Washed up || JJ Maybank FF

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„Rafe.." flüsterte ich. Ich war wie erstarrt.
Auch er machte keine Anstalten sich zu bewegen. Ebenso überrascht wie ich blickten er mich stumm an.

„Was hast du hier verloren Pouge?" er verschränkte seine Arme vor sich und lehnte sich lässig gegen den Holzzaun des Docks.

„Ich.. also ääh.." stammelte ich vor mich hin. Ich hatte überhaupt keine Ahnung was ich sagen sollte. So schnell fiel mir einfach keine Lüge ein die ihn überzeugen könnte.
Ich griff nach meinen Schuhen und Rucksack um verschwinden zu können.
Der Steg allerdings war nicht gerade breit; als ich aufstand stellte Rafe sich mir eines leichten in den Weg und fing an überlegen zu lächeln.

„Was du hier willst, Lynn." wiederholte Rafe während er eine Augenbraue hob.
„Nichts was dich angeht." zischte ich unfreundlich zurück.
Ich kannte Rafe nicht wirklich. Auch damals hatte ich ihn nur flüchtig kennen gelernt, wusste aber das er von uns als Pouges nicht viel hielt. Und das lies er uns gut und gerne spüren.
Rafe machte nun ein überraschtes Gesicht. „Oh das geht mich sehr wohl etwas an. Schließlich bist du hier auf meinem Grundstück."

Ich schluckte. Oh nein. Mein Blick fiel über Rafes Schulter auf das Anwesen der Camerons. Als ich durch das Wasser watete, um von JJ wegzukommen achtete ich gar nicht darauf welche Richtung ich eingeschlagen hatte. Wieso musste ich denn auch genau hier rauskommen?
Ich strich mir die Haare aus dem Gesicht und seufzte. Es hatte keinen Sinn gegen ihn anzukommen. Ich war ihm deutlich unterlegen in dieser Situation.

„Also?" mich überraschte wie ruhig Rafe blieb. Ich hatte zwar noch nie ein Wort mit ihm gewechselt, ihn aber immer anders eingeschätzt als er sich jetzt hier gab.

„Ich bin von zuhause abgehauen." sagte ich. Ganz gelogen war das ja nicht. Er legte die Stirn in Falten und neigte seinen Kopf schief als würde er überlegen.

„Man hat nach dir gesucht." sagte er nun, ohne wirklich auf meine Antwort einzugehen.
„Ziemlich lang, bis man aufgegeben hatte. Manche dachten du wurdest entführt. Andere sagten du seist tot. Jeder erzählt was anderes." Angestrengt schaute er mich an. „Und jetzt stehst du hier und erzählst du bist abgehauen?"

„Ja aber das ist nicht so wichtig." versuchte ich vom Thema abzulenken. Nervös spielte ich mit dem Ring an meinem Daumen und überlegte was ich noch sagen sollte.
„Viel wichtiger ist jedoch-" fing ich an und schaute Rafe direkt in die Augen. „Keiner darf  wissen das ich hier bin." Ich versuchte meine Stimme so deutlich klingen zu lassen das er mir glaubte und keine Fragen stellen würde.

Rafe fing an zu lächeln. Innerlich verfluchte ich ihn und sein Grinsen. 
„Interessant." murmelte er dann und kratzte sich am Hinterkopf. „Wie soll das funktionieren?"

Ich lies mich wieder auf die Bank fallen.
„Ich hab absolut keine Ahnung." sagte ich und stütze meinen Kopf auf meine Hände. Ich spürte wie Rafe neben mir auf der Bank Platz nahm.

Ehrlicherweise wusste ich überhaupt nicht wie ich reagieren sollte. Rafe benahm sich nicht so wie ich ihn in Erinnerung hatte. Im Gegenteil. Eher hatte ich das Gefühl als würde er auf meiner Seite sein und versuchen wollen mir zu helfen.

„Tja du brauchst wohl jemanden der dich deckt oder?" sagte Rafe belustigt und lehnte sich nach hinten.
Ich schaute ihn verwirrt an und zog tief Luft ein. „Wieso zur Hölle willst du mir helfen?" fragte ich ihn ungläubig. „Du bist die letzte Person mit der ich je was zu tun haben wollte; du hast uns ständig schikaniert und runtergemacht. Himmel du hast mit Schlägen gedroht wenn wir zu nah an eure Seite der Insel kamen. Und jetzt sitzt du hier und sagst du willst mir helfen?"

Wieder einmal lächelte Rafe. „Ach und schneid dir das Grinsen aus dem Gesicht." setzte ich hinterher.
„Weißt du was Lynn." er hörte auf zu lächeln und schaute mir ernst in die Augen. „Manche Menschen ändern sich."

„Aha."

„Ich weiß das du mir nicht glaubst kleines, aber ich schätze ich bin dein einziger Verbündeter hier." er lehnte sich wieder zurück und verschränkte selbstbewusst seine Arme hinter dem Kopf.

„Woher willst du das wissen?" fragte ich scharf.

„Warum bist du hier und nicht bei deinen Freunden?" antwortete Rafe mit einer Gegenfrage. Er hatte die Augen geschlossen während er diese Frage stellte.

Fuck. Damit hatte er mich.