𝟙𝟙. 𝕂𝕒𝕡𝕚𝕥𝕖𝕝

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Naomi 🌸
Es schien, als würde alles um mich für eine Sekunde herum stehenbleiben. Dann drehte sich alles weiter, jedoch schneller als zuvor, und mir wurde schwindelig.

Dort, über dem Bett von Tom, lehnte ein blondes Mädchen. Ihre Lippen waren mit Toms verschmolzen und Toms Haare waren zerzaust. Der Bluse des Mädchens fehlten einige Knöpfe.
Es war das selbe Mädchen, mit dem Mattheo vor einem Monat einen One Night Stand gehabt hatte.

Meine Augen füllten sich mit Tränen. Aber seltsamerweise fühlte ich keine Trauer, sondern Wut. Genau in diesem Moment kapierte ich, dass ich Tom nie wirklich geliebt hatte, aber es machte mich wütend, dass ich ihm mein Vertrauen geschenkt hatte.

Lautlos drehte ich mich auf dem Absatz um und sah Mattheo in die Augen.
Er schaute schuldbewusst.
Da machte es 'Klick'.
"Du wusstest es", flüsterte ich fassungslos.

Sein Blick war flehend, jedoch wusste er, dass es keinen Sinn machte, es abzustreiten. Enttäuscht sah ich ihm in die Augen und rauschte an ihm vorbei.

Ich war wütend. Wütend auf Tom, weil er mich hintergangen hatte, auf Mattheo, weil er es wusste, und auf mich. Weil ich so gutgläubig gewesen war und nichts gemerkt hatte.

An meinem Zimmer angekommen schlüpfte ich durch die Tür, schloss sie ab und lehnte mich dagegen. Mir tat es mehr weh, dass Mattheo davon gewusst hatte, dass Tom mir fremdgegangen war, als das Fremdgehen an sich. Und hier sah ich mal wieder, dass Mattheo mir wichtiger war als Tom.

Langsam sank ich auf den Boden, zog meine Knie an meinen Oberkörper und wiegte mich leicht hin und her.
Ein lautes Knallen ließ meine Tür erzittern und Mattheos Flüstern drang in meine Ohren:

"Bitte, Naomi...Ich wollte dir nicht deine Beziehung zerstören. Prinzessin..."
Ich drehte meinen Kopf hin und her, wandte mich und schrie.

"Naomi...wenn du nicht willst, dass ich diese Tür aufbreche, machst du sie jetzt besser auf", ertönte es von draußen. Mein Kopf dröhnte und Bilder von meinen Eltern, Tom und Szenen aus meiner Kindheit tauchten auf. Tränen kamen hoch und ich schrie nur noch lauter.

Mattheo gab irgendwann auf und ließ von der Tür ab. Schluchzend rollte ich mich auf dem Bett zusammen und ließ den Tränen freien Lauf. So schlief ich irgendwann, mit wilden Gedanken und tränennassen Wangen, ein.

~♡~

Mattheo 🖤

Fluchend stieß ich die Tür zu meinem Zimmer auf. Ich hatte es verkackt, ein für alle mal. Aufgewühlt ging ich durchs Zimmer und flüchtete schließlich ins Bad. Riddles weinen nicht. Das hatte mir mein Vater schon früh beigebracht. Und wenn ich es auch nur wagte, Emotionen zu zeigen, traf mich der Cruciatus-Fluch.

Schwer atmend stützte ich mich auf dem Rand des Waschbeckens ab und schaute hoch. Erschrocken wich ich vor meinem Spiegelbild zurück. Es hatte Augenringe, zerzauste Haare und geschwollene Lippen. Und einen wütenden Ausdruck in den Augen. Fluchend stieß ich mich vom Waschbecken ab und wühlte in dem kleinen Regal über dem Spiegel.

Rasierklingen.
Nach kurzem Zögern setzte ich die erste Klinge an und zog sie über meinen Arm. Das warme Blut rann in kleinen Mengen über meinen Arm und tropfte langsam auf den schwarzen Teppich.
Ich wiederholte das Ganze, bis mir schwindlig wurde. Fluchend wischte ich mir meinen Arm mit einem Handtuch ab und wickelte eine Mullbinde um die Schnitte.

Mit ausdrucksloser Miene warf ich mich auf mein Bett und starrte die Decke an.
"Ich muss hier raus", murmelte ich. Vorsichtig richtete ich mich auf und machte mich auf den Weg nach draußen. Am schwarzen See traf ich Luna.

"Hallo, Lovegood."
"Hallo, Mattheo. Uhm. Falls du Naomi siehst. Sag ihr, dass er es verdient hat, okay? Und... sag ihr auch, dass es mir leid tut. Danke."

Damit ging sie davon und ich schaute ihr verdutzt nach. Dann zuckte ich mit den Schultern und ließ mich am Ufer des Sees nieder. Das Wasser glitzerte und der Mond spiegelte sich darin. Luna heißt Mond auf vielen anderen Sprachen, und irgendwie verband ich Luna Lovegood mit dem Sternenhimmel.

Sie war so verträumt und eigenartig, aber nicht auf schlechte Weise, sondern sie war... ein Unikat. Sagen wir es so. Seitdem sie und Naomi Freundinnen waren, hatten wir manchmal zu dritt etwas unternommen.

Luna war gar nicht so übel, wenn man sie besser kannte. Ich weiß nicht, wie lange ich am See war, alles was ich noch weiß, ist, dass es hell wurde, als mir langsam die Augen zufielen.

~♡~

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Nur ein kleiner Lückenfüller vor dem Finale ^^

Habt ihr eine Luna in eurem Leben, die alles für euch tun würde?

Draco: I-...Ich...

Ginny: Wow.

Naomi: Leute...

Draco: Und jetzt?

*Stille.*

Ginny: Luna?

Luna: Hm?

Ginny: *ängstlich* Was hast du gemacht?

Luna: Naja...also...

Autorin: Es klärt sich alles bald auf.

Naomi: Es...tut mir leid.

Draco: Entschuldige dich nicht dafür. Wo sind denn eigentlich die anderen?

Autorin: Auf so 'nem Ausflug.

Draco: Ohne uns?

𝕊𝕨𝕖𝕖𝕥 𝕃𝕚𝕥𝕥𝕝𝕖 𝕃𝕚𝕖𝕤 | 𝕄𝕒𝕥𝕥𝕙𝕖𝕠 ℝ𝕚𝕕𝕕𝕝𝕖Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt