07 | Kicks

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Cuties, ich wünsche euch viel Spaß mit dem nächsten Kapitel. Ich bin gespannt, wie ihr während dem Lesen empfindet... 

Eliana atmete tief durch und ließ ihren Blick schweifen. Nach dem Konzert war sie fürs Erste wieder auf ihren Aussichtspunkt zurückgekehrt, um frische Luft zu schnappen. Die klare Nacht hatte sich inzwischen über die Stadt gelegt, sodass sie auf ein buntes Meer aus Lichtern schaute. Von hier oben konnte sie die vielen Besucher sehen, die nach dem Konzert aus der Halle strömten.

Noch immer ärgerte sie sich darüber, dass sie es gar nicht hatte genießen können. Viel zu sehr war sie damit beschäftigt gewesen, Noah nicht noch einmal über den Weg zu laufen und sich den Kopf über den unangenehmen Vorfall zu zerbrechen, während Farid seinen Fans gemeinsam mit Summer eine tolle Show geboten hatte. Schon während des Auftritts hatte sie die zum Schneiden stickige Luft immer weniger ertragen. Nach dem letzten Song hatte sie es nicht mehr ausgehalten und sich wieder nach draußen verzogen. Da Farid unmittelbar nach dem Konzert fürs erste in seiner Garderobe verschwunden war, hatte sich kein weiteres Gespräch ergeben.

Wahrscheinlich war das auch besser so, denn sollte er auf eine mögliche Verabredung zurückkommen, musste sie sowieso absagen; ganz gleich, wie sympathisch er vorhin auf sie gewirkt hatte. Ihren Job würde sie dafür jedenfalls nicht riskieren. Statt also ihre Unterhaltung von vorhin fortzusetzen, entschied sie sich dazu, noch einmal reinzugehen, sich zu verabschieden und dann nach Hause zu fahren.

Im Backstage-Bereich ging es zu wie in einem Taubenschlag. Die verschiedensten Leute wuselten wild durcheinander. Sie schaute sich gerade suchend nach einem bekannten Gesicht um, als sich plötzlich die Tür von Farids Garderobe öffnete. Doch statt ihm selbst verließen drei rassige, dunkelhaarige Schönheiten seine Garderobe. Jede von ihnen hätte glatt als ein Perfect-10-Model durchgehen können. Sie kicherten, warfen noch einmal einen verzückten Blick in den Raum, ehe Farid ihnen mit einem frechen Grinsen auf den Lippen folgte.

„Es freut mich natürlich, dass ich euch eine Freude machen konnte, auch, wenn ich sagen muss, dass diese natürlich ganz auf meiner Seite war", sagte er augenzwinkernd und entlockte ihnen ein weiteres Gekicher. Eliana beobachtete stirnrunzelnd, wie er mit breit geschwellter Brust neben ihnen herlief. Sie schien er nicht einmal zu bemerken.

„Vielleicht kommst du ja doch nochmal bei uns im Laden vorbei", grinste eine der Frauen und schenkte ihm einen verruchten Augenaufschlag.

„Ganz bestimmt sogar; einen so guten Service kann ich mir doch nicht entgehen lassen", erwiderte er, noch immer auf seine Gesprächspartnerin fixiert. Als Eliana sah, wie intensiv er ihr in die Augen schaute, seufzte sie innerlich auf und unterdrückte ein genervtes Augenrollen. Da war er wieder, der Kettenprolet, der den Anschein erweckte, nichts anbrennen zu lassen. Das spitzbübische Funkeln seiner Augen verriet, dass er nicht nur seine Rolle spielte, sondern es genoss, die Situation auszukosten und sich in der Aufmerksamkeit dieser Frauen regelrecht zu baden. Selbst, wenn es ihm vorhin noch gelungen wäre, sie tatsächlich davon zu überzeugen, mit ihm einen Kaffee zu trinken – spätestens jetzt hätte sie davon Abstand genommen.

Eliana fühlte sich unfassbar blauäugig. Seine reflektierte Entschuldigung und seine Flirtattacke hatten ihn so sympathisch gemacht, dass sie ihn unter anderen Umständen tatsächlich auf einen Kaffee getroffen hätte. Während sie sich den Kopf darüber zerbrochen hatte, wie sie möglichst unbeschadet aus der Sache herauskam, ohne ihre Geschäftsbeziehung zu gefährden, hatte er nichts Besseres zu tun, als ihr schamlos seine Alternativoptionen unter die Nase zu reiben.

Während Eliana sich über ihre eigene Naivität ärgerte, ihm noch eine Chance gegeben zu haben, ihr zu zeigen, dass er eigentlich ein netter Kerl war, biss sich eine der Frauen lasziv auf die Unterlippe.

Home Run (Irgendwann...) |Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt