Er mag mich?

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Die Welt dreht sich glücklicherweise nicht nur um mich, und bis zur Mittagspause, habe ich mich selbst davon überzeugt, dass sie sich nicht zu drehen aufhören wird, nur weil ich ein kleines Umstyling hatte. Die wollen, die ich an diesem Morgen geschlagen habe, Esten gering. Ich war vorher nicht beliebt, und jetzt bin es auch nicht. Ja, es haben sich ein paar Leute nach mir umgedreht und ein paar weitere, die ich kaum kenne, haben mich angesprochen, um mir zu sagen, dass sie den neuen Look cool finden, aber größtenteils ist das Leben normal weitergelaufen. Das ist eine Erleichterung.

Die einzigen, denen es wirklich etwas auszumachen scheint, sind meine Teamkameraden. Dank Fati, für den Leuten überall die Wahrheit über Pablo's »heiße neue Freundin« erzählt, hat sich die Nachricht von meinem Umstyling bis zur dritten Stunde in der gesamten Mannschaft verbreitet. Alejandro hat erneut riskiert, nachsitzen zu müssen, um im Gruppenchat zu fragen, über was zum Teufel die Leute eigentlich reden würden. Ich habe nur geantwortet, dass ich alles beim Mittagessen erklären werde. Pedri ist immer noch verdächtig still, aber vielleicht hatte er einfach Kurse, in denen er nicht heimlich schreiben konnte.

Die Schulglocke klingelt und entlässt und schließlich in die Mittagspause. Pablo dreht sich lächelnd zu mir um. »Bist du bereit, dich dem Team zu stellen?«
Nein. »Klar.«

Pablo lacht, weil er weiß, dass ich lüge. Als ich aufstehe und mir den Rucksack über die Schultern streife, hält er mir seine Hand hin. Diesmal zögere ich, sie zu ergreifen. Pablo lässt die Hand sinken, hört jedoch nicht auf zu lächeln. Er ist immer noch so unbekümmert wie immer, als er mich aus dem Klassenzimmer begleitet und beiläufig fragt: »Willst du meine Hand nicht mehr halten?«

Ich kralle mich an die Träger meines Rucksacks und konzentriere mich auf das Chaos im Flur. Ich kann seinen Blick auf mir spüren, ich kann ihn nur nicht ansehen. »Ich bin nur nervös. Ich mag es nicht, um Mittelpunkt zu stehen, aber das ganze Team hat sich über uns das Maul gerissen und gesagt, dass du und ich ..., das wir ... du weißt schon ... « ich kann es nicht aussprechen, also deute ich einfach zwischen uns hin und her und hoffe, dass er es versteht. »Ich weiß nicht, was hier los ist, aber ich bin mir nicht sicher, ob ich mit allem auf einmal klarkomme.«

Pablo legt eine Hand auf meinen unteren Rücken und führt mich sanft zu ein paar Schließfächern die am Eingang der Schulkantine liegen. Er wartet, bis ich ihm in die Augen sehe, dann lächelt er.
»Ich mag dich, Y/n. Das ist hier los.«

Es fühlt sich an, als würde mir mein Magen bis in dieselbe springen. Ich habe es bereits geahnt, aber versucht, es zu leugnen, weil ich wegen Pedri immer noch so verwirrt bin. Doch ich kann mich nicht weiter selbst belügen. Ich kann nicht länger den Kopf in den Sand stecken und hoffen, dass sich meine gefühlt irgendwann schon klären werden.

Sein Geständnis lässt mich ziemlich ausflippen, doch Pablo sieht mich weiterhin ruhig an. »Wir können auch nur Freunde sein, wenn es das ist, was du jetzt brauchst«, sagt er »Aber ich wäre gern mehr als das. Ich wäre gern dein fester Freund.«

Er streicht mir durchs Haar und legt sie mir über meine Schulter.

Ich kann nicht atmen. Meine Lunge weiß nicht mehr, wie. Vielleicht hat auch mein Herz aufgehört, zu schlagen. Was soll ich nur tun? Ich kann nicht denken. Warum kann ich nicht denken? Mein Körper und mein Geist sind wie zu Eis erstarrt. Warum lässt mich diese Unterhaltung panisch werden? Ist das normal?

Pablo sieht mich einen Moment lang an, dann nickt er, als hätte ich ihm ein paar Fragen beantwortet, ohne je das Verständnisvolle Lächeln auf seinem Gesicht zu verlieren. »Es ist gerade wohl einfach zu viel.« Er schiebt die Hände in seine Hosentaschen. »Schon in Ordnung. Ich kann warten. Wir bringen dich erstmal durch diese Veränderung in deinem Leben, bevor wir die Dinge noch komplizierter machen. Aber ich bin für dich da, okay? Egal, was passiert.«

Seine Worte sind einfach perfekt. Sie sind genau das, was ich hören musste, und plötzlich ist mir einfach nur nach weinen zumute. Ich bin so erleichtert und dankbar, dass es mir die Kehle zuschnürt und meine Augen zu brennen beginnen. Als mir tatsächlich Tränen in die Augen schießen, nimmt mich Pablo in den Arm. Ich schmiege mich an seine Brust, und mein Körper wird ganz schlaff.

»Schon in Ordnung, Y/n. Ich bin for dich da«, murmelt er, gibt mir einen Kuss auf die Schläfe, und mir laufen Tränen über die Wangen. Ich muss schniefen, also umarmt er mich noch fester.

Ich weiß nicht, wie lange wir hier so stehen. Der Lärm um Flur lässt nach, während die Leute entweder in ihre Kurse oder zur Kantine gehen. Ich habe immer noch kein einziges Wort gesagt, seit Pablo mir gestanden hat, dass er mich mag, mein fester Freund sein möchte, und ich eine Art Panikattacke bekommen habe. Er muss mich für völlig verrückt halten. Ich bin verrückt.

Nach einer gefühlten Ewigkeit lässt das Gefühl von enge in meiner Brust nach. Meine Ahnung beruhigt dich, und mein Herzschlag kehrt zu einem gesunden Tempo zurück. »Geht es dir jetzt besser?«, fragt Pablo leise, und seine Hand beschreibt auf meinem Rücken kleine Kreise. Die Berührung fühlt sich magisch an.

Ich will mich nicht bewegen. Ich will für den Rest des Tages hier in seinen Armen sein. Vielleicht sogar für den Rest meines Lebens. Aber ich muss mich meinen Freunden stellen, also nicke ich an seiner Brust. Er lässt mich langsam los, als ob er diesen Moment genauso ungern beenden will wie ich.

Ich sehe ihm in die Augen, und er wischt mir die Tränen von den Wangen. »Komm«, sagt er und tritt zurück. »Lass uns reingehen und etwas essen, bevor die Pause vorbei ist und wir mit leerem Magen trainieren müssen. Das wäre das schlimmste.«

Ich schniefe ein letztes Mal, dann muss ich kichern. »Das wäre wirklich das schlimmste.«

Pablo hält erneut seine Hand hin und sieht mich fragend an. Diesmal weiß ich, dass er es nur als freundschaftliche Geste meint, und ich greife gierig danach. Er ist wie ein Anker, den ich dringen brauche.

Als wir die Kantine betreten, arme ich tief ein und langsam wieder aus. Alles wirkt normal – ein Tag wie jeder andere in der Highschool. Neunzig Prozent der Leute hier kenne ich überhaupt nicht. Und sie zucken nicht mal mit der Wimper, als ich händchenhaltend mit Pablo an ihnen vorbeigehe. Erst als wir uns dem Mannschaftstisch nähern, beginne ich, die schweren Blicke zu spüren.

Pablo denkt gar nicht daran, mich langsamer gehen zu lassen. Er zieht mich an sich, und wir marschieren mir einem Selbstbewusstsein auf die anderen zu, dass so gar nicht meinem inneren Gefühl entspricht. Als wir den Tisch erreichen, verstummen die Gespräche, doch dann pfeift jemand und sagt: »Siehst gut aus, Hernández!«, was meine anderen Teamkameraden dazu bringt, ebenfalls zu Pfeifen und johlen.

Hey, danke für die positiven Kommentare und stimmen, das hätte ich ehrlich nicht erwartet dass so viele Leute diese Story lesen ich bin sehr dankbar dafür🫶🏼
Heute kommt wahrscheinlich noch ein Kapitel aber ich weiß noch nicht wann.
Aber in der Lesenacht kommen welche.
Tut mir leid wenn Schreibfehler drin sind.
Wörter: 1211

Mein Kapitän? Niemals. - Pablo GaviWo Geschichten leben. Entdecke jetzt