𝟏𝟏| 𝐂𝐮𝐫𝐬𝐞 𝐎𝐫 𝐁𝐥𝐞𝐬𝐬𝐢𝐧𝐠?

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𝟏𝟏
𝐂𝐮𝐫𝐬𝐞 𝐎𝐫 𝐁𝐥𝐞𝐬𝐬𝐢𝐧𝐠?
𝐒𝐀𝐕𝐄 𝐘𝐎𝐔𝐑 𝐒𝐄𝐂𝐑𝐄𝐓𝐒

𝐒𝐮𝐜𝐡𝐞𝐧 𝐢𝐬𝐭 𝐠𝐞𝐟𝐚̈𝐡𝐫𝐥𝐢𝐜𝐡,
𝐦𝐚𝐧 𝐞𝐧𝐭𝐝𝐞𝐜𝐤𝐭 𝐦𝐚𝐧𝐜𝐡𝐦𝐚𝐥 𝐞𝐭𝐰𝐚𝐬,
𝐰𝐚𝐬 𝐦𝐚𝐧𝐠𝐚𝐫 𝐧𝐢𝐜𝐡𝐭 𝐟𝐢𝐧𝐝𝐞𝐧 𝐰𝐨𝐥𝐥𝐭𝐞.
-𝐒𝐩𝐫𝐢𝐜𝐡𝐰𝐨̈𝐫𝐭𝐞𝐫(𝐚𝐮𝐬 𝐄𝐧𝐠𝐥𝐚𝐧𝐝)



Bevor ich vor Schreck oder ähnlichem den Turm hinunter erkunden ging, rutsche ich schnell aus meiner bequemen Sitzposition und stand wieder auf dem sichern Boden. Während ich erstarrte, stand auch Sean auf, sodass er drei Meter von mir entfernt stand. Damions Blicke sahen verhasst aus und provokativ, welche mich schon unglaublich unwohl fühlen ließen, eigentlich wollte ich froh sein, dass Damion hier nicht stand, doch dieser neuer Blick war um einiges schlimmer. Dieser Fremde wirkte nur mit seinem Blick gefährlich. Irgendetwas in mir sagte mir, dass er genau das auch war.
Sehr gefährlich
Seine Haare waren in einem sehr dunklen Blond. Man konnte in der beinahe Dunkelheit schon fast meinen, sie wären braun. Seine Augen wirkten schwarz, doch wirklich genauer beobachten wollte ich sie nicht. Sein Oberteil war ein lockeres Hemd, welches weit aufgeknöpft war. Wenn man genauer hinschaute, erkannte man die vielen Ringe an seinen Händen.
Wie kann man so viele Ringe tragen? Mir würden die Finger abfallen.
Seine Hose war locker und pechschwarz, mit mehreren Taschen und war an manchen Stellen fast zerrissen. Wirklich adlig sah er nicht aus.

„Treibst du es jetzt ehrlich mit irgendwelchen Teenagern schnell mal an deinem besonderen Ort?" war das erste, was der unbekannte von sich gab. Wieso hält mich eigentlich jeder für irgendeine schnelle Nummer von wem anders? Oh Gott, war das bei den Jungs hier etwa so Gang und Gebe? Noch ein Grund mehr, warum ich mich auf zu Hause freute.
Während der Junge dies sagte, verzog er kein einziges Mal seine Miene.
Ein kalter emotionsloser Blick, welcher die ganze Zeit ein wenig angespannt wirkte. Was er nur mal für Falten kriegen würde? Vermutlich saß er bis dahin allerdings bereits im Knast, da er so aussah, als würde er mich mit seinem Blick morden wollen. Damion sah oft amüsiert aus, da er sehr viel Schadenfreude besaß. Schon dies wirkte leicht gruselig. Als ich aufwuchs, freute man sich immer für die anderen und half einander. Ja mag verrückt klingen in einer Familie voller Mafiosis. Im Herzen waren sie jedoch irgendwie alle Menschen. Vielleicht war ihr Herz nicht so leicht zugänglich und für manchen Menschen eben gar nicht zugänglich, doch es gab eins. In ihrer Branche galt es allerdings als Schwäche, dies hatte ich verstanden. Feinde waren tagein, tagaus damit beschäftigt, Schwächen der Konkurrenz zu finden, um sie auszuschalten und an die Macht zu gelangen. Das war das Prinzip des Jobs. Genauso taten es auch die Männer meiner Familie. Es war beinahe wie eine Religion. Es wurde weitergegeben. Die charakteristische Kälte wurde erzogen. Sie alle wurden professionell auf einen Mörder Job vorbereitet. Es war mehr als nur morden. Alles hatte seine Strategie und seine Hintergründe. Doch auch wenn man es nicht allen meinen Familienmitgliedern anmerkte, wusste man, dass sie wussten, an welchem Ort sie den Großteil dieser Eigenschaften ablegen konnten. Manche waren zu Hause ganz anders als bei der Arbeit, während bei anderen die Kälte mehr im Charakter verpflanzt war. Noch nie sah ich aber jemanden, der so konstant ohne Grund mit einem angespannten, verhassten und kalten Blick herumlief. Wie ein hungriger Hai, welcher darauf wartete etwas zu essen zugeworfen zu bekommen, um es zu zerfleischen und brutal leiden zu lassen.

Allein das konnte man alles von seinem Blick und seinem angespannten Auftreten ausmachen. Trotzdem dessen wirkte es, als wäre er unantastbar und würde nichts an sich ran lassen. Seine Worte eben wirkten nicht wie eine Provokation, wie Damion es tat. Eher als würde ohne einen einzigen Funken Empathie einfach sagen, was ihm durch seinen Kopf ging. Unüberlegt, aber auch überlegt. Nur so lange es ihm keinen Schaden tun würde. Andere jedoch schienen ihm egal.

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