„Whiskey", sage ich und der Barkeeper dreht sich zu mir um. „Wir haben es doch erst 14:00 Uhr", sagt er.
„Wollen sie etwa kein Geld verdienen?", frage ich und lege meinen Kopf schief. In null Komma nichts steht die Flasche neben mir und auch ein Mann.
„Kann ich dir den Drink ausgeben?", fragt er und ich schaue gelangweilt in sein Gesicht.Ein Mann kommt mir ungelegen. Er kann nicht mein Opfer spielen. „Nein, ich bin nicht an Männern interessiert", sage ich und er nickt verständnisvoll auf. Sowas sieht man selten.
Nach dreizig Minuten setzt sich eine kleine Blondine neben mich. „Entschuldigen sie bitte, aber ich wollte ihnen nur sagen, dass sie himmlisch riechen", sagt sie und meine Augenbraue zuckt auf. „Danke dir", sage ich und schaue wieder nach vorne.
„Das sollte nicht gemein rüberkommen", entschuldigt sie sich und ich muss mir ein Grinsen verkneifen. „Alles gut - mach dir keinen Kopf", lächle ich und sie schmilzt dahin.„Darf ich?", frage ich und zeige auf den Barkeeper, der vor uns zum stehen gekommen ist. „Gerne", sagt sie und streicht sich eine Strähne hinter ihr Ohr. Potenzielles Opfer gefunden. Gehen wir es an.
„Was für eine Schweinerei", keuche ich außer Atem und wasche das Blut an meinen Händen und Armen im Waschbecken ab. Die Blondine ist tot.
Nachdem ich sie abgefüllt habe, habe ich sie mit in ein Hotelzimmer genommen und ihr den Schädel mit einem Hieb eingeschlagen. Sie war zwar sehr nett, aber davon kann ich mir auch nichts kaufen.
Ihren Leichnam verfrachte ich in den Tüten im Kofferraum und fahre in die Nähe der Grenze. Stella ist mit allem fertig und ein neuer Wagen mit Identität und Wohnungsschlüssel wartet auf mich an der Raststätte.
Vorsichtig platziere ich den toten Körper auf der Fahrerseite und stelle den Motor an. „Es tut mir sehr leid", sage ich und schließe die Autotür.
Mit meinem Hab und Gut schaue ich dem Auto hinterher, was schnurstracks in einen Baum fährt und dort in Flammen aufgeht.
Mila ist tot und Josefine aus Lyon wurde geboren.
Mit schnellen Schritten laufe ich in Richtung der Raststätte und öffne die Türen meines neuen Wagens. Die Papiere gehe ich sorgfältig durch und fahre in mein neues Leben.
Vor meiner Wohnung komme ich zum stehen und stecke den Schlüssel in das Schloss. „Vous êtes la nouvelle (Sind Sie die Neue)?", fragt mich eine junge Stimme und ich ziehe die Kapuze tiefer. „Enchanté, je suis Josefine (Freut mich, ich bin Josefine)", stelle ich mich vor und schaue in die Augen eines jungen Teenagers.
„Willkommen in unserer Nachbarschaft", sagt die Mutter des Kindes und drückt sich an diesem durch den Türrahmen hindurch. „Vielen Dank", sage ich, öffne die Tür mit meiner Schulter und schließe diese sofort. Ich habe auf Smalltalk jetzt keine Lust, geschweige denn Zeit.Mit einer fertig eingerichteten Wohnung und endlich Essen im Kühlschrank schaue ich mich lächelnd um und lege mich in mein Bett. In zwei Tagen fange in meinen neuen Job an.
Das einzige, was ich mit Banken am Hut habe, war es diese auszurauben - nicht wie diese funktionieren. Aber nichts, was ich nicht lernen kann.
Immerhin spreche ich 13 Sprachen, also kann ich auch einen neuen Job in zwei Tagen erlernen. Die Papiere lege ich auf meinem Bett aus und gehe jedes nacheinander durch, bis die Uhr halb drei schlägt. Müde gähne ich und lege die Blätter wieder zurück in ihre Mappe, doch die Nacht wurde kürzer als gedacht.
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OUR PAST WILL BE OUR DEATH
Short Story𝑲𝒂𝒍𝒆𝒂 𝑪𝒂𝒕𝒕𝒂𝒏𝒆𝒐 & 𝑨𝒓𝒈𝒐𝒏 𝑺𝒂𝒍𝒗𝒂𝒕𝒐𝒓𝒆 ✎║X (noch nicht bearbeitet) Als Kalea mit 15 Jahren Argon traf, drehte sich ihr Leben auf einmal um. Bankraube, Geldschmuggel und Waffenhandel. Das war das Leben der Beiden. Argon und Ka...