Home Run (Irgendwann...) |

02 | Fast and Furious

Cuties. Einfach, weil ich Bock habe, gibts heute direkt das nächste Kapitel. Hab ein paar Namen reell existierender Personen geändert, btw. 

Hektisch kramte Eliana in ihrem Kleiderschrank herum und fischte die dunkle Jeans und das schwarze Longsleeve hervor.

„Und du hast echt keine Ahnung, um welchen Film es geht?"

Mirellas Stimme klang etwas blechern durch den Lautsprecher ihres Handys. Eliana hatte es der Einfachheit halber auf dem Schlafsofa abgelegt. Da ihr kleines Apartment gerade mal ausreichend Platz für einen Wohn- und Schlafraum, eine Einbauküche, ein Bad ohne Tageslicht und einen verschwindend winzigen Balkon bot, hatte sie ihre Wohnung möglichst platzsparend eingerichtet und auf ein Bett verzichtet.

„Nein, nicht die geringste", antwortete Eliana, während sie zunächst in die schwarze Jeans schlüpfte.

„Bist du sicher, dass er nicht einfach nur einen Vorwand gesucht hat, dich zu daten?", hinterfragte Mirella misstrauisch. Eliana sah förmlich vor sich, wie ihre beste Freundin skeptisch die Stirn runzelte.

„Nein, das glaube ich nicht", widersprach Eliana und streifte sich das Oberteil über.

„Warum? Weil ihr miteinander arbeitet?", fragte Mirella triefend vor Sarkasmus. Eliana grinste, während sie den Stoff des schwarzen Longsleeves in den Hosenbund schob.

„Manchmal habe ich echt keine Ahnung, warum ich schon so lang mit dir befreundet bin", kommentierte sie kopfschüttelnd, auch, wenn Mirella sie nicht sehen konnte. Die kicherte.

„Wahrscheinlich, weil ich dir schon so oft den Arsch gerettet habe, wenn du wieder mal einen Vollidioten gedatet hast", erwiderte Mirella treffsicher. Nun musste auch Eliana lachen.

„Äh, same?", grinste sie augenrollend. Trotz der typischen Sticheleien liebte sie Mirella wie eine Schwester. Mirella war eine lebhafte und mitreißende Persönlichkeit. Sie hatte eine natürliche Ausstrahlung, die die Menschen in ihrem Umfeld sofort anzog. Mit ihrem strahlenden Lächeln und ihrer ansteckenden Energie verbreitete sie stets gute Laune und machte aus jedem Moment etwas Besonderes. Eliana schätzte vor allem ihre Ehrlichkeit und Direktheit und dass sie ihr immer offen die Meinung sagte. Sie hatte sich von der ersten Sekunde aufrichtig für Eliana gefreut, dass sie ihren Traumjob ergattert hatte, und seitdem teilten sie alle Höhen und Tiefen, die dieser so mit sich brachte.

„Nico ist ein sehr direkter Typ. Wenn er sich mit mir verabreden wollen würde, würde er mich einfach fragen. Außerdem hat er eine Freundin, soweit ich weiß", kehrte Eliana zum eigentlichen Thema zurück und knöpfte die Hose zu.

„Für viele ist das nun echt kein Hindernis", erwiderte Mirella trocken.

„Für mich schon. Du weißt ja, wie ich dazu stehe, mit jemandem auszugehen, mit dem ich arbeite. Außerdem geht es mir darum, Connections zu knüpfen. Und ich habe noch nie einen Film vor der eigentlichen Premiere gesehen. Ich wäre dumm, wenn ich mir das entgehen lassen würde", grinste Eliana vorfreudig, während sie sich vor dem Spiegel hin- und herdrehte.

„Jetzt will ich auch wissen, was ihr euch da anschauen könnt", räumte Mirella neugierig ein. Manchmal fieberte sie mit ihr mit, als ginge es um ihr eigenes Leben.

„Was glaubst du, wie es mir geht?", lachte Eliana, griff nach dem Smartphone und huschte über den kleinen Flur ins Bad. Dort legte sie das Handy auf der Ablage unter dem Spiegel ab und griff nach ihrem Schminkzeug.

„Du musst mir dann schreiben, welcher es war und ob es sich lohnt, ihn sich anzusehen", forderte Mirella. Sie grinste.

„Versprochen", versicherte sie ihr. „Aber wenn ich nicht zu spät kommen will, muss ich jetzt auflegen."
„Alles klar. Dann hab einen schönen Abend und melde dich", sagte sie, bevor sie sich voneinander verabschiedeten.