Erste Beziehungen

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Vor sieben Monaten - Joshs Sicht:

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Vor sieben Monaten - Joshs Sicht:

Wir standen gemeinsam im Garten der Maynards, weil wir uns für diesen Nachmittag verabredet hatten. Das Wetter war wunderbar, die Sonne stand ganz oben im Himmel und keine einzige Wolke war zu erkennen. Im Hintergrund hörte man das Summen der Insekten und dem leisen Rascheln der Blätter im Wind. Es würde ein schöner Tagen werden, gerade weil ich etwas vorhatte, was ich so nie von mir gedacht hätte.

„Bi, ich habe es mir ..." Ich hielt kurz inne, mein Herzschlag pochte in meinen Ohren. „Anders überlegt." Meine Finger trommelten nervös auf meine Jeans, während ich versuchte, einen gleichmäßigen Tonfall beizubehalten. Kaum zu glauben, aber ich würde das hier wirklich durchziehen, nur in der Hoffnung sie vergessen zu können. Schluss damit, dass sie mittlerweile ständig meine Gedanken, meinen Verstand und mein Herz kontrollierte. „Ich möchte dich fragen, ob du mit mir zusammen sein möchtest, Bianca." Meine Stimme zitterte leicht, und ich schluckte, als ich auf ihre Reaktion wartete, mein Blick huschte unruhig zwischen ihren Augen und dem Boden hin und her.

Sie hatte mir vor ein paar Tagen dieses Beziehungsding vorgeschlagen und ich hatte eher unsicher reagiert, weil mich bis jetzt niemand nach so etwas gefragt hatte. Nun hatte ich mich jedoch dazu entschlossen, es einfach probieren. Ich hatte genug davon, dass Leute von mir dachten, dass ich absolut beziehungsunfähig war. Und ich wollte mich einfach von dem Fakt ablenken, dass es ein Mädchen gab, das ich nicht haben konnte, weil sie einige Mal schon deutlich zu verstehen gegeben hatte, dass sie niemals etwas mit von mir wollen würde. Sie stand auf einen Typen mit blonden Locken, der so viele verschiedene Talente hatte, dass es fast schon nicht mehr normal war.

Bianca war nicht unattraktiv und eventuell konnte sie die Ablenkung sein, die ich gerade dringend brauchte.

Sie war nett und hatte nie so gewirkt, als wäre sie besonders kompliziert. So, wie sie sich mir gegenüber benahm, war klar, dass sie Interesse an mir hatte.

Und damit meinte ich mehr als ein Date und eine Nacht. Als sie mich gefragt hatte, ob ich eine Freundin hätte, hatte ich zu ihr gesagt, dass ich keine Beziehungen einging.

Aber vielleicht war nun die Zeit gekommen, um es einfach mal zu probieren. Es konnte doch nicht schaden, mal zu versuchen, von jemandem der Freund zu sein.

,,Ja, ich möchte mit dir in einer Beziehung sein, Josh Harrison'', verkündete Bianca und dieses Gefühl tat gut. Klar war es gut fürs Ego, dass viele Mädchen mit dir schlafen wollten. Aber Selina hatte recht gehabt. Es machte auf Dauer nicht glücklich, wenn man praktisch, wie ein Wanderpokal herumgereicht wurde. Und jedes Mal mit einer anderen etwas zu starten, schon gar nicht. Es war eine Lüge gewesen, als ich behauptet hatte, dass ich keine Freundin hatte, weil ich es liebte, frei und ungebunden zu sein. Die Wahrheit war viel eher, dass es keine in Erwägung zog, mit mir zusammen zu sein. Wenn ich am Morgen die Augen aufschlug, dann waren sie schneller weg als erwartet. Alles was blieb, war die zerwühlte Bettseite und ich nahm das so hin. Bis jetzt war das auch vollkommen in Ordnung so. Es hatte mich bis jetzt nie gestört, dass ich anscheinend nur gut fürs Bett war. Bei keiner hatte ich irgendwie den Wunsch gehabt, sie als meine Freundin bezeichnen zu können. Man konnte ja auch einen Menschen nicht wirklich kennenlernen, wenn man sich nur für eine Nacht traf. Selina hingegen sah ich jeden Tag und sie faszinierte mich. Sie war nicht auf dem Kopf gefallen und sagte das, was sie wirklich dachte. Sie gab erst nach, wenn sie das letzte Wort hatte oder ihren Willen bekam. Sie konnte aber ebenso auch auf einen zugehen, wenn man nett gegenüber ihr war. Ich hatte noch nie einen Menschen kennenglernt, der wie sie war. Auf den ersten Blick waren wir natürlich sehr unterschiedliche Charaktere. Doch wir hatten starke Gemeinsamkeiten und ich verstand sie ab und zu weitaus besser als mich selbst. Wenn ich mir also jemanden aussuchen müsste, mit dem ich in einer Beziehung sein sollte, hatte ich sie am ehesten genommen. Aber das stand leider nicht zur Debatte. Unsere Lippen berührten sich, aber da war nichts – kein Funke, kein Kribbeln, irgendein Gefühl, das man in so einer Situation eigentlich fühlen sollte. Während Bianca die Augen schloss, schossen mir tausend Gedanken durch den Kopf. War das hier falsch? Sollte ich das wirklich tun? Warum fühlte es sich so... mechanisch an? Ich zwang mich, ruhig zu bleiben und ich hoffte, dass sie nicht merkte, wie wenig ich wirklich dabei spürte. Als wir uns voneinander lösten, zwang ich ein Lächeln auf mein Gesicht, doch meine Hände zitterten leicht. ,,Wow, das war wirklich schön'', gab Bianca grinsend von sich und ihre roten Haare fielen ihr dabei in die Stirn.

Band 2 der Living Reihe - Living for the lectures you gave me ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt