𝟏𝟔 | 𝐂𝐨𝐧𝐟𝐮𝐬𝐞𝐝 𝐓𝐡𝐢𝐧𝐠𝐬

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𝟏𝟔
𝐂𝐨𝐧𝐟𝐮𝐬𝐞𝐝 𝐓𝐡𝐢𝐧𝐠𝐬
𝐒𝐀𝐕𝐄 𝐘𝐎𝐔𝐑 𝐒𝐄𝐂𝐑𝐄𝐓𝐒

-𝐊𝐮̈𝐧𝐬𝐭𝐥𝐞𝐫 𝐢𝐬𝐭 𝐧𝐮𝐫 𝐞𝐢𝐧𝐞𝐫,
𝐝𝐞𝐫 𝐚𝐮𝐬 𝐝𝐞𝐫 𝐋𝐨̈𝐬𝐧𝐮𝐠 𝐞𝐢𝐧 𝐑𝐚̈𝐭𝐬𝐞𝐥 𝐦𝐚𝐜𝐡𝐞𝐧 𝐤𝐚𝐧𝐧.
𝐊𝐚𝐫𝐥 𝐊𝐫𝐚𝐮𝐬


„Wie lange kann ein Mensch eigentlich schlafen?" hörte ich eine Stimme durch einen dünnen Nebel, welcher noch sicher auf meiner Wahrnehmung lag und mich benommen machte. Ob ich ausgeschlafen war oder nicht, spielte bei der Gemütlichkeit der Decke einfach keine Rolle. So kuschelte ich mich noch einmal in diese ein und ignorierte jegliche Hintergrundgeräusche. Sofort wurde der Nebel in meiner Wahrnehmung wieder dichter. Man konnte diese Halbschlafsituation schon beinahe als einen Drogenrausch betiteln. Okay, vielleicht ein wenig übertrieben, allerdings war alles wunderschön und warm, während ich mich so leicht fühlte. Ob ich es wollte oder nicht, würde keine Rolle spielen, da ich es sowieso nicht in den wachen Zustand schaffen würde. Welchem Menschen dieses wollige Gefühl nicht bekannt war-...., ja der wäre eben einfach kein Mensch.

„Du bist ja doch wach." drängte sich eine Stimme federleicht durch den Nebel. Sean holte mich wieder leicht aus dem Halbschlaf heraus. Nur einmal wollte ich den fehlenden Schlaf der letzten Tage nachholen. Auch wenn es nicht unbedingt so aussah, war das Bett in Seans Zimmer unfassbar bequem. Natürlich war mein auch sehr bequem, doch als mir Sean das Angebot machte, ich könnte bei ihm schlafen, konnte ich nicht nein sagen. Auch er ließ mich sicher fühlen. Es war mein Bedürfnis, nicht alleine zu sein in der vergangenen Nacht.





DER ABEND DAVOR


Als die Tür sich öffnete, war Damion schon so plötzlich von mir verschwunden, wie er auch vorhin noch so plötzlich in dem Mittelfeld meiner Aufmerksamkeit stand. Sein Blick war zu Boden gerichtet, als er auf die Tür zustürmte. Mein Blick huschte ihm in derselben Geschwindigkeit hinterher. Während Sean sich leicht erschreckte, interessierte Damion dies überhaupt nicht. Sean machte sofort Platz, als der lebende Eisblock an ihm vorbeistürmte. Kurz sah er ihm fragend hinterher, ehe sein Blick zu mir fiel, mit großen und kritischen Augen. Aber ich konnte nicht reagieren. Mein Blick lag nun auch auf dem Boden. Jedoch nicht so wie er bei Damion eine Art Verachtung demonstrieren sollte, sondern tief aus meiner Verletzlichkeit heraus. Wieso reagierte Damion jetzt so? Er war weg, einfach weg. Sollte ich nur seine Langeweile vertreiben? Oder war ich ein Experiment? Wie küsste eine ungeküsste Jungfrau?

Erste Tränen sammelten sich in meinen Augen.

Dieses Leben hier zerbrach mich weiter und weiter.


AM ANSCHLIEßENDEN FRÜHEN NACHMITTAG


Mein wieder leicht verknotetes Haar kämmte ich und betrachtete anschließend mein Lächeln in dem Spiegel des Badezimmers. Wer hätte gedacht, dass sie so verzweifelte Aurora Alea Rodríguez nach einem leckeren Frühstück bei Sean, einem schönen Spaziergang, einem entspannten Mittagessen, genug Leseeinheiten und einem schönen Bad wieder glücklich war. Die Zufriedenheit streute überall in meinem Körper. Vielleicht könnte ich mein Leben gut leben, solange ich noch eine Stütze wie Sean hatte. Irgendwie musste ich mich nun selbst rechtfertigen, denn wie sollte ich die letzten Tage auch allein überlebt haben? Langsam begriff ich, dass es an den ersten achtzehn Jahren meines Lebens lag. Wie sollte ich auch nur für eine Sekunde damit klarkommen, auf mich selbst gestellt zu sein, wenn ich sowas niemals in meinem Leben zuvor hatte?

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