21 | Wiedersehen

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BRIELLE

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BRIELLE

Zwei Wochen später haben wir es tatsächlich geschafft. Die Eröffnung steht bevor und ich werfe noch einen letzten Blick auf die Räume. Schon seit gestern schaffe ich es kaum, still sitzen zu bleiben, weil ich einfach viel zu hippelig bin. 

Ich habe wirklich meine erste Ausstellung. 

Sie wird zwar nur am Wochenende geöffnet sein und auch nur für ein paar Wochen, aber es ist ein riesiger Schritt für mich.

Wir haben lange überlegt, ob wir auch an Wochentagen öffnen sollen, aber da wir beide noch so unbekannt sind, dass wir mit unserem Namen keine Massen anlocken, würde es sich einfach nicht lohnen. Aber das ist okay für mich. Ich bin schon froh darüber, dass ich diese Ablenkung die letzten Wochen hatte.

Heute wird es eine kleine Eröffnungsfeier geben zu der wir einige Gäste eingeladen haben – oder eher Leah hat sie eingeladen, von mir kommt nur Mrs. Boyle. Ich habe überlegt, ob ich meine Eltern einladen soll, aber habe mich dann dagegen entschieden. Erst dachte ich, ich könne ihnen so endlich zeigen, dass ich es schaffen kann, aber sie hätten es am Ende nur klein geredet und schlecht gemacht. In ihren Augen wäre es lange nicht genug.

Der Einzige, den ich wirklich hier haben will, ist Wren und der wird nicht kommen.

Es dauert nicht lange, da tauchen die ersten Gäste auf. Ich bin froh, dass Mrs. Boyle dabei ist. Damit bin ich nicht so allein unter all den anderen, die für Leah hier sind. Ich führe sie durch die Ausstellung und sie kann gar nicht damit aufhören, mir zu erzählen wie begeistert sie ist. Ich glaube ihr, dass sie sich für mich freut, aber es ist nicht nur das. Sie versucht, mich damit auch aufzuheitern, und hofft vermutlich, dass es ein Schritt sein wird, dass es mir endlich besser geht.

Da Mrs. Boyle allerdings nicht zu lange auf den Beinen bleiben kann, verabschiedet sie sich nach zwei Stunden von mir. Das tut sie allerdings nicht, ohne mir noch mitzuteilen, dass sie mir etwas zum Essen vorbereiten wird, das ich mir später abholen soll.

Ich versuche gar nicht erst, sie davon abzuhalten. Die letzten Wochen habe ich gelernt, es ist zwecklos und sie wird es sowieso tun. Außerdem scheint es sie zu beruhigen, wenn sie sicherstellen kann, dass ich genug esse.

Fünfzehn Minuten nachdem Mrs. Boyle gegangen ist, bin ich gerade dabei die Sektgläser an der Eingangstür neu aufzufüllen, da ertönt eine Stimme neben mir, die mich zusammenzucken lässt.

„Wow, das ist unglaublich, Brielle!"

Ein Teil der Flüssigkeit, die eigentlich ins Glas sollte, landet auf dem Tisch.

Ungläubig frage ich: „Holden, was tust du hier?"

Er sieht aus, so wie ich ihn damals kennengelernt habe, nur dass er aufgrund der kühleren Temperaturen einen klassischen schwarzen Mantel trägt.

Er lächelt mich an und greift nach einer Serviette, um mein Missgeschick zu bereinigen. „Ich habe durch Zufall hiervon gehört und wollte sehen, was du geschaffen hast. Ich hoffe, es ist in Ordnung", sagt er und seine Augen flackern unsicher.

So hell wie die NachtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt