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Y/N's Sicht

Dabi und ich verließen grade das Hauptquartier, als er auf einmal seine dünne, schwarze Strickjacke am Reißverschluss zu machte und seine Kapuze tief ins Gesicht zog. Verwundert sah ich ihn an. Er schien meinen Blick bemerkt zu haben denn er gab mir auf meine ungestellte Frage eine Antwort. „Willst du, dass man mich erkennt und wir somit beide in Schwierigkeiten geraten?" ich schüttelte bloß meinen Kopf. Es musste lästig sein, immer darauf achten zu müssen, nicht erkannt zu werden. Plötzlich nahm mich Dabi an die Hand und ging in einem beachtlichen Tempo los, direkt auf eine mehr als nur menschenüberflutete Straße zu. „Und du bist dir sicher, dass du da jetzt langgehen willst? Ich meine deine Verkleidung ist nicht grade die beste." Nachdem ich dies sagte kassierte ich von ihm nur einen genervten Seitenblick. Ohne ein Wort zu sagen reihten wir uns einfach in die Menschenmenge. Ich sah auf unsere Hände hinab und bemerkte, dass er unsere Finger ineinander verschränkt hatte. Von ihm ging wieder die gleiche, angenehme Wärme aus, dieselbe wie gestern Nacht. Ein Lächeln zierte meine Lippen und ich sah wieder nach vorn. Aus reiner Langeweile fing ich an, unbekannte Menschen zu beobachten. Mir viel eine Frau mit Kinderwagen auf, ihr Kind war grade dabei nach vorn aus dem Wagen zu fallen während die Mutter Eis bestellte. Schnell ließ ich Dabis Hand los und rannte zu dem Kind um es wieder vernünftig in den Wagen zu setzen. Als ich grade mit meinem Tun fertig war spürte ich eine flache Hand auf meine Wange prallen, wahrscheinlich die Mutter. Ich sah vom Kind auf und sah in das wutverzerrte Gesicht der Frau, welche ein weiteres mal ausholen wollte. Ich stoppte sie und hielt sie am Handgelenk fest. „Beruhigen sie sich bitte. Ich weiß es muss komisch ausgesehen haben aber ihr Kind wäre fast aus dem Wagen gefallen und hätte sich vermutlich verletzt." Erklärte ich ihr schnell. Ihr Gesichtsausdruck veränderte sich und sie sah nun besorgt zu ihrem Kind, welches weinend und schreiend in den weichen Polstern des Wagens lag. „Madame ihre zwei Eis sind fertig." Meldete sich der Verkäufer zu Wort. Die Frau nickte nur hastig ehe sie die Waffeln mit den Eiskugeln darin entgegennahm. Schnell bezahlte sie und gab ihrem Kind eine der Waffeln woraufhin es aufhörte zu schreien. „Dann danke ich ihnen und entschuldige mich dafür, dass ich sie geschlagen habe, ich dachte nur, sie wollen mir mein Kind nehmen." Ich hob die Hände und lächelte sie an. „Nein alles gut, das sind halt die Mutter Instinkte. Da können sie nichts für. Ihnen einen angenehmen Tag noch." Ich wank ihr noch ein letztes Mal zu ehe ich in der Masse wieder verschwand. Mein Lächeln war wie ausgelöscht, als ich realisierte, dass ich Dabi nicht wiederfinden konnte. „Fuck!" fluchte ich leise. Wie sollte ich ihn denn in dieser Masse finden?! Ich drängelte mich also ziellos zwischen den Erwachsenen und den Kindern entlang, bedacht darauf, keinen versehentlich anzurempeln. Doch daraus wurde leider nichts, denn nach circa 10 Minuten lief ich gradewegs in jemanden rein. Ich sah auf und erkannte einen wütenden Dabi. Schon ab da wusste ich, dass es kein gutes Ende nehmen würde. Er war bestimmt ziemlich sauer, immerhin bin ich einfach so weggerannt ohne bescheid zu geben. „Na wen haben wir denn da? Wenn das mal nicht die kleine Y/N ist. Können wir weiter?" entsetzt darüber, dass seine Wut so schnell verflog, nickte ich und er verschränkte unsere Hände wieder miteinander. „Stürme bitte nicht noch einmal einfach so los ohne mir Bescheid zu geben, wo du hingehst, ja?" ich sah zu ihm auf und er zu mir herunter. „Ja mach ich." Ich hätte schwören können, ein Lächeln habe ich auf seinen Lippen gebildet, doch ich konnte mich nicht versichern, da er sein Gesicht zu schnell von mir wegdrehte. Plötzlich löste Dabi unsere Hände voneinander, legte seinen Arm um mich und zog mich näher an sich heran. Auf meine Wangen legte sich ein beachtlich roter Schleier und meine Augen weiteten sich etwas, dennoch ergriff ich mit meiner Hand wieder seine und so liefen wir weiter durch die Straßen. Nach einer Weile kamen wir an einem Park an. Mich verwunderte es, dass Dabi solch einen Ort kennt, da diese Orte meist ruhig und friedlich sind, was man bei ihm nicht gerade behaupten könnte. Da die Menschenmengen sich langsam aufgelöst haben, waren wir jetzt allein im Park und keiner außer uns war zu sehen, ich genoss es. Den Moment der Freiheit und der Ruhe, jedenfalls so lange, bis Dabi die Stille zwischen uns unterbrach, als wir grade nebeneinander an dem Geländer angelehnt standen und in den See direkt vor uns blickten. „Weißt du, Y/N, ich bin echt froh, dass Shigaraki dich als seine Schwester hat." Ich sah ihn nur verwirrt an, doch er sah weiterhin nur auf das Wasser, welches die Sonnenstrahlen spiegelte. Und da erkannte ich es, das Lächeln. Er lächelte, in meiner Gegenwart. „Es hätte mich nicht besser treffen können, ich hab echt Glück mit dir. Ich weiß zwar nicht wie es den anderen da geht, aber ich glaube sie sind eher positiv dir gegenüber eingestellt. Ich würde ja jetzt gern sagen, du bist wie eine kleine Schwester für mich, aber das würde ich nicht wollen, jedenfalls nicht solange Shigaraki dein Bruder ist." Ich sah ihn empört an und schlug ihm spielerisch auf den Oberarm. „Hey, das ist nicht fair." Er lachte kurz auf ehe er sich drehte und sich mit dem Rücken an das Geländer lehnte. Er sah hinauf zum Himmel, die Sonne wurde in dem Moment kurz von den Wolken verdeckt und dennoch spürte man ihre Wärme auf der Haut. Ich sah auch zum Himmel auf und die Wolke gab die Sicht auf die Sonne wieder frei. „So ein Dreck!" fauchten Dabi und ich gleichzeitig, da wir beide von der Sonne geblendet wurden. Wir sahen uns beide an und brachen dann in schallendes Gelächter aus. „Was ist denn hier so witzig?" ertönte eine, mir nur allzu bekannte, Stimme. Bakugo! Er stand plötzlich circa 5 Meter neben mir, ich hoffte einfach nur, dass er Dabis Gesicht nicht sehen konnte. „Mach die Fliege Knirps!" brummte Dabi, der sich mittlerweile wieder aufgerappelt hatte, Bakugo entgegen. „Nicht so unhöflich! Wer bist du, dass du denkst du kannst so mit mir reden?!" schrie der ein wenig kleinere Blonde, den vernarbten neben mir an. „Was denkst du wer du bist, dass du meine Freundin einfach so ansprechen kannst?" stellte Dabi ihm in einem ruhigen Ton eine Gegenfrage. „Deine Freundin?" es war Bakugo, der nun ungläubig dreinblickte. Ich versuchte mir den Schock nicht anmerken zu lassen, was auch ziemlich gut funktionierte. Stattdessen nickte ich nur, schließlich muss ich da ja jetzt mitmachen. Bakugo taumelte ein paar Schritte weiter zurück. Wenn er diese falsche Info an die Klasse weitergeben würde, wäre ich geliefert! „Du hast mir immer noch nicht gesagt, wer du bist." Merkte Bakugo an, als er sich wieder gefangen hatte. Und was Dabi daraufhin tat, verschlug mir die Sprache. Er griff nach seiner Kapuze und zog sie sich eiskalt vom Kopf. „Dabi, sehr erfreut." Gab er mit einem Grinsen von sich welches an das eines Psychopathen erinnerte. Ich sah geschockt zu ihm rauf und sah dann hilfesuchend zu Bakugo, um es so aussehen zu lassen, als würde ich nicht freiwillig in einer Beziehung mit Dabi sein, welche eigentlich nicht existierte. Bakugo sah abwechselnd zu mir und dann wieder zu Dabi, bis er schließlich losstürmte und Dabi mit seinen Explosionen angriff. Seine Explosionen landeten jedoch keinen Treffer und so entschied ich mich, dazwischen zu gehen. Ich schrie absichtlich kurz auf und zog somit die Aufmerksamkeit beider kämpfenden auf mich, dann sah ich beiden in die Augen und wendete meine Quirk an. Beide kamen zum stehen und waren nicht mehr in der Lage sich zu bewegen. „Y/N! Was soll der Scheiß?!" schrie mich Bakugo an. Ich raufte mir nur die Haare und ging nicht weiter auf seine schreiend gestellte Frage ein. „Hilf mir!" hauchte ich nur leise in Bakugos Richtung um es glaubwürdiger zu machen. Ich ging auf die knie und löste meine Quirk. Dabi sprang noch ein stück von Bakugo weg, welcher nun auf mich zu gerannt kam, mich hochhob und mit mir in seinen Armen davonrannte. „Was hast du dir dabei gedacht dich auf nen Schurken einzulassen?" fragte der blondhaarige mich während des Laufens. Ich sah zu ihm auf ehe ich ihm antwortete. „Ich wollte das alles nicht." Murmelte ich leise, dennoch für Bakugo verständlich.

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Yaa das war mal ein etwas längeres kapitel und ich entschuldige mich dafür, dass so lange nichts geupdatet wurde, tut mir leid qwq ich versuch bissle schneller zu schreiben und jaja ich weiß hab ich schonmal gesagt aaaaaaber es sind noch eine woche ferien und ich versuch was vorzuschreiben qwq 

außerdem möchte ich mich mal für die 170 reads bedanken das ist echt unglaublich ^^

Blind - Bakugo x (Female)ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt