𝟎𝟔| 𝐁𝐫𝐨𝐭𝐡𝐞𝐫𝐬 & 𝐏𝐚𝐫𝐞𝐧𝐭𝐬

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𝟎𝟔
𝐁𝐫𝐨𝐭𝐡𝐞𝐫𝐬 & 𝐏𝐚𝐫𝐞𝐧𝐭𝐬
𝐒𝐀𝐕𝐄 𝐘𝐎𝐔𝐑 𝐒𝐄𝐂𝐑𝐄𝐓𝐒

𝐄𝐬 𝐠𝐢𝐛𝐭 𝐧𝐮𝐫 𝐳𝐰𝐞𝐢 𝐀𝐫𝐭𝐞𝐧 𝐳𝐮 𝐥𝐞𝐛𝐞𝐧.
𝐄𝐧𝐭𝐰𝐞𝐝𝐞𝐫 𝐬𝐨 𝐚𝐥𝐬 𝐰𝐚̈𝐫𝐞 𝐧𝐢𝐜𝐡𝐭𝐬 𝐞𝐢𝐧 𝐖𝐮𝐧𝐝𝐞𝐫 𝐨𝐝𝐞𝐫 𝐬𝐨 𝐚𝐥𝐬 𝐰𝐚̈𝐫𝐞 𝐚𝐥𝐥𝐞𝐬 𝐞𝐢𝐧 𝐖𝐮𝐧𝐝𝐞𝐫.
-𝐀𝐥𝐛𝐞𝐫𝐭 𝐄𝐢𝐧𝐬𝐭𝐞𝐢𝐧

„Du magst sie sehr, richtig?" wollte er nun wissen nachdem ich ihm erstmals von meinen beiden Brüdern erzählt hatte. Zwar wollte ich mich ihm nicht anvertrauen,aber es tat irgendwie sehr gut. Aber immer noch vermisste ich die beiden sehr. Aurelian hatte ich schon mehrere Tage nicht gesehen. Er war weg. Weg, weg, weg. Niemand wusste wo er war. Man wusste nur, dass es sehr wahrscheinlich war, dass er abgehauen war. Wieso sollte er jedoch abhauen? Klar, er wurde in letzter Zeit mehr mehr zurückhaltender allerdings ging es ihm bei uns doch gut. Er hatte sich nie über irgendwas beschwert. Selten hatte er Streit mit jemandem.

„Ja." hauchte ich nur leise und war kurz davor wieder in meine Gedanken abzudriften. Immerhin hatte ich mehr als nur ein paar gute Erinnerungen an meine Brüder. Wenn man dies so ausdrückt wirkte es so als wären die beiden nicht mehr auf der Erde. Eine Gegenfrage lag mir jedoch nun auf der Zunge.

„Wie ist das mit dir und Damion?"

Kurz lachte er leise auf. War es doch die falsche Frage? Hatte er etwa kein gutes Verhältnis zu seiner Familie oder nur zu seinem Bruder? Kurz schaute er gerade aus in die Luft während ich mich langsam aufrichtete aus meiner liegenden Position und setzte mich in einen Schneidersitz um mich gemütlich anzulehnen und die Decke über mir breit zu machen.

„Eigentlich mögen wir uns nicht so sehr. Wenn man jedoch sonst niemanden so wirklich um sich rum hat den man mag, scheißt es einen dann doch zusammen. Er liebt es zu provozieren und denkt als erstes immer an sich selbst. Eher bin ich das Gegenteil. Zum einen lernten wir eben ein wenig damit umzugehen und den anderen zu akzeptieren, da er mich schon fünfundzwanzig Jahre meines Lebens begleitet und zum anderen hat es uns eben irgendwie verbunden, dass unsere Eltern eben so waren wie sie sind. Man wusste, dass man nie alleine war auch wenn man nicht geredet hat. Es lässt sich in einem Irrenhaus immer einfacher zusammen überleben." erklärte er mir während ich ihm aufmerksam zuhörte. Wirklich verstehen tat ich ihn jedoch noch nicht.
Mal hatte ich seine Eltern im Fernsehen gesehen. Sie wurden gefilmt weil sie etwas einem Krankenhaus gespendet hatten. Dort liefen sie selbstbewusst aber auch breit grinsend rum. Sie sahen sehr nett aus und durchaus gemacht für den Thron. So majestätisch wie sie zusammen gingen in ihren prachtvollen Klamotten konnte man sofort vermuten, dass sie ein Königspaar waren.
Meinen fragenden Blick hatte Kian wohl bemerkt, da er kurz wieder schmunzelte und dan weiter zu erklären began.

Sie sind nicht so wie man denkt. Der Thron hatte immer Priorität. So sahen wir sie außer bei unserem Essen und bei Veranstaltungen nie. Wir wurden von den Haushälterinnen groß gezogen. Unsere Eltern haben uns nicht erzogen,aber erwarteten viel; Manieren, Intelligenz, Unterwürfigkeit ihnen gegenüber, königliches Verhalten und mehr."vertraute er mir an. Es fühlte sich an als würde man etwas ganz neu betrachten können. Wie ein Bild. Für jeden Mensch der Welt zu sehen. Jedoch nur eine Seite. Die Seite welche man sieht ist die mit den frohen Farben. Dieses Bild wird jedem gezeigt. Jeder der es nicht gesehen hat, dem wurde es erzählt wie es aussieht. Nein, nicht erzählt sondern viel eher eingeredet. So zweifelte niemand mehr an den Farben. Es hing in einem Raum ganz oben. Vor einer Glasscheibe, sodass es jeder betrachten konnte. Bekam man allerdings wie ich nun die Möglichkeit in diesen Raum zu treten und auf die Rückseite zu sehen traute man seinen Augen nicht. Das Bild welches man eben noch so fröhlich und bewundernswert in Erinnerungen hatte wurde von seinem anderen Bild ersetzt. Nun kannte man nicht mehr diese fröhlichen Farben. Die dunklen und beinahe schmerzhaft erscheinenden Farben prägten sich mit voller Wucht ein. Es herrschte das Gefühl von Dunkelheit auch um einen drum herum. Alles andere verlor auch an Farbe.

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