11 | Marokkanischer Prince Charming

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Ihr Cuties, weiter gehts mit dem nächsten Kapitel. Es ist ein bisschen lang geworden, aber ich denke, nachdem ihr so lang auf unseren marokkanischen Prince Charming verzichten musstet, kann es ja jetzt nicht schaden, wenn ihr ein bisschen was über ihn erfahrt :) Viel Spaß.

Eliana schaute sich neugierig in dem marokkanischen Restaurant um, in das Farid sie geschleppt hatte. Es lag mitten im belebten Maghreb-Viertel der Stadt, umgeben von Handyshops, marokkanischen Gemüse- oder Feinkostläden und Juweliergeschäften.

Eigentlich hatte sie ihrem Vorsatz treu bleiben wollen, nicht mit ihm auszugehen, doch seine Hilfe war für sie nicht selbstverständlich und so hatte sie seine Einladung nicht ausschlagen können. Außerdem war ihr Hunger inzwischen so riesig, dass sie mit der Übelkeit kämpfen musste. Es war also höchste Zeit, dass sie etwas zu Essen bekam.

Lächelnd sog sie die orientalischen Düfte ein, die in der Luft lagen, und ließ ihren Blick schweifen. Die Wände waren mit kunstvollen Mosaiken und filigranen Wandteppichen geschmückt, die in warmen Farben wie Gold, Rot und Orange gehalten waren. Sanftes, gedämpftes Licht erhellte den Raum und schaffte eine gemütliche Atmosphäre.

Das Restaurant war in verschiedene Sitzbereiche unterteilt. Es gab niedrige Tische mit bequemen Kissen und Teppichen auf dem Boden, die im traditionellen marokkanischen Stil gehalten waren. Hier konnten die Gäste ihre Schuhe ausziehen und es sich gemütlich machen. Im anderen Teil des Raums standen höhere Tische mit eleganten Stühlen für diejenigen, die nicht auf dem Boden sitzend essen wollten. Die leise arabische Musik im Hintergrund erzeugte ein richtiges Wohlfühlambiente. Das Lokal war um diese Uhrzeit mäßig besucht, also hatten sie sich an einen der hinteren Tische verzogen.

„Warst du schonmal hier?"

Farid, der mit dem Rücken zum Raum saß, musterte Eliana neugierig. Sie schüttelte den Kopf.

„Nein, aber du gehst hier öfter hin, oder?", schlussfolgerte sie, nachdem einer der Kellner ihn bereits beim Reinkommen fröhlich begrüßt hatte. Er nickte.

„Ab und zu. Die haben gutes Essen. Schmeckt wie bei uns zuhause. Außerdem kann ich mich hier frei bewegen, ohne, dass mir jemand auf den Sack geht. Die Leute kennen mich hier, weil ich schon immer im Viertel rumgehangen habe, und nicht, weil ich Musik mache", antwortete er und reichte ihr eine der Karten, die in einem Halter in der Mitte des Tisches steckten.

„Verstehe. Du kannst also einfach du selbst sein", schlussfolgerte sie, als sie ihm die Speisekarte abnahm.

„Genau", bestätigte er. Sie warf einen neugierigen Blick auf das Angebot.

„Wie soll ich mich da entscheiden?", fragte sie hilflos, hin- und hergerissen zwischen den ganzen Speisen, die ihr allein bei der Vorstellung daran, wie sie wohl schmecken würden, das Wasser im Mund zusammenlaufen ließen.

„Hast du schonmal marokkanisch gegessen?", hakte er nach. Seine Augen funkelten neugierig. Sie schüttelte den Kopf.

„Ist tatsächlich mein erstes Mal", gestand sie, dann legte sie die Karte beiseite und schaute ihm unentschlossen ins Gesicht. „Was nimmst du denn?"

„Hähnchenspieße mit Couscous und Gemüse", antwortete er. Sie lächelte.

„Dann nehme ich das auch."

„Du wirst es nicht bereuen", versprach er. Wie aufs Stichwort trat einer der Kellner an den Tisch und nahm die Bestellung auf. Als er wieder verschwunden war, lehnte Farid sich zurück und betrachtete sie schweigend. Eliana zog skeptisch eine Augenbraue hoch.

„Was?"

„Gefällt dein Job dir immer noch so gut wie am Anfang oder bist du inzwischen in der Realität angekommen?", wollte er wissen. Eliana legte schmunzelnd den Kopf schief.

Home Run (Irgendwann...) |Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt