Der Beginn vom Ende

Rückblende Tag 68

Cia saß vor dem Zelt und wartete geduldig auf Ryan der für die Gruppe Wasser holen wollte. Gerade als sie anfing unruhig zu werden erblickte sie seinen blonden Haarschopf, erleichtert stieß sie die angestaute Luft aus. "Hey", begrüßte er sie und trug die zwei Kanister an ihr vorbei, Cia blieb inzwischen vor ihrem Zelt während die anderen das Wasser in Empfang nahmen.

"Wieso bist du nicht bei den anderen?" fragte er schließlich als er zu ihr zurück kam. Sie zuckte nur unwohl mit den Schultern, seit sie bei Ryan im Zelt schlief behandelte sie Alex wie eine Aussätzige. "Ich kann's mir schon denken", brummte Ryan und setzte sich zu seiner Freundin. Sie alle waren am Ende, sie hatten wenig zu essen und das Wasser bereitete ihnen allen Magenschmerzen. Sie gingen seit Tagen solange sie ihre Beine trugen und einer von ihnen kaptitulierte, diesmal hatte Kathi die Ehre. Cia wusste, ihr Bruder kümmerte sich um sie und sie wusste auch, dass es Kathi nur recht war.

"Was hat er diesmal gesagt?" fragte er Cia noch ehe er sie an sich ranzog. "Ry... es ist..." begann sie zu stottern. "Nein Cia, du brauchst diesen Idioten erst gar nicht in Schutz nehmen. Am liebsten würde ich..." er brach ab, da er wusste wie Cia darüber denken würde. Er raufte sich verzweifelt die Haare, so konnte das doch nicht weitergehen. "Hast du schon was gegessen?" wandte er sich wieder etwas sanfter an Cia.

Sie überlegte kurz, ehe sie ehrlich den Kopf schüttelte. Sie wollte weniger essen, sehen dass die Jungs genug hatten und danach konnte sie noch immer die Reste essen. Immerhin trug Ryan schon das meiste ihrer Sachen und trotzdem wurden die stundenlangen Märsche immer anstrengender. "Du musst was essen, Babe", wandte er sich sanft an sie und strich ihr über die Haare. "Ich hab keinen Hunger", log sie leise und blickte auf den erdigen Boden. Es hatte bereits seit zwei Monaten nicht mehr geregnet, was die ganze Umgebung bereits austrocknete.

Er schüttelte verzweifelt den Kopf, sie musste was essen das stand fest für ihn. Ohne ein weiteres Wort stand er auf und holte sich zwei Konserven aus dem Rucksack. "Chili oder Käsemaccaroni?" fragte er seine Freundin als er zurückkam. "Ry ich hab..." "Chili oder Käsemaccaroni?" unterbrach er sie ein weiteres mal. "Käsemaccaroni", entschied sie leise und nahm die Dose in Empfang. "Bon Apetit", scherzte er und setzte sich wieder neben sie. Cia lachte kurz auf, ehe sie zu essen begann. "Stell dir vor ich würde dich zu einem schicken Italiener zum Essen ausführen", träumte Ryan, während Cia schmunzelte. "Dich in einem Anzug? Niemals", erwiderte sie lachend. "Hast du eine Ahnung. Ich würde wie der seriöseste Typ überhaupt wirken und noch dazu unwiderstehlich", grinste dieser zurück und löffelte sein Chilli. "Tust du das nicht immer?" scherzte Cia, die gute Stimmung zwischen ihnen tat ihr sichtlich gut.

"Weiß nicht, sag du's mir", entgegnete Ryan noch immer grinsend und aß weiter. Cia aß zögernd ihre Nudeln und war noch dabei als Ryan schon längst fertig war. "Iss du auf, ich hab keinen Hunger mehr", erwiderte sie und zwang sich weiter zu einem Lächeln. "Du hast gerade mal die Hälfte gegessen", stellte der Blonde fest und musterte seine Freundin. "Ryan, ich hab keinen Hunger mehr", wiederholte sie sich und übergab ihm ihr Essen. "Du musst anfangen mehr zu essen, du hast so schon viel zu viel abgenommen", erwiderte er standhaft und strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht. Cia blickte auf und atmete erleichtert aus als, Collin auf sie zukam.

"Wie gehts Kathi?" wandte sie sich ihrem Bruder zu. "Besser, sie schläft gerade etwas", antwortete er ihr und lächelte sie sanft an. Ryan murrte was undefinierbares neben ihr, was sie geflissentlich ignorierte. "Wie gehts euch?" fragte Collin und warf Ryan einen kurzen Blick zu. "Gut, denke ich", antwortete Cia schulterzuckend. "Sie isst nichts", mischte sich Ryan in das Gespräch ein und durchbohrte Cia regelrecht mit seinem Blick. "Cia... " setzte ihr Bruder an, ehe sie aufstand. "Ihr nervt mich, beide. Ich bin alt genug um zu wissen wann ich genug gegessen habe", stellte sie klar. "Du wärst alt genug, wenn du dir nicht in deinem verdammten Dickschädel eingebildet hättest du müsstest weniger essen damit es länger reicht. Wir werden wieder was finden und es..." wurde Ryan wütend und stand ebenfalls auf, er fuhr Cia regelrecht an. "Haltet die Klappe! Beide!" ergriff Collin das Wort, beide blickten ihn schockiert an. Noch nie hatte Collin, so das Wort an sich gerissen.

"Cia iss auf, Ryan hat recht", sprach er nun leiser. "Danke echt. Mein eigener Bruder fällt mir in den Rücken", erwiderte sie gereizt und stürmte davon. "Cia! Bleib stehen, du machst schon wieder aus ner Mücke einen Elefanten", eilte ihr Collin hinterher. "Bleib jetzt stehen. Du gehst bestimmt nicht alleine weg. Cia es ist gefährlich bleib hier", er griff sie an der Schulter und blickte seiner Schwester in die verheulten Augen. Er drückte sie an sich und stützte sein Kinn auf ihrem Kopf ab. "Das kannst du mir nicht antun, Cia. Ich könnte es mir nie verzeihen wenn dir was passiert", wisperte er und drückte sie etwas fester. "Ich schaffe das nicht, Collin", flüsterte sie heiser und schluckte den Klos in ihrem Hals. "Du bist stärker als du denkst, Cia. Du musst das nicht alleine durchstehen wir sind bei dir was auch passieren wird."