Am boden zertsört 3

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Wir sind still auf dem Weg zurück. Pablo, weil er sich schuldig fühlt, und ich, Pedri ich in Kopf immer wieder die Szene mit Pedri durchgehe. Als wir am Haus der Gavira's sind, steigen wir aus, und ich gehe um den Auto herum zur Fahrertür, die Pablo für mich aufhält. Er sieht mich gequält an. »Y/n, es tut mir so leid.«

Ich zwinge mich zu einem Lächeln. »Ich weiß. Schon gut.«

Es ist nicht gut, aber ich bin auch nicht wütend auf Pablo. Es war unausweichlich, dass Pedri von meinen Gefühlen für ihn erfährt. Wie sonst sollen wir uns vertragen, wenn ich nicht ehrlich zu ihm sein kann. Doch jetzt gerade fühlt es dich wie dsd Ende der Welt an.

»Ed ist noch früh. Willst du noch mit reinkommen? Was im Fernsehen schauen?«, fragt Pablo.

Ich denke einen Moment darüber nach, dann schüttle ich den Kopf. »Ehrlixh gesagt will ich am liebsten ins Bett. Wir haben morgen ein großes Spiel vor uns.«

Pablo zögert, als ob er noch etwas sagen will, sich dann aber dagegen entscheidet. »Okay. Dann bis morgen.«

Er klingt ein wenig niedergeschlagen, oder vielleicht fühlt er sich auch einfach immer noch Schuldig. Ich möchte nicht, dass wir uns so trennen, denn eine wacklige Beziehung habe ich schon. Ich will nicht, dass es jetzt auch noch zwischen Pablo und mir komisch ist. »Danke, Pablo.«

Ich nehme seine Hände und trete näher an ihn heran. »Das war ein toller Abend. Das Picknick, der Ball ... alles.«

»Sicher?»

»Ganz sicher«, bekräftige ich und Presse meine Lippen auf seine.

Der Kuss ist sanft und zärtlich und alles, was mein  geschundenes Herz gerade bewältigen kann. Als ich mich von ihm löse, drück Pablo meine Hände. »Dann bis morgen. Erhol dich gut, süße.«
»Du auch.«

Sobald ich daheim bin, lasse ich mich auf einen Barhocker an der Kochinsel sinken. Ich nehme mein Handy aus der Tasche und schaue aufs Display. Keine verpassten Anrufe oder Textnachrixhten. Ich hatte gehofft, Pedri hätte versucht mich zu erreichen. Keine Ahnung, warum er das tun sollte. Er ist ja vorhin praktisch vor mir davon gelaufen.

Mit abgehaltenem Atem wähle ich seine Nummer. Ich habe nicht die geringste Ahnung, was ich ihm sagen soll, aber so kann es nicht glauben. Es klingelt und klingelt, doch er geht nicht dran. Als sich die Voicemail einschaltet, lege ich auf und rufe erneut an. Dieses Mal geht direkt die Voicemail dran, was bedeutet, dass er sein Handy gerade ausgeschaltet hat. »Pedri«, sage ich heiser und nach dem Piepton. »Es ist nicht so, wie du denkst. Ich kann es erklären. Bitte ruf mich an. Oder komm vorbei. Ich bin schon wieder zu Hause. Es tut mir leid, dass ich vorher nicht mit dir geredet habe, aber jetzt bin ich soweit. Bitte. Ich vermisse dich.«

Nachdem ich aufgelegt habe, lasse ich meinen Kopf auf den Küchentresen sinken und schließe die Augen. Diese Sache zwischen Pedri und mir hat mich geistig und körperlich so sehr ausgelaugt, dass ich eindöse. Und so findet mich mein Vater eine halbe Stunde später, als er von der Arbeit nach Hause kommt. »Y/n?«

Ich setze mich auf und reibe mir den Schlaf aus den Augen. Meine Gelenken knacken, weil ich im sitzen geschlafen habe. »Hey, Dad.«

Meine Begrüßung ist gerade nicht enthusiastisch. Das mustert mich besorgt. »Alles okay?«

Ich habe keine Energie, es ihn zu erklären. Mit ist auch nicht nach weinen zumute. Ich bin einfach nur fertig. Wie taub. Doch ich kann meinen Vater nicht anlügen. Niemals. »Nein«, gestehe ich. »Nixhts ist okay.«

Ich beginne damit, die unzähligen Haarnadeln aus meiner Frisur zu ziehen. Dad sieht zu, eif ich ein paar davon auf den Tresen lege, bevor er wieder spricht. »War es Pablo?«

Er spricht langsam, als hätte er Angst vor der Antwort. Wahrscheinlich hat er das. Er ist nicht daran gewöhnt, mir bei Problemen mit Jungs oder herzschmerz zu helfen. Das ganze ist für ihn ebenso neu wie für mich. Zumindest in diesem Fall kann ich ihn beruhigen. »Nein. Nicht Pablo. Er war toll heute Abend. Das Picknick am Strand war umwerfend und der Ball sehr schön. Und die ganze Zeit hat er sich wie der perfekte Gentleman verhalten.«

Meine Zimmer läuft meinen Worten zuwider, also kann ich es Dad nicht verübeln, als er dir Stirn runzelt. Aber ich habe jetzt einfach keine Lust, darüber zu sprechen. Nicht heute Abend. Dafür bin ich zu erschöpft.

Doxh mein Vater ist nicht dumm. Er sieht mir noch einen Moment lang zu, wie ich mir die Haarnadel. Herausziehe, dann sagt er: »Also Pedri.«

Er versetzt mir schon einen Stich ins Herz, nur seinen Namen zu hören. Meine Augen werden feucht. Ich schaue zu Dad, und mir dreht sich der Magen um. »Ich will nicht darüber reden«, murmle ich und wende mich ab. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich meinen Vater das letzte mal nicht in die Augen schauen konnte. Dadurch föhne ich mich nur noch schlechter.

Ich beginne die Haarnadeln ruppiger herauszuziehen, bis sich eine von ihnen in einer Strähne verfängt und ich die nicht losbekomme. Dad wartet einen Moment lang ab, dann seufzt er, kommt zu mir und nimmt mir die verknotete Strähne aus der Hand. »Lass mich mal.«

Er übernimmt die Haarnadeln, schließlich beginnen mir doch Tränen über die Wangen zu rollen. Ich liebe meinen Vater. So sehr. Er dränge mich nicht. Ich habe gesagt, dass ich nicht darüber reden will, also redet er nicht darüber. Trotzdem ist er für mich da. Und tut, was er kann, damit ich mich geliebt fühle. »Kann ich dir sonst noch irgendwie helfen?«, fragt er leise.

Ich unterdrücke ein Schluchzen. »Das tust du doch schon.«

Wir verstummen, während er weiterarbeitet. Als er fertig ist, schüttelt er meine haare durch, um zu sehen, ob er eine Haarnadel übersehen hat. »Ich glaube, das war es«, sagt er und tritt zurück.« Ich drehe mich zu ihm um, bin mir aber sicher, dass mein Make-up total verschmiert ist.

Er ignoriert es. »Sollen wir einen Film schauen, wir könnten und Popcorn machen. Wir haben zwar nur dieses Fade Zeug ohne Geschmack, aber wir könnten ja dieses eine mal schummeln und ein bisschen Salz oder Zucker dazu tun.

Jetzt holt er aber die ganz Scherzen geschürte raus. Er weiß, wie sehr ich Salziges oder Süßes Popcorn liebe. Aber ich kann ihn nicht die Reaktion geben, die er sich erhofft. Nicht heute Abend. Ich schüttle den Kopf, und sein Lächeln erstirbt. »Tut mir wirklich sehr leid, Dad. Ich fühle mich gerade wirklich nicht danach. Außerdem ist es schon spät. Ich sollte endlich schlafen gehen. Morgen ist das große Spiel.«

Er teeing sich zu einem Lächeln, auch wenn ich sehen kann, dass er nicht glücklich darüber ist. Die Sorgenfalten auf seiner Stirn vertiefen sich, und ich kann ihn ansehen, dass er etwas sagen möchte, dich aber eher zurückhält. Ich entkomme, bevor der Damm bricht und er mich zwingt, mich hinzusetzten und ihm alles zu erzählen. »Gute Nacht, Dad. Bis morgen.«

Hey, sorry dass im laufe der letzten Woche nichts gekommen ist. Deswegen bin ich extra für diesen Part wachgeblieben. Nicht gerade spannend. Es werden wahrscheinlich noch 4-6 Kapitel kommen. Ich habe bereits schon eine neue Story angefangen.
Danke fürs lesen.

Wörter: 1195

Mein Kapitän? Niemals. - Pablo GaviWo Geschichten leben. Entdecke jetzt