OneShots

Kann es sein?

Ja ich lebe noch 😅 und ich habe es tatsächlich mal wieder geschafft einen OneShot zu schreiben. Dieser lag schon sehr sehr lange auf dem Wunschstapel von der lieben PollyScrooge ich hoffe es gefällt dir und ist ungefähr so wie du es dir vorgestellt hast 😉😊

Ich saß noch eine Weile in dem Stuhl vor dem
Kamin und sah zu wie mein Baseballschläger verbrannte. Mit ihm verbrannte mein altes Arschloch-Ich und ich stellte mir vor das so auch Lucilles' Seele befreit wurde. Was hatte ich mir damals nur gedacht, dieses brutale angst verbreitende Objekt nach meiner wunderschönen, freundlichen, verdammt starken und humorvollen Frau zu benennen. Ich spürte eine Träne über meine Wange rollen während mein Gesicht die wärme der Flammen aufnahm.

Eine gefühlte Ewigkeit saß ich einfach nur so da, und vergaß alles um mich herum, bis mich das Geräusch von knackendem Geäst aus meinen Gedanken riss. Ich sah auf und lauschte, da wieder ein knacken. Langsam stand ich aus dem Stuhl auf und nahm mein großes Messer aus seiner Halterung an meinem Gürtel. Ich lehnte mich an die Wand neben einem Fenster und sah vorsichtig in die Dunkelheit. Gerade als ich mich wieder setzen wollte, weil es ruhig blieb und nichts passierte, sah ich einen Schatten von einem zum anderen Baum huschen.

Leise ging ich zur Tür der Hütte und gerade wollte ich sie vorsichtig öffnen, da öffnete sie sich schon von selbst. Reflexartig stellte ich mich wieder an die Wand und stand nun hinter der geöffneten Tür. Ich wollte mich schon auf den ungebetenen Gast stürzen da trat dieser in das Licht des Kamins.

Es war eine kleine, zierliche Frau, mit dunklen, lockigen Haaren. Sie sah leicht durchgefroren aus und stürzte gleich zu dem Kamin. Ich schüttelte leicht den Kopf, wie leichtsinnig, immerhin musste ja jemanden dieses Feuer entfacht haben, aber darüber schien sich dieses junge Ding keine Gedanken zu machen.

Ich stieß die Tür zu, so dass diese laut ins Schloss fiel. Die Frau drehte sich ruckartig und mit Angst in den Augen zu mir um. Ich grinste sie arrogant an und sah von oben auf sie herab: „Na Kleines, hat dir niemand beigebracht zuerst zu kontrollieren ob die Luft rein ist?!". Die dunkelhaarige schluckte und ging ein paar Schritte zurück, dabei fing sie an nervös mit ihren Haaren zu spielen. Für einen kurzen Moment verließ mich mein grinsen, auch Lucille hatte früher so mit ihren Haaren gespielt, wenn sie nervös war.

Der Frau schien auch aufgefallen zu sein, dass ich kurz meine Fassung verlor und nutzte dieses um fliehen zu wollen. Die dunkelhaarige wollte zur Tür rennen da streckte ich nur meinen Arm aus und hielt sie fest. Dabei spürte ich wie durchgefroren sie war: „Schön hier geblieben!" sagte ich und drückte sie zurück zu dem Kamin. „Ich tu dir schon nichts... wärm dich auf". Sie sah mich immer noch ängstlich an, setzte sich aber langsam vor dem Kamin auf den Boden. Ich ging zu einem Schrank und holte dort eine staubige alte Decke heraus: „Vielleicht solltest du auch deine nassen Sachen ausziehen...". Ich reichte ihr die Decke und legte ein Stück Holz im Kamin nach. Wieder spürte ich diesen misstrauischen Blick auf mir, auch dieser war mir nicht unbekannt, vor vielen Jahren habe ich diesen sehr oft bekommen. „Keine Angst ich guck schon nicht!" sagte ich und drehte mich weg, ich ging zur Tür, verschloss diese und sah dann aus dem Fenster.

Ich hörte wie sie sich ihre nassen Sachen auszog: „Bist du alleine?" fragte ich. Einen Moment dauerte es: „J-ja..." hörte ich eine leise weibliche Stimme antworten. Ich schaute im Augenwinkel zu ihr und sah ihren zierlichen nackten Rücken, kurz bevor sie diesen in die Decke hüllte. „D-du kannst dich wieder umdrehen.." ich sah noch einen Augenblick aus dem Fenster um sicher zu gehen, dass sie auch wirklich alleine ist. Ich setzte mich wieder zu ihr: „Also wie kommt es das jemand wie du alleine ist, und vor allem noch lebt?". Wieder spielte sie nervös mit ihrer nassen Haarsträhne, sie erinnerte mich so sehr an Lucille. Wie konnte das nur sein? Hat mir meine wunderschöne Frau diese Hilflose Dame geschickt?