Ein Wochenende

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Die Nacht hat das Hotelzimmer in Dunkelheit getaucht. Die Lichter der Hochhäuser die das Zimmer vorher in ein warmes Licht getaucht hatten, waren erloschen. Bettina hatte jegliches Gespür für die Zeit verloren und horchte auf den gleichmäßigen Atem neben ihr. Sie spürt die fremde Haut, berührt sie und kann ein Lächeln nicht unterdrücken. Wann je hatte sie sich so unbeschwert gefühlt? Wann je hatte sie sich so fallen lassen können? Vielleicht ganz am Anfang mit Tom, vor zwanzig Jahren, als der Alltag sie noch nicht gefangen genommen hatte. Aber so lustvoll, so natürlich, so selbstverständlich wie in dieser Nacht hatte sie sich noch nie gefühlt. Daran würde sie sich erinnern. Sie wollte Anna in sich aufnehmen, sie aufsaugen, sie kennenlernen. Sonntag. Sie hatten bis Sonntag. Ein trauriges Lächeln auf ihren Lippen die von den vielen Küssen ganz wund waren. Sie kann 20 Jahre gemeinsamen Lebens nicht einfach hinter sich lassen, aber sie kann sich zwei Tage Urlaub erlauben, kann sich zwei Tage einem anderen Leben hingeben und träumen. Sie rückt näher an den schlafenden Körper neben sich heran der nach Seife und Sex riecht, eine Kombination die sie verursacht hat. Vor ihrem inneren Auge erscheint Tom der sie liebevoll ansieht und dann sieht sie Anna, wie sie sich ihr hingibt und ihr Herz fängt an schnell zu schlagen. Genieße es, ermahnt sich Bettina. Bis Sonntag. Sonntag. Und ihre Augen fallen zu.

Die Sonnenstrahlen kitzeln an meiner Nase. Ich öffne leicht meine Augen, die Helligkeit schießt schmerzhaft in meine Netzhaut, ich schließe meine Augen wieder und genieße die mich umgebende Dunkelheit. Ich spüre die sanfte Haut in meinen Armen und erinnere mich. Ist es wirklich wahr? Ich blinzle und beobachtete das weiche, liebevolle Gesicht nehmen mir. Betrachte die kleinen Falten, den rosigen Mund und fange an, Bettinas Wange zu streicheln. Sie lächelt und streckt sich genussvoll im Bett. Ihre grünen Augen strahlen mich an.

„Guten Morgen."

„Guten Morgen."

Ich beuge mich vor und küsse sie. Ihre Arme umfassen mich und ziehen mich auf sie rauf. Haut an Haut. So möchte ich immer erwachen. Ich lasse meinen Kopf auf ihre Schulter sinken und genieße ihre Fingernägel auf meinem Rücken.

„Dusche?"

Ich nicke und lasse mich von Bettina aus dem Bett und unter den warmen Wasserstrahl ziehen. Heute war sie es, die mich einseifte und meine Haut unter ihren Händen genoss. Ich ließ geschehen und zog sie an mich. Zwang sie, mir in die Augen zu schauen, bevor ich meine Lippen auf ihre lege und stumm um Einlass bitte. Er wurde mir gewehrt. Ich dränge sie an die Fliesen und genieße den Anblick des weiblichen Körpers vor mir, die Reaktion die meine Hände auf ihm auslösen und dann streichle ich das dunkle Dreieck und fühle die warme Feuchte.

„So, so", sage ich lächelnd und dringe mit meinen Fingern in Bettina ein, die sich stöhnend an die kalte Wand lehnt. Ich liebkose ihr rechtes Ohr, ihres Hals und ziehe mich aus ihr zurück. Geschockt sieht sie mich an und ich kann ein glückliches Lachen nicht unterdrücken.

„Du bist gemein!"

„Ach ja?!"

Meine lächelnden Lippen auf ihren, ihre Zunge die mich um Einlass bittet. Ihre harten Brustwarzen in meinen Fingern. Ich spüre wie sie das Kommando übernehmen will. Ich lasse sie nicht gewähren und halte ihre Hände über ihrem Kopf fest. Bestimme mein Tempo in dem ich sie lieben will. Ihre Haut unter meinen Lippen und ich genieße jede Sekunde die sie sich unter mir windet. Ich richte mich auf und sehe sie an. Grüne dunkle Augen die auf meine treffen und als mein Mund auf ihren trifft, dringe ich in sie ein und spüre wie willkommen ich bin. Bettinas Becken bestimmt den Takt und dann umgibt das Zucken meine Finger und ich muss meine ganze Kraft aufbringen um ihren Körper halten zu können. Ihr Atem an meinem Ohr. Ich bin glücklich. Ich lasse ihre Arme los und mich umarmen. Ich spüre, wie sie mir die gleiche Erlösung schenken will wie ich ihr gerade, aber ich will meine Lust noch aufrechterhalten.

Die AffäreWo Geschichten leben. Entdecke jetzt