6 | Freunde ... oder?

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BRIELLE

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BRIELLE

Mit einer Hand ziehe ich meine dünne Jacke fester um mich und mit der anderen halte ich krampfhaft den Regenschirm fest, der droht vom Wind weggeweht zu werden.

Es ist, als hätte sich der Himmel einmal aufgetan und würde sämtliches Wasser loswerden wollen, das er besitzt. Es schüttet wie aus Eimern und selbst die Kanalisation hat ihren Kampf mit diesen Wassermassen klarzukommen.

Normalerweise hätte mich nichts bei diesem Wetter vor die Haustür bekommen, doch leider musste ich einen meiner Kleinstaufträge zur Post bringen. Selbst, wenn die kleine Skizze nicht viel Geld einbringt, will ich mir nicht den Ruf erarbeiten, dass ich unpünktlich liefere.

Zu allem Übel hatte dann auch noch die erste Stelle zu, die Pakete annimmt, sodass ich noch eine Runde laufen musste, um zur nächsten geöffneten zu kommen.

Auf dem Rückweg zu meiner Wohnung erweckt plötzlich eine dunkle Gestalt, die vor einer Plakatwand steht, meine Aufmerksamkeit.

Zunächst denke ich, dass es daran liegen muss, dass er einfach so dasteht im strömenden Regen, ohne Schirm, ohne Regenjacke, nur in einem einfachen schwarzen Hoodie, von dem er sich die Kapuze über den Kopf gezogen hat. Sämtliche Kleidung ist komplett durchnässt und klebt an seinem Körper.

Als er zur Seite sieht, halte ich den Atem an. 

Wren.

Ich habe nur mal wieder keine Ahnung, was er da tut. Hält er das wirklich für den besten Zeitpunkt, um sich über kommende Veranstaltungen in der Stadt zu informieren?

Doch wenn ich ihn genauer betrachte, bin ich mir überhaupt nicht sicher, ob er die Plakate vor sich überhaupt wahrnimmt. Da meine Sicht von dem starken Regen getrübt wird, ist es schwierig, seinen Gesichtsausdruck zu erfassen.

Ich weiß nur nicht, was ich jetzt tun soll. Soll ich zu ihm gehen? Ich meine, ich kann ihn dort nicht stehen lassen. Er wird noch krank, wenn er so weitermacht.

Auf der anderen Seite hätte er sich einen Ort suchen können, an dem er sich unterstellen kann, wenn er vom Regen überrascht wurde.

Eine Windböe peitscht den Regen unter meinen Schirm und ich bekomme eine ordentliche Ladung kaltes Wasser ins Gesicht. Das holt mich aus meiner Starre und ich setze mich in Bewegung.

Er hat mich bisher nicht bemerkt, doch umso näher ich komme, umso mehr kann ich von seinem Gesichtsausdruck wahrnehmen und der lässt mich schlucken. Er ist voller Traurigkeit.

Ich komme neben ihm zum Stehen und halte den Schirm hoch, dass auch er davon verdeckt wird. Mit dem immer noch stark gehenden Wind stellt es eine ziemliche Herausforderung dar.

„Welches Konzert wird es denn?"

„Was?", fragt er perplex und ich zeige mit dem Kopf zu den Plakaten.

So hell wie die NachtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt