„Mila?", fragt mich meine Nachbarin und schaut durch den Spalt der Tür. „Moment", sage ich und schiebe die Couch von der Tür weg.
Die Zigarette drücke ich im Aschenbecher aus und schaue auf die gebrechliche Frau, die in meine Wohnung stolpert. „Was ist denn hier passiert?", fragt sie und schaut sich in der leeren Wohnung um.Zwei Möglichkeiten:
1. Ihr die Wahrheit erzählen, dass ich wegziehen muss.
2. Ihr die Lüge von einem Raub erzählen. Mitleid bei ihr auslösen. Sie nach Geld fragen und mit diesem abhauen.„Ich wurde ausgeraubt", sage ich und halte mir die Hand vor dem Mund. „Die haben mir alles genommen", schluchze ich und Tränen laufen meine Wangen herunter. „Oh nein", sagt meine Nachbarin und zieht mich in eine feste Umarmung.
„Ich will eigentlich zu meiner Schwester fahren, aber ich habe kein Geld mehr für's Tanken. Die haben mir alles weggenommen", schluchze ich weiter und die Augen der Dame blitzen auf. „Moment", sagt sie und verschwindet in ihrer Wohnung.
„Hier", sagt sie und drückt mir einen Umschlag in die Hand. „Das habe ich mir für Notfälle zur Seite gelegt. Nehmen sie es bitte", sagt sie und ich schaue auf die rund 2.000€ im Umschlag. Jackpot.
„Das ist so lieb von ihnen, ich zahle es so schnell wie möglich zurück", schluchze ich weiter und werde in eine erneute Umarmung gezogen. „Bitte - machen sie sich keine Umstände", sagt sie, „lassen sie sich ruhig Zeit."
Ich werde mir sehr viel Zeit lassen, dass kannst du mir glauben.
Mit einem tränenüberströmten Gesicht lächle ich sie an und räume den Rest in die Kisten. Sie verschwindet wieder aus meiner Wohnung und ich wische mir die falschen Tränen weg.
Wie gesagt, ich bin eine tolle Schauspielerin ... ich habe nicht einmal eine Schwester.
Mit der Kiste im Arm stehe ich in meiner leeren Wohnung und trete aus dieser. Mit schnellen Schritten laufe ich in das Treppenhaus und durch die Tiefgarage.
Als ich die Tür hinter mir zugeschlagen habe, stecke ich mir eine Zigarette in den Mund, ziehe mir die Brille ins Gesicht und laufe zur nächsten Autovermietung.
Ich muss hier weg. Ich muss abhauen. Ich habe es schon mal geschafft ein neues Leben aufzubauen, dann schaffe ich das nochmal.
„Ich brauche nur noch ihren Ausweis", sagt der Mann und zieht sich seine Krawatte fest. „Hier", sage ich und schiebe den gefakten Ausweis über den Tisch. „Vielen Dank", sagt er und schiebt den Schlüssel über den Tresen.
„Wir haben leider nur noch einen Geländewagen da", sagt er und ich nehme die Kiste mit meinen Sachen vom Tresen. „Das passt gut", sage ich und nehme den Schlüssel in die Hand.
Mit wehenden Haaren laufe ich auf das graue Auto zu und steige mit Mühe in den hohen Wagen.
Ein Geländewagen passt sogar sehr gut.
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OUR PAST WILL BE OUR DEATH
Conto𝑲𝒂𝒍𝒆𝒂 𝑪𝒂𝒕𝒕𝒂𝒏𝒆𝒐 & 𝑨𝒓𝒈𝒐𝒏 𝑺𝒂𝒍𝒗𝒂𝒕𝒐𝒓𝒆 ✎║X (noch nicht bearbeitet) Als Kalea mit 15 Jahren Argon traf, drehte sich ihr Leben auf einmal um. Bankraube, Geldschmuggel und Waffenhandel. Das war das Leben der Beiden. Argon und Ka...