Kapitel 6

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Das konnten sie nicht machen! Wie sollte ich denn unter diesen Umständen meinen Mates entfliehen? Wie sollten sie über mich hinweg kommen? Wie sollten wir diesen brennenden Verlangen entfliehen?
Das war eine Katastrophe.
Diese verlogenen, kleinen minie-Schwänze!
Mein Kopf ruckte erst zu Caleb und danach zu Liam. Die beiden Kerle grinsten mich nur wie zwei Esel an.
Ich atmete einmal tief durch und schaute meinem Vater mit gespielt gelassener Ruhe an.

„Nein.", sagte ich entspannt. Natürlich war ich nicht entspannt, jedoch musste ich das meiner Familie ja nicht auf dem Silbertablett präsentieren.
Mein Vater schaute mir nur kalt in die Augen.

„Doch, meine Liebe. Wenn ich und deine Mutter entscheiden, dass wir mit euch noch ein paar Tage bleiben, dann tun wir das auch. Keine Widerrede, sonst wirst du die ganze Zeit, in der wir hier sind auf deinem Zimmer verbringen.

„Und was ist mit meinem Studium? Und außerdem: ich bin 21, du kannst mir kein Stubenarrest mehr geben.", erwiderte ich bockig und verschränkte meine Arme vor meiner Brust.
Die Augenbrauen meines Vaters zogen sich zusammen und ich sah, wie sich sein Brustkorb intensiv hob und senkte. Er war wütend. Er hasste es, wenn sich jemand, der nicht über ihm steht, sich widersetz.
Ich befürchte schon, dass Papa vor versammelter Menge anfing zu brüllen, als jedoch meine Mutter einschritt. Sie legte eine besänftigende Hand auf seinen Unterarm. Er entspannte sich sofort.

„Wir bleiben noch länger. Damit ist diese Diskussion beendet. Hört beide auf so stur zu sein.", kam es streng von Mama, die ihren Mate und mich mit einem tadelnden Blick bedachte.
Ich hörte, wie die zwei Männer neben mir plötzlich anfingen zu knurren.
Knurrten sie ernsthaft meine Mama an?!
Sofort knurrte ich zurück und überraschenderweise waren sie sofort leise. Ich war nicht die einzige, die darüber überrascht war, denn eine Familie bedachte uns nur mit verwirrten Blicken.

Nach dem Essen, verschwand ich sofort wieder in meinem Zimmer. Nachdem ich meine Jeans durch eine olivgrüne Jogginghose ersetzte, machte ich es mir in meinem Bett bequem.
Ich konnte die ganzen Tage nichts machen. Ich konnte nicht mal rausgehen.
Alles roch nach ihnen. Es war zum heulen.
Um mich abzulenken nahm ich einfach mein Buch und versank wieder mal in der Welt von Hades und Persephone.
Beinahe bemerkte ich nicht mal, dass nach ein paar Stunden mein Schloss geöffnet wurde. Das verdammte Schloss, zu dem nur ich und maximal irgendein Arbeiter den Schlüssel hat!
Oh Luna!
Langsam legte ich mein Buch weg und nahm stattdessen die Lampe, die neben meinem Bett stand. Langsam bewegte ich mich vor, geradewegs auf die Tür zu.
Es schien so als hätte derjenige, der die Tür öffnen wollte, Schwierigkeiten mit dem Schloss.
Mir sollte es nur recht sein.
So leise wie möglich, stellte ich mich so, dass man mich nicht direkt sehen konnte, wenn man reinkommt, hinter die Tür.
Da realisierte ich das offensichtliche. Es waren meine Mates. Sie waren die Alphas! Natürlich hatten sie Zugriff auf die Schlüssel.

Ich fühlte mich schon, wie so ein unschuldiges, dummes Mädchen aus einem Buch. Die realisierten auch nie das offensichtliche.

Die Tür schwang schon förmlich auf und dadurch, dass ich die Lampe schon wieder runtergenommen hatte, knallte sie direkt an meine Stirn.
Ich stöhnte erschrocken und schmerzerfüllt auf.

„Fuck! Geht es dir gut, Bambi?!", kam es erschrocken von Caleb, während Liam schnell meine Zimmertür schloss und zu mir geeilt kam. Er hob mich im Brautstyle hoch und trug mich zu meinem Bett. Caleb setzte sich sofort an den Bettrand neben mich.
Mit verzerrtem Gesicht sah ich sie wütend an.

„Was zur heiligen Mondgöttin tut ihr hier?! Haut doch einfach mal ab!", meckerte ich die Männer aufgebracht voll.
Ich wurde gekonnt von ihnen ignoriert. Caleb inspizierte meine Stirn, während Liam ein kaltes Tuch fertig machte. Caleb's Hand fing nach kurzer Zeit an meine Stirn zu streicheln. Seine Fingerspitzen kribbelten auf meiner Haut. Es war einfach ein zu schönes Gefühl und ich wollte, dass es niemals endet. Aber das musste es.
Ich schlug Caleb's große Hand knurrend weg.

My Alphas. And only my!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt