Epilog

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Das kalte Nass umspielt meine Füße. Salzige Luft in meinen Lungen. Die Sonne versinkt vor meinen Augen im wütenden Meer. Fremde Finger die sich zwischen meine schieben, vertraute Blitze die durch meinen zitternden Körper jagen. Meine Knie sind weich. Ich habe Angst in den kalten Sand zu sinken, meine Gefühle nicht mehr verstecken zu können. Ich atme tief durch, bereite mich vor und dann sehe ich in meine geliebten grünen Augen.

„Hallo." Ihre Hand an meiner Wange.

„Hallo."

Bettina sieht mich liebevoll an.

„Ich habe Dich vermisst."

Ich lächle und verschweige meinen Schmerz der letzten Wochen.

„Ich bin froh, dass Dein Konzept gewonnen hat. Ich hatte schon Angst, ich sehe Dich nie wieder."

Ich schweige. Was soll ich auch sagen? Du hast meine Nummer? Du hättest Dich melden können? Aber ich weiß ja um ihren Zwiespalt, um ihre Trauer und mittlerweile kann ich sie sogar etwas verstehen. Ich weiß nicht viel von Tom, aber wenn er sie auch so liebte wie ich Bettina, dann würde ich sie auch nicht gehen lassen. Ich bin nicht in der Lage zwanzig gemeinsame Jahre aufzuholen oder von ihr zu verlangen alles aufzugeben. Und sie war von Anfang ehrlich zu mir. Ich wusste, dass unsere Zeit begrenzt ist. Ich ziehe sie an mich und lasse mich in die vertrauten Arme sinken. Unsere Nähe ist sofort wieder da. Sie war nie fort. Vielleicht wird sie immer da sein. Ich fühle mich verbunden, werde mich immer verbunden fühlen. Diese Zeit, unsere Zeit, war etwas ganz Besonderes. Ich weiß sie wird nicht wiederkehren, lässt sich nicht wiederholen. Kein anderer Mensch wird mir diese Zeit wiederbringen können. Aber noch ist kein anderer Mensch in Reichweite, noch ist unsere Zeit nicht wirklich vorüber. Ihre sanften Lippen auf meinen. Noch ist Bettina bei mir, noch ist sie mein.

„Wir haben drei Tage."

-ENDE-

Die AffäreWo Geschichten leben. Entdecke jetzt