Die erste Nacht

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Was mache ich hier eigentlich? Bettina steht am Fenster und schaut über den Potsdamer Platz. Sie hört die Dusche aus dem Badezimmer und hofft, dass Anna nicht allzu lang dortbleibt. Sie fror. Sie schaut auf ihr Handy. Tom hatte sich noch nicht gemeldet. Sollte sie diesen Moment wirklich nutzen? Sollte sie dieser Versuchung wirklich nachgeben? Anna fasziniert sie. Ihre Natürlichkeit. Sie scheint unbeeindruckt von Bettina und ihrer Berühmtheit zu sein, versunken in ihrer eigenen Welt und Bettina konnte den Wunsch, ein Teil dessen zu werden kaum verdrängen. Sie wollte Anna kennenlernen. Und trotz ihrer ständigen Zweifel fremden Menschen gegenüber, so war sie sich sicher, dass sie Anna vertrauen konnte. Da waren keine Zweifel, wenn sie in die braunen Augen blickte, die sie so uninteressiert anschauten und nur für wenige Sekunden einen ehrlichen Blick hinter die Mauer erlaubten, die Anna aufgebaut hatte und Bettina dann kurz fasziniert ansahen. Bettina wollte diese Mauer zum Einstürzen bringen, sie wollte einmal einen Sieg über ihre eigenen Zweifel einfahren und einmal in ihrem Leben das tun, wonach sie sich sehnte. Und in diesem Moment sehnte sie sich einfach nach der jungen Frau die nackt im Nebenzimmer unter der Dusche stand. Sie hatten dieses Wochenende, so Anna denn will. Bettina steht vor der geschlossenen Badezimmertür.

Das warme Wasser taut mich langsam auf. Ich war bis auf die Unterwäsche durchnässt gewesen und bin froh, dass Bettina uns dieses Zimmer organisiert hat. Bettina! Sie ist im Hotelzimmer und ihr ist vermutlich genauso kalt wie mir vor einigen Minuten. Ich sollte mich beeilen, doch noch kann ich mich nicht von dem warmen Strahl lösen. Ein kalter Windzug umspielt meinen Rücken und dann spüre ich sie. Kalte Haut auf warmer. Ihre Haut auf meiner. Ihre Hände wie sie mich umarmen, zärtlich über meinen Rücken streichen und mir eine Gänsehaut schenken, die bis zwischen meine Beine reicht. Ich schließe genussvoll meine Augen und lehne meinen Kopf an ihre Schulter.

„Mir war so kalt." Flüstert sie in mein Ohr.

Ich drehe mich um und sehe sie an. Ist das Unsicherheit in ihren Augen? Ich kann nicht anders, als einen Blick auf ihren Körper zu werfen. Die zarte Haut, ihre Brüste, dessen harte Warzen sich mir lustvoll entgegenstrecken, der kleine Bauch, den ich auf den ersten Blick liebe, verriet er doch, dass auch Bettina nicht perfekt war und dann fällt mein Blick auf das dunkel glänzende Dreieck und ich will nichts anderes, als dieses Dreieck zu berühren, die zarte Haut darunter zu finden und Bettina zu schmecken. Ich fahre mir mit der Zunge über meine Lippen ehe ich wieder in neugierige Augen blicke. Soll ich sie küssen? Unsere Brüste berühren sich und Bettina entfährt ein leises Stöhnen. Ich traue mich nicht ihre Lippen zu berühren. Ich greife an ihre Hüften und drehe sie unter den warmen Strahl. Bettina schließt genüsslich ihre Augen und ich beuge mich zu ihr vor, um an die Seife und den Schwamm hinter ihr zu greifen. Ihr Hals schimmert verführerisch vor meinen Augen und ich beiße sanft in die fremde Haut. Sie lässt geschehen. Ich seife den Schwamm ein und beginne Bettinas Körper einzuschäumen. Von oben nach unten. Der Duft betört mich. Diese ganze Situation bringt mich um den Verstand. Ich spüre die Feuchte zwischen meinen Beinen, dieses Pulsieren welches ich nicht ignorieren kann und dessen Lust ich unbedingt stillen muss. Ich bin nicht die von Zweifeln geplagte Anna, ich bin nicht die Frau die von schmerzenden Narben auf ihrer Seele gebrochen ist. Ich weiß nicht wer ich bin. Ich bin die Lust die gestillt werden will. Ich lasse den Schwamm fallen und berühre mit meinen Händen die zarte Haut vor mir. Spüre Bettinas Hände die sich in die Haut meines Rückens krallen und begegne ihren grünen Augen, die mich lustvoll anblicken.

„Was willst Du?" Fragt sie mich.

Ich denke nicht. Ich fühle. Ich beuge mich vor und flüstere in ihr Ohr.

„Ich will, dass Du mich fickst!"

Und ehe ich einen weiteren klaren Gedanken fassen kann, befinde ich mich an die Fliesen in der Dusche gepresst und spüre ihre Lippen auf meinen. Ich lasse ihre Zunge bereitwillig in meinen Mund eintreten und genieße ihre Hand zwischen meinen Beinen. Ich strecke ihr mein Becken entgegen. Sie erhört meine Sehnsucht und dringt mit ihren Fingern in meine feuchte Höhle ein. Ich bin überfordert von meinen Gefühlen und lasse ihren Mund los um mich ganz ihren Fingern hinzugeben. Ich lehne mich zurück und lasse Bettina den Takt vorgeben. Ihre Lippen liebkosen meinen Hals und beißen sanft in das sensible Fleisch. Ich weiß nicht wohin mit mir, meiner Lust und meinen Gefühlen. Ich ziehe sie mit meinen Händen an den Hüften näher an mich. Oh wie sehr ich diese Frau will! Ich spüre wie ich mich immer enger an ihre Finger presse und der Druck in mir kurz vor seiner Erlösung steht. Ich verdränge alle Zweifel und Gedanken und lasse mich fallen. Ich stöhne auf als die Wellen meines Orgasmus mich durchströmen und Besitz von meinem Körper ergreifen. Ich hebe mich den fremden Fingern in mir entgegen und genieße das Zucken in meinem Inneren. Stöhnend lasse ich mich gegen Bettinas Körper sinken, der mich liebevoll umarmt. Zärtliche Finger unter meinem Kinn die meinen Kopf in die Höhe ziehen und mich in grünen Augen versinken lassen die mich liebevoll anblicken. Weiche Lippen auf meinen die mich liebevoll küssen. Ist das Liebe?

Die AffäreWo Geschichten leben. Entdecke jetzt