04 | Kaffeeklatsch

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Cuties, ich wünsche euch viel Spaß mit dem nächsten Kapitel. Nach euren Antworten auf Insta und hier denke ich darüber nach, die Geschichte komplett zu veröffentlichen. Wenn ihr am Start seid, lasst mal ein Herz da.

Meine Stärken liegen eben wo anders? Das hat er gesagt?", lachte Mirella, während sie in ihrem Milchkaffee herumrührte. Eliana hatte sich mit ihrer besten Freundin in ihrem Lieblingscafé getroffen, um ihr von den neusten Entwicklungen zu erzählen. Weiße Tische und Stühle aus Holz und kleine, gläserne Blumenvasen mit rosaroten Sträußen und die in die Jahre gekommene, altmodische Verkaufstheke, auf der selbstgebackener Kuchen in der Auslage stand, verliehen dem kleinen Café einen gewissen Landhaus-Charme. Ein angenehmer Duft von frischem Kaffee und süßen Backwaren lag in der Luft. Das leise Klappern von Tassen und das Zischen des Milchaufschäumers verliehen dem Café eine lebendige Atmosphäre. Die Freundinnen hatten sich einen gemütlichen Platz am Fenster gesucht, von dem aus sie das Treiben auf der Straße beobachten konnten.

„Unglaublich, oder? Am liebsten hätte ich ihm gesagt, dass ein aufgeplustertes Ego keine Stärke ist, aber das ging ja leider nicht", erwiderte Eliana und schob sich den kleinen Keks in den Mund, der bis eben noch auf der Untertasse ihres Latte Macchiatos gelegen hatte. Sie hatte sich bemüht, die Berichterstattung ihres Kinobesuchs auf das Wesentliche zu reduzieren, aber Mirella wäre nicht Mirella, wenn sie nicht neugierig tiefer bohren würde, um an weitere Informationen zu kommen. Da außer ihnen nur zwei ältere Damen das kleine Café besuchten, konnte sie ihr durchaus Rede und Antwort stehen, ohne, dass die falschen Personen Wind davon bekamen.

„Ich bin mir sicher, dass er sich innerlich totgelacht hat", murmelte Eliana kopfschüttelnd. „Du hättest mal sein freches Grinsen sehen sollen."

„Es hat ihm eben Spaß gemacht, dich herauszufordern", stellte ihre beste Freundin fest und strich sich die lockigen Haare nach hinten, die wild um ihr Gesicht fielen und ihre lebhafte Art widerspiegelten. Die leichten Sommersprossen um ihre Nase herum ließen sie noch ein wenig frecher wirken.

Eliana seufzte und ließ das Glas mit der braunen Flüssigkeit wieder auf die Untertasse sinken.

„Ich sage es dir – hätte er mich am Morgen schon so plump angesprochen, hätte ich ihm eine passende Antwort gegeben. Aber da war er richtig nett", seufzte sie kopfschüttelnd.

„Vielleicht hat er dich tatsächlich nicht wiedererkannt. Immerhin hast du dich umgezogen und zurechtgemacht und auch, wenn er so lässig getan hat – ihm steckte der Schreck sicher auch in den Knochen, nachdem du ihn beinah umgenietet hast. Außerdem war es schon dunkel und ihr habt draußen gesessen", ergriff Mirella Partei für Farid. Eliana runzelte skeptisch die Stirn.

„Möglich. Trotzdem gibt ihm das nicht das Recht, mir so frech gegenüberzutreten; oder überhaupt einer Frau. Eigentlich hätte ich ihm sagen müssen, dass er sein Schicksal besser nicht nochmal herausfordern sollte, nachdem ich ihn morgens fast überfahren hätte", machte Eliana ihren Standpunkt deutlich. Mirella kicherte.

„Wieso hast du das nicht gemacht?", grinste Mirella. Sie seufzte frustriert.

„Das war nicht der richtige Ort dafür. Ich hatte sowieso schon den Eindruck, dass er in Gesellschaft seiner Freunde ganz anders war..."

Mirella nickte verständnisvoll.

„Ein Kind im Körper eines Mannes also", sagte sie kopfschüttelnd. „Darüber, sich vor seinen Kumpels so dämlich zu profilieren, sollte er tatsächlich längst hinaus sein."

„Eben", murmelte Eliana. „Wenigstens hat er am Ende für alle bezahlt, also darf ich ihm das vermutlich gar nicht länger nachtragen..."

Ein Grinsen huschte über ihre Lippen, als sie sich daran erinnerte.

Home Run (Irgendwann...) |Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt