Dreams & Nightmares

1 - Der unbrechbare Schwur

Severus saß an seinem Kamin in Spinner's End, ein Glas Feuerwhiskey in der Hand und dachte an seinen Patensohn. Der Eisprinz Slytherins war in Wahrheit ein sensibler Junge mit einem guten Herzen geboren in die falsche Familie und zum falschen Zeitpunkt. Und nun musste er Lucius' Desaster im Ministerium ausbaden. Draco wollte immer nur seinen Vater stolz machen. Doch nun war das eindeutig zu weit gegangen. Das dunkle Mal brandmarkte ihn ein Leben lang und machte ihn zu etwas, dass er nicht war. So lange der dunkle Lord lebte, würde Draco ihm dienen müssen und bei jedem kleinsten Fehler oder kleinsten Anzeichen von Güte schreckliche Folter über sich ergehen lassen müssen. Und wenn sie es schaffen sollten, den dunklen Lord zu vernichten, würde Draco dank des dunklen Mals niemals den Ruf des Todessers loswerden.
Narzissa und diese durchgeknallte Bellatrix hatten ihn dazu gebracht, den unbrechbaren Schwur zu leisten. Aber er wusste den Schwur hätte es gar nicht bedürft. Draco war sein Patensohn, die engste Familie, die er je hatte und je haben würde. Er war zwar beliebt, im Gegensatz zu Severus, aber wahre Freunde hatte auch er nicht. Genauso wie er selbst vor fast 20 Jahren, war Draco in Voldemorts Gefolgschaft geraten ohne dessen Werte wirklich zu teilen.
Er hatte Narzissa geschworen Draco zu helfen und zu schützen. Albus musste er versprechen, diesen zu töten, bevor Draco es tun konnte. Frustriert trank er seinen Feuerwhiskey in einem Zug aus und warf das Glas in das Feuer. Es knallte, klirrte und zischte und dann brannte das Feuer einfach weiter als wäre nichts gewesen. Er machte sich nichts vor, er wusste, dass Albus und er keine Freunde waren. Aber Albus war der einzige, der ihn wirklich kannte und ihm trotzdem vertraute und nun würde er ihn töten müssen, nachdem er sich vor so vielen Jahren geschworen hatte nie wieder zu töten.
Aber so oder so musste er verhindern, dass Draco Erfolg hatte, Albus zu töten. Draco hatte noch eine Chance aus all dem rauszukommen ohne wie Severus zu enden. Für sich selbst hatte er nie versucht, das dunkle Mal zu entfernen, da sowieso jeder wusste, dass er ein Todesser war. Aber bevor er bereit war zu sterben, würde er einen Weg finden - für Draco.