Kapitel 15

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Du bist für mich hier, nicht für ihn
Ich starrte auf den blauen Zettel, unfähig mich zu rühren. In meinem Kopf ratterte es, alle möglichen Gedanken flogen planlos durch die Gegend ohne auf ein sinnvolles Ergebnis zu kommen.
Am Rande bekam ich mit, wie ich den Zettel in die Hand Nahm, ihn vor meine Augen hob und ihn dann fassungslos zusammenknüllte.

Dieser kleine bastard...

Er konnte einfach nicht damit aufhören mich zu erinnern das ich nur wegen ihm oder wohl eher für ihn hier arbeitete..
Es gab für ihn arbeiten und für IHN arbeiten... Leider traf beides auf mich zu.

In diesem Moment hasste ich mich selbst so sehr das mir einzele Tränen die Wange hinunterliefen und mein Make-up vermutlich ruinierten.
Am liebsten hätte ich ihm jetzt meine Meinung gezeigt, doch ich wollte meinen neuen Job nicht gleich wieder verlieren. Das wäre sogar für mich ein neuer Rekord. Eingestellt und gleich wieder entlassen. Und dabei wusste ich, ich war wirklich 100% von mir überzeugt, das ich wie für diesen Job gemacht war.

Ich wischte mir mit dem Handtüchern über meine Augen, verschmierten die verlaufene Maskara vermutlich noch mehr, war den blauen Zettel in den Müll und nahm meine Sachen, für die ich eigentlich hier rein gestürmt war.
So schnell wie ich gekommen war, verschwand ich auch wieder.

Mit dem Handy in der Hand stand ich im Aufzug, von der Reinigungskraft hatte ich mich im Vorbeigehen verabschiedet.

Mit einem leisen ding kam der Aufzug im Erdgeschoss an. Ich lief an der Ecke, in der ich zuvor mit Arkus gesessen hatte, vorbei.

Ein leises Lächeln schlich sich auf meine Lippen. Ich mochte seine Nähe, und genoss es mit ihm Zeit zu verbringen. Gen-Z würde dazu wohl sagen das der Vibe zwischen uns einfach stimmt.
Ich verliess das Gebäude und ging Richtung zuhause. Dieser Tag hatte mich wirklich fertig gemacht. Ein Gefühls Chaos der feinsten Art.

Mittlerweile war es schon so spät geworden das es sich nicht mehr lohnte etwas einzukaufen um zu kochen. Deshalb entschied ich kurzerhand etwas bei einem thailändischen Restaurant mitzunehmen: fried chicken sweet sour mit fried rice.
Mach so einem heftigen Tag hatte ich mir jede Kalorien davon Hochhaus verdient.

Gemütlich schlenderte ich heim packte besagtes Essen aus und auf die Teller. Ja, ich verwendete nicht nur einen sondern immer 2, warum wusste ich auch nicht, vermutlich war es die Macht der Gewohnheit.
Genüsslich spiesste ich zuerst das Hühnchenauf meine Gabel, tauchte es in die extra Sauce die ich immer bestellte, danach befüllte ich die Gabel mit Reis den ich zuvor ebenfalls mit Sauce getränkt hatte, und schob mir das ganze in den Mund.
Genüsslich stöhnte ich auf und schloss meine Augen für einen Moment und die Geschmacksexplosion im meinem Mund zu geniessen. Man hatte ich mir das verdient. Sofort schob ich mehrere Gabeln nach, sodass mein Mund nie lange leer bleiben musste.

Mein Blick fiel auf das kleine schwarze Gerät neben meinen Tellern.

Bis jetzt hatte ich mein Handy noch kein einziges Mal abgeschaltet. Zwar war es die ganze Zeit in meiner Hand gewesen, jedoch immer aus.

Mit dem Ziel meine Beste Freundin anzurufen drückte ich den anstell-knopf.

Das Helle Display leuchtete mir fröhlich ins Gesicht, so als ob es das Drama des heutigen Tages das es verursacht hatte, gar nicht mitbekommen hatte.

Nachdem es mich aufgefordert hatte meinen geheim Code einzugeben, stürzte es beinahe ab. Es hörte nicht mehr auf zu vibrieren da so viele Nachrichten von lauter verschiedener Plattformen eintrafen.

Heiliger Jesus....

Unzählige Nachrichten von Mel, verständlich denn eigentlich hatte ich ihr versprochen mich nach der Arbeit zu melden, das war jetzt auch schon 5 Stunden her, sehr untypisch für mich.

Und zwei kleine Nachrichten von einer unbekannten Nummer, nicht eingespeichert.... Dem Whatsapp Profilbild jedoch zu urteilen war das niemand anderes als Benjamin fucking Jacob.

Jetzt schrieb er mir auch noch privat.

Das war zu viel für mich.

Ich ass auf, steckte mein Handy an den Strom, machte meine Gesichtsroutiene und putzte meine Zähne, sprach Mel eine Sprachmemo und ging dann ins Bett.

Ich war einfach nur noch erledigt und wollte in mein warmes kuscheliges Bett. Vielleicht sollte ich mich auch in den Schlaf weinen, wer wusste das schon.

Jedenfalls würde ich mich heute nicht mehr mit der welt auseinander setzten.

Gute Nacht!

Das Spiel mit dem FeuerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt