Langsam ziehe ich es aus meiner Tasche und schaue auf den Anrufer.
Auf dem Bildschirm ist ein Bild von Chase und mir.
Wir strahlen beide in die Kamera und er umarmt mich.
Das Bild hat meine Mutter in unseren letzten Urlaub aufgenommen.
Zögerlich drücke ich auf den Knopf, um den Anruf anzunehmen.
"Ja?"
"Jas? Wo bist du? Warum bist du weggelaufen?" fragt mich Chase.
"Ich habe es doch gesagt, Jackson ist mein Gefährte und ich habe das alles einfach nicht mehr ausgehalten."
"Jas ich weiß, dass muss ein großer Schock gewesen sein, dass Mama und Papa gestorben sind, aber das ist kein Grund, um sich einfach Lügen auszudenken. Jackson hat es schon schwer genug, dann musst du ihn nicht auch noch mit so einen Blödsinn belasten. Weißt du was? Ich mache dir ein Angebot. Ich hole dich ab wo auch immer du bist und du versprichst mir nie wieder so einen Müll zu sagen, nur um Aufmerksamkeit zu bekommen."
Ich koche vor Wut, als er das sagt.
"Du bist verdammt noch mal mein Bruder, also solltest du auf meiner Seite sein und nicht auf seiner. Ich habe nicht gelogen. Du weißt gar nicht, was ich durchmachen musste, nachdem er mich abgelehnt hat. Warum sollte ich mir so etwas dummes überhaupt ausdenken?"
Tränen steigen mir in die Augen, denn ich weiss genau, dass mein eigener Bruder mir kein Wort, von dem was ich grade gesagt habe, glaubt.
"Ich weiss ja nicht, auf was für einen Psycho-Trip du bist, aber Jackson hat mir erzählt, dass du dich selbst verletzt hast, nur um Aufmerksamkeit zu bekommen."
"So ein Schwachsinn!" unterbreche ich ihn wütend. "Das habe ich nie..."
"Lass mich ausreden. Ich hätte nie gedacht, dass du so tief sinken würdest und ich schäme mich dafür, dass ich mich für dich vor unseren Alpha Jackson, als Beta dafür verantworten muss. Ich hätte nie gedacht, dass du mir einmal so in den Rücken fallen würdest. Du bist nicht mehr meine Schwester und es ist mir auch ehrlich gesagt, egal wo du grade bist. Mach dir nicht die Mühe hier noch einmal anzurufen oder vorbeizukommen."
Mit diesen Worten legt er auf.
Ich stehe etwas abseits von den Jungen und lasse mich auf den Boden nieder.
Ich bin einfach sprachlos.
Mein eigener Bruder hat mich verstoßen, weil der Alpha ihn angelogen hat.
Meine Augen fangen an bedrohlich zu funkeln
Unglaublich wütend werfe ich mein Handy zurück in meine Tasche und die Jungs sehen mich unbehaglich an.
Ich beende das Training schnell mit ihnen, nach ein paar einfach Kraftübungen und fahre nach Hause zurück.
Angekommen laufe ich hoch in mein Schlafzimmer und werfe mich auf mein Bett.
Was soll ich jetzt nur tun?
Die Nacht über schlafe ich kaum und am nächsten Morgen stehe ich früh auf, um noch ein bisschen joggen zu gehen, bevor die Schule anfängt.
Nach einer Stunde laufe ich zurück zu meinem Haus und springe unter die Dusche.
In der Schule werde ich von den beiden Mädels begrüßt und wir verbringen den gesamten Schultag zusammen.
Nach dem Unterricht fahren wir drei wieder zu ihnen, dieses mal verspreche ich, dass ich wirklich vorbeikommen werde.
Auf dem Sportplatz werde ich von den Jungs erwartet, nur dieses mal steht ein weiterer Typ vor ihnen.
Ich räuspere mich, damit er Platz macht.
Der nervige Typ aus der ersten Stunde.
Sein Blick schwenkt zu mir und er sieht genervt zu mir herunter.
"Wer bist du?"
"Jasmin. Ich soll die Jungs trainieren." antworte ich gelangweilt.
"Ich habe sie von Anfang an trainiert und brauche deine Hilfe nicht." wütend blinzelt er mich an und fährt sich über seine kurzen, dunklen Haare.
"Offensichtlich schon, wenn man sieht, in was für einer Verfassung sie sind."
Das ist nicht unbedingt hilfreich, um den Streit schon vorzeitig zu beenden, aber seine bloße Anwesenheit geht mir auf die Nerven.
"Ich lass mich nicht von jemanden beleidigen, der nicht mal ein Rudel hat und jetzt verschwinde." brüllt er.
"Nein." antworte ich gelassen.
"Drake hat mich angewiesen, diese Jungs auszubilden und das werde ich auch tun. Du kannst mir ja gerne helfen, oder noch besser, du gehst zu Drake und beschwerst dich bei ihm."
Vor sich hin grummelnd, macht er mir Platz und stellt sich mit verschränkten Armen hinter mich.
Seine Anwesenheit macht mich langsam wirklich nervös.
Wie gestern beginne ich das Training mit laufen.
Dieses mal laufen wir anstatt einer Stunde eineinhalb Stunden.
Ich dachte, dass der Beta schnell zurück fallen würde, aber das tut er nicht.
Im Gegenteil, die ganze Zeit läuft er stumm neben mir her.
Dieses mal versucht keiner stehen zu bleiben.
Nach dem Laufen lasse ich sie eine Stunde Krafttraining machen, bis ich sie endlich entlasse.
Der Beta steht die ganze Zeit hinter mir und beobachtet genau, was ich tue und das macht mich wirklich nervös.
"Hast du wirklich gut gemacht für eine kleine Werwölfin." sagt er zu mir am Ende des Trainings und tätschelt mir meine Schulter.
Ich knurre ihn an und er zieht sie schnell zurück.
"Na dann sehen wir uns ja morgen schon wieder." sagt er griesgrämig und geht zurück ins Haus.
Ich sammle meine Sportsachen noch schnell ein und folge ihm zum Haus.
Jenny und Amy sitzen mit ein paar anderen im Wohnzimmer und starren auf den Bildschirm.
Teen Wolf.
War ja klar.
"Hey Jas. Setz dich zu uns. Die neuen Folgen laufen." schreit Jenny begeistert.
Zusammen hocken wir vor dem Bildschirm und schauen die beiden Folgen zu Ende.
"Bleib doch noch zum Essen." bietet mir Amy an und ich denke daran, dass ich in meiner Wohnung alleine bin.
"Gerne." antworte ich mit einem Lächeln.
Bis dahin quatschen wir über alles mögliche, hauptsächlich über den neusten Tratsch von unserer Schule.
Ein bisschen schwierig zu verstehen, wenn man die meisten Leute davon nicht mal kennt.
Am meisten reden sie über einen Ares, der soweit ich verstanden habe auch ein Werwolf ist.
Zum Essen kommt das gesamte Rudel zusammen und ich merke, wie sehr mir mein Rudel und die Zusammengehörigkeit gefehlt hat.
Selbst, dass ich gegenüber vom Beta sitzen muss, kann mir den Abend nicht versauen.
Ich versuche ihn so gut wie es geht zu ignorieren, aber er fängt immer wieder meinen Blick mit seinen ein und zieht dann eine Augenbraue hoch, so als würde ich ihn beobachten und nicht anders herum.
"Jas?" fragt mich Jenny von der Seite.
"Sorry. Was hast du gesagt?" frage ich sie.
"Ob du schon deinen Gefährten gefunden hast."

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Badgirl Alpha
Manusia SerigalaJasmin führt ein glückliches Leben, bis ihre Eltern bei einen Feuer getötet werden und ihr Seelenverwandter sie, als ihr Gefährte, ablehnt. Ihr Gefährte ist der Sohn des Alphas und Playboy des Rudels. Dass er sie ablehnt bereitet ihr auch physische...