! 13: Kühles Nass

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13: Kühles Nass

Der Tag wollte gar nicht zu Ende gehen.

Es war eine Qual an diesen dutzenden Gruppen- Aktivitäten teilzunehmen. Mal mit ihm in Sichtweite, mal nicht.

Ich weiß nicht, was schlimmer ist: Ihn direkt vor der Nase zu haben und zu sehen wie andere durchweg um seine Aufmerksamkeit buhlen, oder nicht einmal die Option zu haben es selbst zu tun, wie er es will und ich es will.

Diese „distanzierte Nähe" ist unerträglich. Viel schlimmer noch, als nach der Schule einfach nach Hause gehen und sich dort wieder Wichtigerem widmen zu können.

Auch hier, mitten im Nirgendwo, wurde ich nicht von Helferclub- Aktivitäten verschont. Während alle anderen gemütlich ihre Freizeit verbringen können, sind Yuigahama, Yukinoshta und meine Wenigkeit damit beschäftigt einer Schülerin zu helfen, die panische Angst vor einem Vortrag hat, der ihr von den Lehrern, gerade wegen ihrer Schüchternheit, aufgedonnert wurde, was wieder beweist: Dieses Kollegium besteht nur aus Sadisten.

Nachdem wir ihr eine Weile mit Haltungstipps und Sprechübungen ausgeholfen haben, spüre ich wie Hayama mich beobachtet. Yui steht neben unserer Klientin, Yukinoshta spricht und ich sitze aktuell einfach nur auf einem Baumstamm, den Kopf auf eine Hand gestützt und lasse das Ganze auf mich wirken. Zumindest bis ich seine Blicke auf mir spüre.

Mein geheimer Sünden- Partner und Stecher spielt mit seinem albernen Fanclub irgendein Ballspiel und weil ich ihn ablenke, fliegt der Ball selbstverständlich auch wenig später in meine Richtung. Beziehungsweise rollt zu mir. Ich hebe den großen, aufblasbaren, bunten Ball auf und warte, bis er selbst angetrottet kommt, um ihn bei mir abzuholen.

„Schmeiß einfach rüber, du Arsch!", ruft einer seiner Leute mir zu.

Doch um nichts in der Welt würde ich, nach einem ganzen Abend und Vormittag des Entzugs, auf diese kleine Interaktion verzichten wollen. Er streift meine Hand, als er sich den Ball von meinem Schoß nimmt und haucht ein halbherziges: „Danke." Bloß sein Blick verrät, dass er im Augenblick lieber seine anderen Bälle auf meinem Schoß gehabt hätte...

Wenn ich ihn hingegen, wie von diesen minderbemittelten Primaten gewünscht, geworfen hätte, hätte ich mich ohnehin nur blamiert. Bin schließlich kein Sport- Guru und habe auch nicht vor es zu werden.

Jetzt hingegen ist mir, trotz Ermangelung an körperlicher Ertüchtigung, schon wieder so merkwürdig schummerig und ich weiß, dass das nicht an den erbarmungslos niederbrennenden Sonnenstrahlen liegt, die mir den Kopf brutzeln.

Kann es denn nicht endlich Schlafenszeit sein?

...

„Na, endlich!", schelte ich ihn so leise ich kann, als er endlich auftaucht.

„Hey, du willst doch auch nicht, dass wir auffliegen, oder?" „Natürlich nicht...", verdrehe ich die Augen. „...Was hast du da für Zeug dabei?"

„Wir wollten doch an den See..." „Hier gibt's n See?"

Er nickt. „Hinter den Bungalows der Mädchen."

„Du bist auch über alles informiert, was? Hat dich wohl Eine dahin eigeladen, um sich unter den Sternen entjungfern zu lassen..."

„Mehrere.", versucht er mich zu provozieren. Langsam durchschaue ich das. Er hat die Angewohnheit entwickelt immer genau das zu sagen, was mich, seiner Meinung nach, aus der Reserve locken könnte, aber nicht mit mir. Ich lasse mir nicht länger was anmerken. „Wenn uns jemand sieht, sieht es aus, als hätten wir uns zu den Mädchen schleichen wollen..."

„Ist doch das beste Alibi, nicht?", zwinkert er. Da hat er nicht ganz Unrecht.

Jungs in unserem Alter würde man das ganz klar zutrauen. Vermutlich würden wir mit einer kleinen Verwarnung und einem aufmunternden Schulterboxer a la „So ist sie nunmal, die Jugend" davonkommen. Aber das ausgerechnet wir beide gemeinsame Sache machen? Wer sollte uns das schon abkaufen?

*NEU* TEMPERATUR - #HayaHachi (Hachiman x Hayato - SNAFU) Yaoi- FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt