Kapitel 8

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Song Empfehlung:
Way Down We Go von KALEO

~L i a m~

Zweieinhalb Wochen später

Es waren schon fast 1 Monate vergangen und es war einfach nicht besser geworden.
Jeden Tag war es das Gleiche. Aufstehen, essen , zu ihr gehen, arbeiten, zu ihr gehen, essen, schlafen gehen.
Ehrlich gesagt dachte ich, dass es leichter wird, da wir uns  noch nicht markiert hatten. Aber das war ein Irrtum. Es tat weh. Jeden Tag. Caleb sagte gar nichts mehr außer wir waren allein. Ich hielt das alles nicht mehr aus.
Langsam drehte ich mich  in unserem Bett von Caleb weg und sah aus der Fensterfront. Die Sonne schien jeden Tag und das kotzte mich an. Nichts an dem Wetter verriet unsere Trauer, unsere Panik.
Auch wenn es mir jeden Tag schwerer fiel stand ich langsam auf. Ich rüttelte sanft an Caleb's Schulter und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. Tatsächlich musste ich leicht schmunzeln, als er sich grummelnd von mir wegdrehte. Ich lief zu unseren Kleiderschrank, um mir Klamotten rauszuholen. Dies erwies sich allerdings als Fehler. Wir hatten kurz nach dem Angriff ihre Klamotten in unseren Schrank gelegt, damit wir wenigstens ihren Geruch riechen konnten.
Schnell holte ich meine Klamotten raus und machte mich im Bad fertig. Als ich fertig war, setzte ich mich zu Caleb. Er sah richtig fertig aus. Starke Augenringe und Sorgenfalten ließen sein wunderschönes Gesicht älter aussehen. Als er meinen Blick erwiderte, konnte ich nicht anders als ihn an mich zu ziehen. Er vergrub seinen Kopf in meinem Nacken und hielt sich wie ein ertrinkender an mir fest.
Wir saßen eine ganze Weile so da, bis plötzlich Marinal reingeplatzt war.

„Kommt schon! Hört auf Trübsal zu blasen, sie ist doch noch gar nicht tot. Und sie wird auch nicht sterben. Sie schläft nur ein bisschen. Und jetzt rafft euch gefälligst auf! Ihr habt ein Rudel zu führen. Ihr werdet schon sehen, morgen wurde wieder aufwachen.", sagte sie, während sie die Fenster öffnete.
Das sagte sie jeden Tag, doch erwachte Valencia nicht aus dem Koma. Es war einfach schlimm.

Langsam, ohne etwas zu sagen, stand Caleb auf und wanderte in unser Bad. Mit müden Augen sah ich zu meiner Schwester auf.

„Musst du jeden Morgen hier reinplatzen und so tun als wär' alles gut?", fragte ich leise.

„Ja. Irgendjemand muss euch doch daran erinnern, dass das Leben weitergeht. Sie ist nicht tot und sie wird auch nicht sterben.", erzählte sie eindringlich.
Leise stöhnte ich auf, beließ es aber dabei.
Nachdem Caleb sich fertig gemacht hat, liefen wir in den Krankentrakt. Schon bevor wir die Tür zu Valencia's Zimmer sahen, konnten wir ihren wundervollen Geruch riechen. Im Zimmer angekommen, setzten wir uns auf die zwei Stühle, die vor ihrem Bett standen.
Dieser Anblick brach mir immer wieder das Herz. Unsere kleine schwache Mate war so blass und ihre Augenringe ließen sie schon tot aussehen. Sie war an diversen Geräten angeschlossen und mittlerweile hörte ich das piepsen schon in meinen Träumen. Dachte nahm ich mit einer Hand die ihre und mit der anderen Caleb's Hand. Ich legte meinen Kopf auf die Schulter meines Gefährten und ließ die kleinen Tränen, die meine Augen verließen, zu. Zu lange war es her, dass ich ihre atemberaubenden Augen sah. So lange...
Wir saßen noch ein paar Minuten in Stille, bis Caleb plötzlich aufsprang. Verdutzt schaute ich ihm dabei zu, wie er anfing in der Luft rumzuschnüffeln. Er riss die Decke von unserer Mate und roch leicht an ihrem Intimbereich. Und da sah ich es. Sie hatte ihre Menstruation bekommen.
Fuck!
Wenn sie aufhört zu bluten, würde sie in ihre Hitze kommen. In dem Krankentrakt, der voller männlicher Geschöpfen war. Selbst bei dem Gedanken, dass sich andere an sie ranmachten musste ich Knurren.
Sofort sah Caleb zu mir. Er wusste was ich dachte. Eindringlich schaute er mich an.

My Alphas. And only my!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt