Chaos

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Langsam wache ich auf und bemerke,
dass mein Kissen sich schon wieder etwas zu menschlich anfühlt.
Schlaftrunken blinzle ich und sehe Finnicks Brust vor mir.
Na das wird ja immer besser...
Oh bitte lass es einfach ein Traum sein.
Mein Kopf liegt auf seinem Oberkörper und wenn mich nicht alles täuscht liegt sein Arm um meiner Hüfte.
Das kann ja jetzt wohl nicht wahr sein!
Panisch überlege ich,
was ich tun soll, bevor er aufwacht.
Wie zum Teufel soll ich mich daraus befreien, ohne dass er es merkt?
Diese morgendlichen Strapazen müssen wirklich aufhören!
Ich bewege meinen Kopf langsam in die Richtung seines Kopfes,
doch seine Augen sind noch geschlossen.
Waren geschlossen.
Jetzt sind sie offen und bis diese Information in meinem Kopf richtig ankommt vergehen Sekunden.
Sekunden in denen seine Augen meine
gefunden haben.
Wir starren uns total entgeistert an.
Keiner scheint zu wissen,
was er jetzt machen soll.
Keiner sagt etwas,
aber es versucht auch keiner sich zu lösen.
Da ertönt ein Klopfen.
Wir schrecken beide auf.
„Finnick"
trällert eine Stimme,
die jemandem aus dem Vorbereitungsteam gehört.
Panisch springe ich auf und renne Richtung Tür. Da schaue ich an mir runter.
Ich habe sein Tshirt an.
Das ist garnicht gut.
Das ist ganz und gar nicht gut.
So kann ich niemals dieses Zimmer verlassen.
Ich drehe mich zu Finnick um,
der mittlerweile auch aus dem Bett gestolpert ist. „Ich... ähm... das Tshirt"
stammle ich wahrscheinlich mit einem Gesicht, dass man mit einer Tomate verwechseln könnte. „ouh... ja... ehm"
stammelt auch er und schaut sich hektisch um.
Er zeigt auf meine Klamotten,
die über einem Sessel hängen.
„Finnick!"
ruft nun wieder die Stimme und klopft erneut, bloß energischer, an der Tür.
Ich renne zum Sessel und flüster-schreie:
"Dreh dich weg!"
und fuchtele wild mit meinen Händen herum. Finnick wirbelt herum und fliegt dabei fast hin.
Schnell schlüpfe ich aus dem Tshirt und greife gerade nach meinem Rock,
da ruft die Stimme:
"Wir kommen jetzt rein"
Nein oh bitte, lass das jetzt nicht passieren.
Finnick setzt gerade an zurück zu rufen mit einem „Nei..."
doch weiter kommt er nicht.
Da steht nun das Sytlisten Team in der sperrangelweit geöffneten Tür.
Vor mir,
die gerade in Unterwäsche da steht.
Schockierte Laute kommen aus ihren Mündern und eine fällt sogar in Ohnmacht.
Kapitol Bürger können so unglaublich dramatisch sein.
„Ich ehm. Ich zieh mich nur um!"
schreie ich peinlich berührt.
„Umdrehen!"
maule ich.
Das Team dreht sich sofort in die andere Richtung und kümmern sich um ihre gefallene Schwester.
Schnell ziehe ich mir den Rest an.
Als ich mir auch diese schrecklichen Pumps wieder an die Füße gequält habe,
renne ich so gut ich kann zur Tür.
„Das war eine schöne Nacht"
sagt Finnick mit charmanter Stimme.
Ich glaube ich muss ihn umbringen.
Ich drehe mich zu ihm um und gebe ihm den schlimmsten Todesblick, den ich drauf habe.
Ich schlüpfe durch die Tür und laufe schon den Gang entlang,
da höre ich ihn nochmal rufen:
"Das sollten wir unbedingt wiederholen"

Endlich in meinem Zimmer angekommen,
lasse ich mich mit einem Seufzer auf
mein Bett fallen.
Und ich dachte gestern wäre schon schlimm gewesen.
Ich kann dem Team doch garnicht mehr richtig in die Augen schauen!
Ich entscheide mich erstmal dafür heiß zu duschen, um den Kopf frei zu kriegen.
Doch stattdessen fällt mir etwas auf.
Was hat Finnick damit gemeint?
‚Das sollten wir unbedingt wiederholen'.
Hat er das für die Show gesagt?
Oder hat er damit das Szenario heute früh gemeint?
Was denke ich da bloß?
Natürlich war das nur Show,
wieso sollte er das wiederholen wollen?
Für einen kleinen Moment merke ich,
dass ich es hoffte.
Denn ich glaube, ich würde es gern wiederholen. Verwirrt von meinen eigenen Gedanken,
wasche ich mir schnell das Shampoo aus den Haaren.
Ich steige aus der Dusche und betrachte mich im Spiegel.
Bin ich wirklich seinem Charme verfallen?
Vor ein paar Tagen konnte ich ihn noch nichtmal leiden und jetzt sehne ich mich nach ihm?
Das scheint mir alles nicht rechtens zu sein.
Ich bin mir sicher, ich irre mich.
Ich muss mich irren.
Ich schiebe es auf die Verbindung durch unser Schicksal.
Ich fühle mich verstanden und wohl bei ihm,
dass kann man schonmal mit Gefühlen verwechseln.
Aber das ist nicht schlimm,
jetzt weiß ich ja warum ich das dachte.
Die Übernachtungen außerhalb meines Bettes müssen aufhören.
Sie werden uns sicher auch so glauben,
dass wir etwas miteinander haben.
Dafür sorgt Finnick mit seinen zweideutigen Kommentaren schon.

Collide - Finnick Odair FF Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt