𝟎𝟕 | 𝐂𝐡𝐚𝐨𝐬

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𝟎𝟕
𝐂𝐡𝐚𝐨𝐬
𝐒𝐀𝐕𝐄 𝐘𝐎𝐔𝐑 𝐒𝐄𝐂𝐑𝐄𝐓𝐒

-𝐍𝐮𝐫 𝐚𝐮𝐬 𝐔𝐧𝐨𝐫𝐝𝐧𝐮𝐧𝐠 𝐤𝐚𝐧𝐧 𝐞𝐭𝐰𝐚𝐬
𝐕𝐞𝐫𝐧𝐮̈𝐧𝐟𝐭𝐢𝐠𝐞𝐬 𝐞𝐧𝐭𝐬𝐭𝐞𝐡𝐞𝐧.
𝐉𝐞𝐚𝐧 𝐌𝐨𝐧𝐧𝐞𝐭(𝟏𝟖𝟖𝟖-𝟏𝟗𝟕𝟗)

-?



„Bleib bitte einfach hier. Du kannst hier in diesem Raum alles machen, wo auch immer dir nach ist, aber bitte verlasse ihn nicht. Solltest du doch irgendetwas benötigen; es steht ein Wachmann vor der Tür." informierte mich Kian ehe er mich noch einmal musterte, um anschließend schon eher hektisch den Raum zu verlassen. Bevor er mich in dieses Schlafzimmer verfrachtete hatte, erklärte er mir, dass er sich um verschiedene Dinge kümmern müsste. Unter anderem irgendwas mit Damion, da dieser ja nun meinen Nachnamen kannte. So saß ich nun leicht verkrampft auf dem Bett inmitten des Zimmers. Es war ein schönes Zimmer, ohne Frage. Zwar war ich Größe von meinem zu Hause deutlich gewohnt, so schockierte mich unter anderem nicht die Länge des Bettes, aber zu Hause war jede Einrichtung eher modern. Teuer natürlich genauso. Hier jedoch war es eben, wie man es sich in einem Schloss vorstellte. Ein edles Himmelbett in Weiß, goldenen Farben, mit tausenden Verzierungen. Das Gold schmierte nur so in der Sonne vor sich hin. Außerdem gab es noch eine, zwei weitere Türen. Ein Ankleidezimmer und ein Badezimmer vermutete ich.

Je länger ich jedoch in diesem Zimmer, mit allein meinen Gedanken gefangen war, desto mehr spürte ich ein unangenehmes Druckgefühl auf meiner Brust. Als würde sich etwas sehr Schweres auf mein Herz niederlegen. Es schloss sich nach und nach mehr und mehr um mein Herz. Bei jedem ausatmen und einatmen spürte ich es schmerzhaft. Währenddessen drehten sich meine Gedanken ununterbrochen um meine Familie. Der Gedanken an jedes einzelne Familienmitglied war schmerzvoll. Darío musste irgendwann das leere Motelzimmer aufgefunden haben und wird mich verzweifelt suchen. Vermutlich fühlte er genau in diesem Moment Schuldgefühle. Meine Eltern vermissten alle ihre drei Kinder. Keins war mehr zu Hause. Alle waren von ein auf den anderen Tag verschwunden. Nur Matteo wusste über Daríos und meine Flucht Bescheid. Auch ihn vermisste ich schrecklich. Genauso wie ich Renées Witze vermisste oder Hailies anschließendes herzhaftes Lachen. Von Aurelian wusste ich nichts. Nur wusste ich, dass er geplant abgehauen war. Wo er war und wie es ihm ging waren Fragen, die ich mir beinahe stündlich stellte.

Noch nie in meinem gesamten Leben war ich jemals von meiner Familie getrennt und so ganz allein. Jetzt war es so und es war unbeschreiblich schrecklich. Schon oft habe ich mir den Finger verbrannt oder habe mich manchmal mit jemanden gestritten, aber kein Schmerz tat mir jemals so weh wie der jemanden zu vermissen. Vermissen war ein schreckliches Gefühl. Es begleitete mich jede Sekunde und tat so sehr weh, dass ich vermutete gleich einfach in Ohnmacht zu fallen. Vielleicht war es ich eher mein großer Wunsch.

 Vielleicht war es ich eher mein großer Wunsch

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