Bevor Remus sich versah, liefen sie auf eine eiserne Eingangstür am Ende des Hofes zu und standen im nächsten Moment auf der anderen Seite, wo es wohlig warm war. Geschockt fiel sein Blick nach hinten und er beobachtete die verzauberten Riegel, überlegte, ob er auch ohne Sirius' Anwesenheit hindurchgekommen wäre?
Sie befanden sich jetzt in einem länglichen, mit Kleiderhaken, Kisten und selbstgeschriebenen Listen an der Wand geklebten Gang, welcher zudem mit Soldaten gefüllt war. Einer von diesen nahm Augenkontakt mit Sirius auf und blieb dann vor ihnen stehen. Es war Pete, der sich sichtlich schämte, ihnen hier zu begegnen.
„Es tut mir schrecklich leid, Pad. Ich hatte echt viel zu tun und wollte gerade wieder zu dir kommen! Wie ich sehe, bist du jetzt aber fertig.. Soll ich ihn gleich mit nach unten nehmen, damit ich es entschädigen kann, nicht mehr bei dir gewesen zu sein?", fragte er vom einen auf den zweiten Fuß tretend und nervös am Arm kratzend.Remus dachte darüber nach, was ihn dort unten erwarten würde, doch dann sagte der Soldat mit den dunklen Locken plötzlich: „Ist schon gut, ich kümmere mich selber um ihn."
Peter nickte das erleichtert ab und ging wieder seiner Wege.Unbeholfen schaute Sirius sich einige Sekunden um, bis er sich räusperte und seine Augen auf Remus' fixierte. „Ich sollte dich definitiv runter bringen und wegsperren, damit du über dein Verhalten nachdenken kannst", dachte er laut nach und ließ den Wolfsjungen an seinen Gedanken teilhaben. Dieser verzog verwundert das Gesicht. „Mit „du solltest" meinst du, dass du es aber nicht tun wirst?" Das klang für ihn nach einer logischen, wenn auch seltsamen Erklärung für diese Worte.
Nachdem Sirius ihn so ernst angesehen hatte, entspannte sich sein Gesicht jetzt wieder und er grübelte, wobei er sich nachdenklich am Hinterkopf kratzte. „Tja, was habe ich denn dann davon? Ich hab dich gestern durchkommen lassen, als du die Todesstrafe verdient hattest, jetzt musst du auch was für mich tun." Entschlossen nickte er um seiner Aussage nochmal Nachdruck zu verleihen und schleifte den schlanken Jungen dann unsanft mit in sein Zimmer.
Sirius dachte nicht darüber nach, was er gerade tat, aber er wollte Remus nicht allein in eine der Zellen bringen, auch wenn dieser es verdient hatte.
•••
Im Raum angekommen schloss er die Tür hinter sich und verschränkte die Arme, um dem weitaus größeren Gefangenen seine Machtposition zu verdeutlichen. Remus allerdings scherte sich kaum darum, lieber schaute er sich interessiert in dem 6 Quadratmeter großen Zimmer um, musterte das bequeme Bett und den Kleiderschrank, dann schaute er sich die Polaroidbilder an der Wand des Soldaten an.
Es gab ein Bild mit vielen, in schwarz gekleidete Menschen. Wahrscheinlich war das eine Art Familienfoto, obwohl alle Beteiligten etwas zu ernst für eine glückliche Verwandtschaft wirkten. Sie standen sehr gerade und auch Sirius, der auf dem Foto noch jünger war und in der Ecke stand, wirkte nicht sehr zufrieden. Remus erkannte ihn sofort an seinen Augen und den schönen Locken, die zu dem Zeitpunkt aber nur bis knapp über die Ohren gingen.
„Ey, ich hab dir nicht erlaubt hier rumzuschnüffeln.", ertönte es hinter ihm und Remus drehte sich wieder um.
„Ist das deine Familie?" Er achtete nicht so wirklich auf die Drohung seines Gegenübers, sondern stellte stattdessen die offensichtlichste Frage.Sirius brummte beleidigt, warf dann aber selbst einen Blick auf das Bild vor sich. „Ich würde es nicht Familie nennen. Da sind meine Eltern.." Seine filigranen Finger strichen über zwei vornehme, aber strenge Leute. „Und das mein Bruder." Dann zeigte er auf einen blassen Jungen mit ähnlicher Haarstruktur wie Sirius. Diesen kannte Remus schon, denn er war ebenfalls ein Soldat und lief manchmal übers Gelände.
Aus den Gedanken gerissen schüttelte Sirius mit den Kopf und straffte seinen Blick wieder. „Aber du bist nicht hier und meine Lebensgeschichte auszufragen.", erklärte er und musterte seinen Gefangenen von oben bis unten. „Du schuldest mir immer noch etwas."
Remus beobachtete wie Sirius um ihn herum schlich, sich dann aufs Bett setzte, einen kleinen Schrank öffnete und eine unscheinbare Plastiktüte herausholte. Bei genauerem Hinsehen wusste Remus sofort um was es sich hier handelte, denn er war eines der Heimkinder, die schon sehr früh mit Rauchen anfingen. Die letzten Tage hatte er schon Entzugserscheinungen wie Kopfschmerzen und Übelkeit gehabt, denn Zigaretten gehörten zu ihm, wie ein warmes Mittagessen.
Sirius drückte ihm den Tabak mit den bekannten Zettelchen in die Hand und lehnte sich dann entspannt gegen die Wand. „Dreh mir eine."
Wieder bekam der Wolfsjunge so eine intensive Gänsehaut, ohne zu wissen, woher. Mit zittrigen Händen tat er das, was er so vermisste. Er spürte die grauen Augen auf sich gerichtet, während er die Klebefläche anleckte und die Kippe vollendete. Dann betrachtete er sie in der Hand und strich sehnsüchtig über das Mundstück. „Darfst du hier rauchen?"
Sirius lachte. Es war ein ehrliches, freches Lachen, was in Remus' Ohren wunderschön hallte. „Nein, absolut nicht. Das ist komplett verboten, weil es eine menschengemachte Droge ist." Er zog seinen Zauberstab mit schönen Verzierungen aus der Tasche und richtige sie auf die Zigarette in den rauen Händen seines Gefangenen. „Incendio", flüsterte Sirius leise, worauf eine kleine Flamme aus der Spitze des Stabes schoss und sie anzündete. Grinsend beugte er sich vor, nahm sie in die Hand und zog einmal dran. Den Rauch atmete er absichtlich in Remus' Richtung aus, hüllte ihn in eine trübe Wolke ein und lachte erneut.
Remus konnte seine Augen kaum von Sirius und dessen Ästhetik nehmen und der bekannte Duft machte ihn ganz verrückt. Er brauchte es, wirklich wirklich dringend, sonst würde sein Kopf noch explodieren. Nervös schluckte er und versuchte sich zu konzentrieren, was aber nicht mehr möglich war.
Der Lockenjunge hatte die Augen mittlerweile geschlossen und atmete öfter Rauch ins Zimmer aus, bis dieses gefüllt war. Er mochte, wie es aussah und den Effekt, den es an ihm auswirkte. Auch wenn es verboten war, hielt sich hier kaum jemand daran.
Als er nach ein paar Zügen die Augen wieder öffnete fixierte er Remus, welcher sich mittlerweile einfach aufs Bett gesetzt hatte und ihn anstarrte. „Was denn? Möchtest du auch?" Sofort nickte der Blondhaarige flehend. „Du weißt, es ist eigentlich unfair. Schließlich hast du noch nichts dafür getan."
Remus versuchte sich nicht demütigen zu lassen, aber der Soldat hatte ihn voll und ganz in der Hand. „Bitte Sirius.."Grinsend nickte dieser schließlich. „Komm her und hols dir."
Ohne eine weitere Aufforderung krabbelte Remus quer durchs Bett und lehnte sich über Sirius, der ihn erst eine Weile anschaute, dann die Zigarette zwischen seine Lippen steckte. Dankbar nahm Remus einen langen Zug und fühlte sich direkt wie auf Wolke 7. Er wusste, das er seine Sucht niemals mehr los werden würde, doch das war gerade egal. Vielleicht lag es am Entzug oder an Sirius, der zu ihm aufschaute, aber es fühlte sich noch viel besser an, als sonst.„Verdammt, was hast du bitte für Tabak?", hauchte er erschrocken von seiner Körperreaktion.
Sirius grinste wieder nur und strich ihm über die Wange. „Guten, würde ich sagen. Dafür will ich aber was.." Remus schaute auf ihn herunter und wusste genau, was er wollte. „Aber was..?", fragte er trotzdem kleinlaut, weil er sich nicht traute.„Finds heraus..", flüsterte Sirius so leise, das Remus es kaum verstand, aber das musste er auch nicht. Schon lagen die weichen Lippen auf seinen und er wusste nicht mehr, wo er war oder was er hier machte. Er wusste nur, das er es wollte.
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Ja, endlich passiert hier mal ein bisschen action 👀
Ist halt ein bisschen slowburn aber ich hoffe ihr habt es bis hierhin ausgehalten, jetzt steht nichts mehr im Wege!!!
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Der Zug ins Paradies - ||Wolfstar||
FanficDer erste Zaubererkrieg stellt jeden auf die Probe, schließlich wurden die Hogwartsschüler noch nie mit magischer Gewalt konfrontiert. Vor allem Sirius mit seinem kleinen Bruder hat es zu der Zeit nicht leicht, denn ihre Eltern zwangen ihnen auf, al...