Two Steps (Buch 2)

Jin

„Was meinst du damit?" frage ich und Kyo holt tief Luft. „Könnt ihr aufhören über mich zu streiten? Ich erkläre es dir Jin." sagt Kyo.

Ich schaue Kyo an und er holt noch einmal tief Luft. „Mein Name lautet eigentlich Kibo Nakamura. Ich bin ein Halbvampir und gehöre keinem Jagtverein an. Ich habe meine Ausbildung hier in Deutschland beendet. Ich habe nach meinem Unfall mich sofort auf den Weg gemacht nach Deutschland, um dich wieder zu sehen. Da ich aber nicht wusste, ob du sehr sauer auf mich bist, habe ich meinen Namen geändert. Es tut mir leid." sagt Kibo und bekommt Tränen in den Augen.

Aber auch ich bekomme Tränen in den Augen und ziehe ihn in meine Arme. „Kibo-" schluchze ich und sehe es auch nicht ein, ihn jetzt los zu lassen. Mein geliebter Kibo! Er war die ganze Zeit bei mir. Die ganze Zeit war er in meiner Nähe und ich hab es vorher nicht gemerkt!

„Jin?" fragt Kibo unter Tränen. „Ja?" antworte ich mit brüchiger Stimme. „K-Kann ich wieder mit dir zusammen sein?" fragt er mich und ich lege meinen Kopf in den Nacken. Natürlich habe ich nichts lieber als das. Dennoch, falls es so wird wie früher, würde ich mich als Vampir das Leben nehmen.

„Kannst du mir eins versprechen, Kibo?" frage ich ihn. „Was denn?" antwortet er. „Kannst du mich bitte nicht noch einmal verlassen? Es war so schrecklich ohne dich." schluchze ich und drücke Kibo näher an mich heran. „Natürlich werde ich dich nicht verlassen. Auch wenn es nicht für mich einfach ist, unsere Beziehung in die Öffentlichkeit zu tragen." flüstert Kibo bedrückt. „Das ist nicht schlimm. Lass dir Zeit damit. Nur bitte mach wieder keine unüberlegten Schlüsse, ja?"

Kibo nickt und zieht mich runter zum Kuss.

„Bei mir brauchst du allerdings neues Vertrauen." knurrt Tak. „Das ist nicht schlimm. Kannst du vielleicht gehen? Ich und Jin würden glaube ich gerade etwas unter uns sein." bittet Kibo. Takeru scheint nicht so erfreulich darüber, geht aber mit einem Murren aus seiner Wohnung.

Kibo und ich schauen uns in die Augen. „Ich liebe dich, Dummkopf." - „Selber Dummkopf." entgegnete ich ihm.

Kibo setzt sich auf die Couch. „Ich schulde dir jetzt eine plausible Erklärung, oder?" fragt er und ich nicke ernst. „Ja die schuldest du mir." gebe ich noch dazu. Ich setze mich neben ihn auf die Couch und höre ihm zu.

„Ich kam damals so wie heute nicht damit klar, dass wir zusammen sind. Ich liebe dich und das stelle ich auch nicht in Frage... Nur- Naja-" er holt nochmal Luft. „In Japan wurde Homosexualität nicht akzeptiert und somit war es völlig fremd, als unsere Bandmitglieder davon wussten. Als du dann beim Konzert mich vor tausenden vor Menschen geküsst hast, ist bei mir eine Sicherung durch gebrannt. An sich war es nichts schlimmes, dass du mich geküsst hast. Denn früher oder später hätten wir eh allen erzählt, dass wir in einer Beziehung sind. Ich bin dann nach dem Vorfall zu Miwa, meiner kleinen Schwester zurück nach Japan gegangen. Miwa hatte sich zwar gefreut dass ich wieder in Japan war, hatte jedoch auch gefragt, wieso ich überhaupt wieder da bin. Als sie dann alles wusste, meinte sie nur noch zu mir, dass ich keine scheisse bauen sollte. Naja- Als ich dann eines Tages in Japan über eine Rote Ampel gelaufen bin, war es dann so, dass ich mein Gedächtnis zu dir ein bisschen verloren hatte. Mein Vampir hatte mir aber wieder geholfen. Zusammen mit ihm habe ich einen Plan geschmiedet wieder zurück nach Deutschland zu gehen. Jedoch fand meine Schwester diese Idee nicht so gut, da ich mich ja nicht mal richtig an dich erinnern konnte. Am Ende habe ich mich als Kyo Kawasaki ausgegeben, um zu schauen, ob du immer noch Interesse an mir hast. Und siehe da; gestern auf der Firmenfeier hast du mich auf deinem Bürotisch genommen und konntest nachdem du und auch dein Vampir wusste wer ich bin, nicht mehr die Finger von uns lassen. Wir haben uns gegenseitig Liebesmahle gegeben." beendet er seine Erklärung und zieht sein Shirt runter. Überall ist er mit Knutschflecken und mit Vampirbissspuren versehen. Ich ziehe selbst mein Shirt runter. Ich sehe nicht viel besser aus. Ich schätze ich bin genau so ein Weihnachtsbaum wie Kibo.