Pov. Lynn
„Einmal hin und zurück bitte." Ich kramte in meiner Tasche nach meinem Portmonee.
„15$ wären das dann bitte."Während ich bezahlte schaute ich mich um. Dicke Wolken hingen über Kildare Island und drohten jeden Moment alles in Regen zu ertränken.
Ich machte mich auf, Richtung Fähre und suchte mir einen Platz drinnen am Fenster. Über diesen Wetterwechsel war ich mehr als froh. Die Hitze der letzten Tage hier machte mich wahnsinnig.
Ich brauchte außerdem etwas Abwechslung, weshalb der heutige Tagesplan darin bestand auf das Festland zu fahren und mir dort ein paar Klamotten zu besorgen. In meinem Stress von zuhause abzuhauen hatte ich das nötigste zwar eingepackt, aber ich wollte wirklich nicht ewig in denselben Klamotten herumlaufen.
Die Fahrt verging recht schnell, und als ich ausstieg nieselte es leicht. Ich wusste nicht recht wohin ich wollte, weshalb ich meinen Blick etwas schweifen lies.
Viel verändert hatte sich auch hier in den letzten Jahren nicht. Sicher, einige Läden wurden durch neue ersetzt oder renoviert, aber sonst war eigentlich alles wie immer.
Ich ging zuerst an der Promenade entlang und lies den kühlen Nieselregen auf meine Haut kommen. Es war nicht viel los, die meisten Menschen versuchten dieses Wetter zu vermeiden doch für mich war es genau das richtige.
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Mit zwei vollen Taschen in der Hand bog ich in eine kleine Seitenstraße ab. Ich kannte diese Abkürzung noch von damals und da ich nun schon einige Stunden hier verbracht hatte, war es Zeit mich auf den Heimweg zu machen.
Das Wetter klarte mit der Zeit auch auf, jedoch blieb es recht kühl. Ich schaute auf die alten Backsteinhäuser, welche mit Efeu bewachsen waren und diese kleine Straße in eine unglaubliche Atmosphäre tauchten.
Ich behielt Recht als mich die Abkürzung auf einen schnelleren Weg zu der Fähre brachte. Ich wollte gerade eine Straße überqueren und hielt hinter einem Pickup Truck an, um die vorbeifahrenden Autos durchzulassen. Der Truck hatte auf der Ladefläche einen Generator verladen, festgezurrt von zwei Bändern.
Ein junger Mann stand auf der anderen Seite des Fahrzeuges und versuchte gerade einen davon zu lösen. Vergebens. Der Junge wurde langsam sauer, da er mit der Hand auf die Seite des Wagens schlug um seinem Ärger Luft zu machen. Ich konnte sein Gesicht nicht richtig erkennen da er seine Kappe tief im Gesicht hatte.
Belustigt schaute ich ihm weiter zu. Irgendwie tat er mir Leid und ich machte einen Schritt auf ihn zu.
„Du siehst aus als ob du Hilfe gebrauchen könntest." sagte ich nun etwas lauter und stellte meine Taschen neben mir ab. Der Junge erschrak bei meinen plötzlichen Worten und schob seine Cap ein Stück nach hinten. Er hob seinen Kopf und mein Blick traf seinen.
Schief grinste ich ihn an, als mein Lächeln plötzlich kalt erstarb und ich erkannte wen ich da gerade angesprochen hatte.
Oh nein
Seine Augen schauten mich immer noch erschrocken an und ich konnte in seinem Gesicht lesen wie sehr sein Gehirn das gerade sehende verarbeiten musste.
Eine merkwürdige Stille legte sich über uns und ich traute mich nicht weiter zu reden oder mich sonst irgendwie zu bewegen. Mein Herz klopfte mir bis zum Hals. Mein Körper war wie erstarrt.

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Washed up || JJ Maybank FF
FanfictionOuter Banks- Das Paradies auf Erden. Es sind über 2 Jahre vergangen, doch nun kehrt Lynn zurück. Nachdem sich Ihre Eltern trennten hält sie nichts mehr in Florida. Doch wie geht es weiter? Sie hatte die Pouges ohne ein einziges Wort des Abschiedes...