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Vier Tage waren nun vergangen seit dem Darco mir etwas verheimlichte.

So sehr ich ihn auch anflehte blieb er jedes Mal stumm und verschloss sich vollständig vor mir.

Doch auch ich hatte Geheimnisse.
Ich hatte mittlerweile versucht herauszufinden wo mein Bruder sich befand, jedoch war meine Suche bis jetzt erfolglos geblieben.

Ich hatte die Aufgabe der Mondgöttin definitiv nicht vergessen und wollte ihren Auftrag erfüllen.

Im Moment befand ich mich in Darcos Büro und gab den Namen meines Bruders in der Suchleiste seines Computers ein.

Sofort tauchte eine vollständige Biografie von ihm auf.
Sein Name, Alter und Geschlecht waren aufgezählt, jedoch war das Kästchen für die Adresse leer.

Verzweifelt scrollte ich nach unten und es erschien zu meiner Überraschung ein Bild von ihm.

Ich stockte, als ich das Gesicht meines Bruders wiedererkannte.
Er sah genau so aus wie früher, nur war sein rechtes Auge blau geprellt und er hatte einen undurchdringlichen Gesichtsausdruck aufgesetzt.

Sein Bild war rot umkringelt und die Abkürzung „Gs" stand darunter.

Ich runzelte die Stirn.
Gs?
Was sollte das bedeuten und warum war sein Bild rot umkringelt.

Ich konnte den Gedanken nicht zu Ende denken, als plötzlich die Tür aufgerissen wurde und mein Gefährte mit einem wütenden Gesichtsausdruck das Zimmer betrat.

Er schien mich gar nicht zu bemerken und ich nutzte dies, um schnell die Seite zu schließen und hektisch auf zu stehen.

Sofort zuckte sein Blick zu mir und sein wütender Gesichtsausdruck verminderte sich etwas, doch dann hob er eine Augenbraue und kam auf mich zu.

„Was machst du hier?", fragte er mich.

„Ich... ich hab auf dich gewartet.", sagte ich und versuchte die Unsicherheit aus meiner Stimme zu vertreiben.

Ein wütender Gesichtsausdruck huschte über sein Gesicht und er packte mich am Hals.

„Ich spüre durch unsere Verbindung, dass du lügst.
Warum?", fragte er mich gefährlich leise.

Innerlich klatschte ich mir auf die Stirn.
Natürlich konnte er es spüren.
Ich hatte in den letzten Tagen die ganze Zeit gespürt wie aufgebracht er gewesen war.
Seine Gefühle waren zu mir hindurch gedrungen, als wären sie meine eigenen gewesen.

Etwas beschäftigte ihn und ich war mir ziemlich sicher, dass es mit seinen nächtlichen Ausflügen etwas zu tun hatte.

Oft war ich in der Nacht aufgewacht, nur um eine leere Betthälfte neben mir zu entdecken.

„Okey vielleicht sage ich es dir, aber nur wenn du mir mal erklärst was du jede Nacht so treibst.", entgegnete ich frech und schlug seine Hand von meinem Hals.

Überrascht weiteten sich seine Augen, bevor er mich besitzergreifend an der Taille packte.

„Ich gehe jagen.", raunte er leise und ich bemerkte wie seine Pupillen eine Nuance dunkler wurden.

„Warum tust du es nicht tagsüber?", fragte ich und versuchte meine Konzentration, mit seinen Händen auf mir, beizubehalten.

„Weil es lieber Nachts tue.", flüsterte er mir in mein Ohr.

Sofort bekam ich eine kribbelnde Gänsehaut, doch ich wusste genau dass er mich nur von meiner Frage ablenken wollte.

„Und jetzt sag mir sofort was du hier gemacht hast.", raunte er nun wieder mit einem ersten Ton.

My AlphaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt