Gespräche in der Nacht

367 16 0
                                    

„Ich habe gerade Haymitch getroffen,
ein alter Freund und Mentor von Distrikt 12.
Aber nicht nur das.
Ich denke er hat mir zu verstehen gegeben,
dass er zu den Rebellen gehört"
erklärt er aufgeregt.
„Ja, Haymitch Abernathy gehört zun uns"
stimme ich ihm zu.
„Das wars aber noch nicht.
Er hat mir gesagt, dass sie mich und"
das ‚und' betont er freudig,
"Mags als Verbündete wollen!"
„Finnick, das ist großartig!"
rufe ich.
Wir lachen und fallen uns in die Arme für eine kurze Umarmung.
„Ich hab schon die ganze Zeit gewartet,
dass ich es dir endlich erzählen kann"
gibt er zu.
Auf einmal schaut er nachdenklich in die Luft und sagt schließlich:
"Das hab ich ja ganz vergessen.
Du hast dich heute morgen einfach rausgeschlichen"
Verdammt,
ich dachte schon ich wäre drum rum gekommen. „Ehm. Ja"
gebe ich etwas beschämt zu.
„Und warum?"
fragt er mich mit erwartungsvoller Miene.
„Ich musste noch ein paar Dinge erledigen"
lüge ich.
Er zieht bloß seine Augenbrauen als Antwort hoch und verschließt die Arme vor seiner Brust. Da fällt mir eine einigermaßen akzeptable Ausrede ein:
"Ich wollte nicht, dass das Vorbereitungsteam uns schon wieder erwischt.
Das war so unangenehm"
„Ist das nicht des Ziel des Ganzen?"
fragt er leicht verwirrt.
„Das stimmt schon, aber ehm...
ich... es ist sowieso egal.
Sie haben mich davon laufen sehen,
also ist alles in Ordnung"
sage ich nervös.
Er tritt einen Schritt näher,
nur noch wenige Zentimeter trennen uns.
„Du hast doch schon herausgefunden,
dass es nichts bringt mich anzulügen,
also rück schon raus mit der Wahrheit, Aura" fordert er mich auf.
Da er ein Stück größer als ich ist, muss er seinen Kopf leicht nach unten neigen und starrt mir eindringlich in die Augen.
Nur über meine Leiche werde ich ihm die Wahrheit sagen.
„Glaub doch was du willst"
schnauze ich und laufe Richtung Bett.
„Kein Geheimnis ist sicher vor mir"
warnt mich Finnick mit seinem schelmischen Grinsen.
Ich merke wie es mir heiß wird und ich nervös werde.
Ich hoffe dieses Geheimnis schon.
Ich würde es schon alleine nicht aus dem Grund ertragen,
dass er ständig selbstgefällige Witze darüber machen würde.
„Ja ja"
sage ich bloß und setze mich auf das Bett.
„Diese Schuhe bringen mich noch um"
flüstere ich zu mir selbst.
Als Stylistin ist von mir verlangt hohe Schuhe zu tragen, genauso wie nicht zu oft die gleichen Kleidungsstücke zu tragen.
Also ziehe ich hin und wieder mal dieses Paar Pumps an,
was ich jedes Mal danach wieder bereue.
Diese Schuhe drücken überall wo es nur geht. Gerade als ich nach ihnen greife,
um sie auszuziehen,
kniet sich Finnick vor mir nieder.
„Lass mich dir helfen"
sagt er während er mir meine Schuhe auszieht. Ich hoffe ich bin nicht all zu rot im Gesicht.
„Du kannst ja auch ein richtiger Gentleman sein" necke ich ihn.
„Natürlich"
grinst er.
Er stellt die Schuhe neben seinen Schrank und fragt mich dabei:
"Hey möchtest du eigentlich auch etwas zum Anziehen.
Das was du da anhast sieht ziemlich ungemütlich aus"
Da hat er Recht.
Ich trage ein Korsett und auf meinem Rock ist eine 3D Steinmodelage.
Wer auch immer dachte, dass das hübsch sei, dem gehören mal ordentlich die Augen ausgewaschen.
Als Stylistin muss ich mich hin und wieder den Trends beugen.
Egal wie scheußlich ich sie finde.
Ich wäre ehrlich gesagt sehr froh aus diesen Klamotten rauszukommen.
Trotzdem überlege ich einen Moment lang.
Das bedeutet auch,
dass ich mich umziehen muss, in diesem Raum.
„Ich schau auch weg"
lacht er in sich hinein,
wie als hätte er gerade meine Gedanken gehört. „Vielleicht... Ja, bitte"
sage ich etwas zögernd.
„Was möchtest du denn?"
fragt er.
Ich laufe zu seinem Schrank und suche nach etwas Passendem,
doch werde einfach nicht fündig.
Sein Schrank ist größtenteils mir Hemden und Stoffhosen gefüllt,
die mir zu groß sind.
„Wie wäre es mit einem großen Tshirt?"
schlägt er vor.
„Wenn es lang genug ist, ginge es als Kleid durch, ja"
stimme ich ihm zu.
Plötzlich spüre ich seinen Bauch,
den er von hinten an mich ran drückt,
als er aus einem höheren Teil des Schrankes ein Shirt rauszieht.
„Bitteschön"
flüstert er in mein Ohr und drückt es mir in die Hand.
Ich habe Gänsehaut am ganzen Körper.
Aber nicht aus Ekel oder Wut.
Wieso löst seine Berührung so ein elektrisierendes Gefühl in mir aus?
„Was denn, keine Beschimpfungen?"
fragt er belustigt.
„Ich weiß nicht was du meinst"
gebe ich mit zittriger Stimme zurück.
Das alles macht mir Angst.
Ich mache mir Sorgen, was das bedeutet.
Auf jeden Fall nichts Gutes.
„Willst du dich jetzt umziehen?"
fragt er nach einiger Zeit Stille.
Er reißt mich aus meinen Gedanken und nachdem ich ein „eh ja" stammele legt er sich schonmal hin.
„Wehe du kuckst"
warne ich ihn mit gestresster Stimme.
„Wie die Dame wünscht"
sagt er und kneift seine Augen zu,
während er sich mit verschränkten Armen auf seinen Rücken fallen lässt.
Hastig ziehe ich meine Klamotten aus und streife mir das lange Tshirt über.
Deutlich gemütlicher.

Collide - Finnick Odair FF Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt