16 | Verschollen

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BRIELLE

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BRIELLE

Ungeduldig sehe ich immer wieder auf mein Handy, ob Wren mir geantwortet hat. Ich habe ihm vor einer Stunde geschrieben, um zu fragen, ob alles in Ordnung ist. Ich mache mir Sorgen, wegen seiner Mutter. Er hat nervös gewirkt, als er meinte, er müsse los, um nach ihr zu sehen.

Als eine weitere Stunde vergeht, halte ich es nicht mehr aus und rufe ihn an. Doch der Anruf läuft nur ins Leere. Am liebsten würde ich zu ihm gehen, aber ich weiß, damit würde ich alles nur schlimmer für ihn machen.

Vielleicht schläft er. Er war vor mir wach und hat nach mir geschlafen. Noch dazu war seine Nacht vermutlich nicht sonderlich bequem auf meinem kleinen Sofa und frierend. So ganz glaube ich aber selbst nicht an diese Theorie.

Ich bin gerade dabei, mich mit Malen abzulenken, da vibriert mein Handy. Hektisch lasse ich den Pinsel fallen und greife danach, nur um enttäuscht aufzuseufzen.

Holden
Bleibt es dabei, dass du später vorbeikommst?

Brielle
Ja

Holden
Ich schicke dir einen Wagen.

Erst nervt es mich, doch dann bin ich irgendwie froh darüber. Es bedeutet, dass ich nicht die Straße entlanglaufen muss. Ich weiß wirklich nicht, ob ich dazu schon in der Lage gewesen wäre.

Wenig später antwortet mir auch endlich Wren.

Wren
Ja alles gut. Wie hältst du dich?

Nichts ist gut. Ich fühle es einfach. Auch wenn ich es nicht erklären kann.

Vielleicht ist in seinen Augen auch wirklich alles gut, weil er diese Auseinandersetzungen mit seiner Mutter so gewohnt ist, dass er den Unterschied schon gar nicht mehr kennt.

***

Ich muss nur durch die Tür bei Holden treten, da sieht er mich entsetzt an. Die Wunde an meinem Kopf ist leider nicht zu verstecken und hat noch eine kleine Blaufärbung dazubekommen.

Er ist in ein paar großen Schritten bei mir. Wut steht in seinem Gesicht. „War er das?"

„Er?", frage ich verblüfft, bis mir aufgeht, von wem er spricht. „Nein, natürlich nicht! Wren würde mir nie wehtun."

Holden sieht nicht überzeugt aus. „Und du willst, ihn auch nicht einfach nur schützen?"

Wütend verziehe ich das Gesicht. „Das ist absurd, Holden. Mich haben gestern Nacht auf dem Heimweg drei Typen abgefangen. Ein Polizeiauto ist vorbeigefahren, da sind sie abgehauen, aber ich habe diese Wunde abbekommen."

„Ich wusste immer, dass diese Gegend nicht gut für dich ist. Wo warst du überhaupt so spät? Bei ihm?"

„Nein, Holden", erwidere ich genervt. „Ich war nicht bei Wren. Ich war bei Leah. Vielleicht erinnerst du dich an sie. Die Kellnerin, mit der ich auf der Gala nicht sprechen durfte?"

So hell wie die NachtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt