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                                          Darco

There isn't a single part of me,
That doesn't crave every part of you.

Sie wollte mit mir reden?

Natürlich!", entgegnete ich aufgeregt darüber was sie mir mitteilen wollte.

Langsam setzte sie sich, auf einen der vielen Sessel und auch ich, nahm ihr gegenüber Platz.

Viel lieber würde ich sie auf meinen Schoß ziehen und ihren warmen Körper an mich drücken.
Aber im Moment war Zurückhaltung geboten.

Sie würde mich nie akzeptieren, wenn ich anfangen würde sie zu bedrängen.

Ihr Räuspern verlangte wieder meine Aufmerksamkeit und ich drehte mein Gesicht wieder zu ihr.

„Darco.", fing sie an. Sie rollte das „r" über ihre Zunge und ich musste mich schwer zurückhalten nicht über sie her zu fallen. Doch das war jetzt definitiv ein schlechter Zeitpunkt.

„Ich denke es ist an der Zeit, dass du mehr über meine Vergangenheit erfährst.", sagte sie.

Ich nickte.
Natürlich wollte ich mehr über sie erfahren, sie war mein ein und alles.

„Ich bin in einer armen Familie aufgewachsen, wir hatten zwar nicht viel, doch das wenige was wir hatten reichte aus um zu überleben.", fing sie an.

„Mein Vater ist früh gestorben, ich war zu diesem Zeitpunkt gerade mal 5 Jahre alt. Meine Mutter hatte große Schwierigkeiten, mich und meinen Bruder zu versorgen.
Schon früh ging mein Bruder aufs Feld, um Geld für unsere kleine Familie zu verdienen.", fuhr sie fort.

Meine gelassene Haltung fiel und ich verkrampfte mich, so sehr wünschte ich mir, zu dieser Zeit, für sie und ihre Familie da gewesen zu sein.

„Trotz dessen kamen wir gut zurecht und ich konnte mit sechs Jahren eine kleine Schule besuchen.
Ich war so glücklich endlich schreiben und lesen zu lernen, doch die Kinder in der Schule mochten mich nicht.
Sie schlossen mich immer aus und ich hatte keine Freunde. Den einzigen Freund, den ich zu dieser Zeit besaß war mein Bruder.", ihre Augen waren glasig geworden und es brach mir mein Herz, diese Worte aus ihrem Mund zu hören.

„Er war immer für mich da, obwohl er so viel arbeitete. Er war mein Vorbild und eine Art von Ersatz für meinen Vater.", sie machte eine kleine Pause.

„Und dann passierte es, man hatte mir immer gesagt, dass wir uns vor den Werwölfen verstecken sollten und die Werwölfe kannten unser kleines Dorf tief im Wald nicht.
Ich hatte mein Leben lang das Dorf nie verlassen und alle Menschen mussten, jeden Tag ein Gewächs zu sich nehmen, welches unseren Geruch vor euch Werwölfen verbarg."

Ich runzelte die Stirn, noch nie hatte ich von soetwas gehört, doch eine kleine Vorahnung schlich sich in meinen Kopf.

„Eines Tages, ich war gerade auf dem Weg nach Hause von der Schule, waren mir einige Kinder gefolgt, ich hatte sie zunächst nicht bemerkt, doch als sie plötzlich aus einem Gebüsch auftauchten und laut anfingen mich zu schikanieren, rannte ich davon.
Ich hatte in meiner Eile nicht bemerkt, dass ich die Grenze überschritten hatte und in den tiefen Wald gelangt war.", eine Träne kullerte ihr über die Wange und ich musste mich schwer zurückhalten, sie nicht zu mir zu ziehen.

„Ich wollte gerade in das Dorf zurückkehren, als plötzlich mehrere Werwölfe auf mich zukamen und mich gefangen hielten, ich schrie, doch sie ignorierten meine Schreie und versuchten die Richtung zu verfolgen, aus welcher ich gekommen war. Sie schlugen mich und drohten mir, um zu erfahren wo sich unser Dorf befand.
Plötzlich ging alles schnell, mein Bruder tauchte aus dem Nichts mit einem Gewehr aus dem Gebüsch auf und ich bekam nur noch darauffolgenden Todesschreie mit, dann bekam ich einen Schlag auf den Kopf, ab da war alles schwarz.", sagte sie.

My AlphaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt