogen und ich konnte laut Jacqueline froh sein, dass ich nicht da war.
Ich drehte mich auf die Seite und mein Bett knarrte laut. Auch wenn ich mich hier sehr wohl fühlte - an das Bett musste ich mich noch gewöhnen.

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