POV: John
Es will mir nicht aus dem Kopf gehen, warum hat Sherlock am hellsichten Tag geschlafen?
Die Erinnerung an vorherigen zwei stunden ließen mich schmunzeln. Sherlock Holmes der friedlich auf unserem Sofa schläft.
Doch lange konnte ich mich nicht an der Erinnerung erfreuen, denn als ich zu meinem Mitbewohner hinüber schielte, welcher wie immer nachdenkend aus der Scheibe des taxis schaute, bemerkte ich, dass irgendwas nicht stimmte. Sein Gesicht, es hatte nicht diese für ihn typische Eleganz, nein, sein sonst so ästhetisches Seitenprofiel war müde und schlaff. Ich fing an mir sorgen zu machen, doch Sherlocks stets aufmerksamen Augen entging nicht, dass ich ihn musterte, so drehte er sich zu mir um und sah mir etwas verirrt ihn die Augen. „John?"
„Entschuldige."Ich dankte dem Universum, dass unsere fahrt an dem Punkt auch endete, denn wir waren bei einem Industriegebiet angelangt, genauer gesagt vor einem großen Haus mit der Überschrift :'Clean Shift'
So traten wir aus dem Taxi, musterte das Gebäude und folgendem dann dem Weg, welcher durch kleine Schilder mit den dazugehörigen Namen der anderen Firmen oder Industrien, welche auf diesem gebiet liegen, ausgeschmückt war.Doch so vielversprechend wie wir es uns erhofften, war dieser Ausflug dann doch nicht. Leicht verschwitzt kamen Sherlock und ich, bereits nach nur 4 minuten wieder aus dem Gebäude geilt und versuchten so schnell es geht ein neues Taxi aufzutreiben. Denn wie es aussah war der Angestellte, den wir angetroffen hatten, doch irgendwie psychisch stark verwirrt und dachte wohl, wir wollten ihm irgendwas andrehen, jedenfalls wollte er uns dann mit einem Besen herausjagen und ich musste Sheerlock davon überzeugen, dass wir hier wohl nicht gewünscht sind.
„John was war mit dem los?"
„Ich habe keinen blassen Schimmer Sherlock, aber wir sollten hier nicht länger als nötig verweilen."Wir waren bereits auf dem weg zur Hauptstraße, da ertönte ein unbekannte Stimme hinter uns. „Was wollt ihr hier? Seid ihr von der Polizei? Geht es um Leo?"
In einer synchronen Bewegung kamen wir beide zu stehen zu erblickten hinter uns eine junge Frau, welche glasige Augen hatte. Womoglich eine bekannte von Leo Brown? Offenkundig John.
„Sind sie Maria Brown?"
Huh? Woher wusste sherlock das nun schon wieder? Ich meine zwar nicht das er hellsehen kann, doch manchmal sind seine Erkenntnisse im ersten Moment erschreckend, denn ich hatte keine Ahnung wer Maria sein soll.
Offensichtlich war unser gegenüber ebenso verwundert „Ja. Ich bin Maria Brown. Leos Schwester. Wir arbeiten zusammen hier, doch er erschien heute nicht zur arbeite, unsere Zuhaue haben wir jedoch gleichzeitig verlassen, wobei er mit dem taxi noch bei irgendeinem laden ein Zwischenstopp einlegen wollte, wobei ich mit dem Fahrrad gefahren bin. Es muss was passiert sein...was wissen sie?"Ihr schien es ganz egal zu sein wer wir waren und warum wir an dem Ort waren. Ihre Worte wurden von steter Verzweifelung begleitete, und auch ihre glasigen Augen wurden immer deutlicher. Das muss die Ahnung einer Schwester sein.
Ich ging einen Schritt auf die junge Frau zu, um sie im Falle des Falles trösten zu können.
Sherlock hingegen blieb an Ort und Stelle stehen. "Er ist tot. Wissen sie wohin genau er heute morgen gefahren ist? Mit welchem taxi? Haben sie vielleicht noch die Taxinummer im kopf?"
Das war nicht sein ernst oder?!
"Sherlock." Maria begann fürchterlich an zu weinen und bringt unter schluchzen hervor, dass sie nichts von all dem wüsste, wonach Sherlock sie gefragt hat.POV:Sherlock
"Sherlock." Da war er wieder. Dieser Blick. Dieser leicht missbilligender Blick, welchen John mir häufig zuwarf, wenn ich die Situation mal wieder auf emotionaler Ebene unterschätzt habe. Wenn dieser Blick von irgendeinem anderen Menschen auf dieser welt käme, würde ich dagegen angehen. Doch John vertraue ich, auch wenn ich es keinesfalls verstehe, wenn es nicht gerade nötig ist, versuche ich mich daraufhin etwas zurückzuhalten und John die Arbeit mit Gefühlen überlasse. Das kann er besser. Und ich danke ihm dafür.
Doch so langsam verliere ich die Geduld. Wir stehen hier seit 10 Minuten und die Frau weint immer noch, dabei haben wir kaum Informationen. Zu viele Emotionen.
Kleine Frau, vermutlich Ausländerin. Gebrochenes Deutsch. Ihr Bruder auch. Arbeitskleidung, billig und schmutzig, nicht verwunderlich in einer Reinigungsfirma. In ihrer Tasche Wechselkleidung, ebenfalls billig. Mindestlohn. Die Geschwister teilen sich eine kleine Wohnung. Haare nur grob im Zopf, selbst wenn man den Wind einberechnet, scheint es heute morgen hektisch gewesen zu sein. Make up, aber nicht sauber und gründlich. Teurer Ehering...interessant.
"John wir müssen gehen." Mit meinen erworbenen Informationen haben wir etwas besseres zu tun, als die heulende Schwester unserer Leiche zu befragen.
John lies sich nur schwer abbringen, doch folgte er mir schließlich mit einem das-war-unhöflich-Blick. Ich habe keine zeit um mich um Mitgefühl zu scheren, ich will wissen warum Leo Brown umgebracht wurde.Endlich in einem Taxi sitzend konnte ich beruhigt ausatmen, wobei mich eine welle von Erschöpfung übernahm. Auch John schien dies zu bemerken.
Vorsichtig legte er seine hand an meine Stirn, wobei ich doch ruckartig meinen Kopf wegzog.
"Sherlock, ich bin Arzt, schon vergessen?"
Wiederwillig drehte ich meinem kopf zurück zu John, welcher mich dankend ansah, bevor er seine Hand erneut auf meiner Stirn platzierte. Es kribbelt."Sherlock du hast Fieber! Das kann doch nicht sein."
"Schön. Als nächstes sollten wir in das Wohngebiet gleich nördlich von hier, dort haben die Geschwister gewohnt, doch ich hoffe jemanden anderen dort anzutreffen."
Ersteres war als Anweisung für den Fahrer gedacht, welcher die Nachricht verstand. Das zweite war nur Gemurmel um meine Gedanken zu ordnen. John vergas ich in dem Moment komplett, jedoch machte er sich keinen Augenblick später wieder lautstark bemerkbar. "Sherlock. Du hast Fieber. Wie fahren garantiert nicht zum Wohnort des Opfers, nein, wir fahren nach Hause." Nach Hause.
Um mein scheinbares Fieber schere ich mich jedoch weniger.
"Warum? Es ist immer noch ein Mord der aufgeklärt werden muss. Ich kann nicht einfach krank sein und mich meinem Körper ausliefern, der soll sich nicht so anstellen." Fast entwich mir ein kleines grinsen bei meinen eignen Worten, jedoch schien der Arzt neben mir die ganze Situation nicht sonderlich amüsant zu finden.
"Haha ich rede gegen eine Wand." Das Geräusch eines tiefen Atemzuges erfüllt das Taxi und ich war mir nicht ganz sicher was als nächstes kommt.
"Sherlock Holmes. Sie haben hohes Fieber. Wir fahren nach Hause. 221b Bakerstreet bitte." Es kam wieder ein nicken des Fahrers, auf das ich vorhatte zu wieder sprechen, doch dazu kam es nicht.
"Kein aber Sherlock, ich bin Arzt und ich kann Ihnen mit voller Sicherheit sagen, dass Ihre Körpertemperatur in einem nicht gesunden Bereich liegt. Außerdem bin ich Ihr Freund und Sorge mich um SIe...wir fahren jetzt nach Hause."
Mit einem leicht genervten Verdrehen der Augen und einem unterdrücktem Seufzer lies ich mich tief in den Sitz aus schwarzem Leder fallen und starrte angestrengt aus dem Fenster um meine Gedanken zu sortieren. Jedoch gelang dies nicht so gut wie sonst, entweder war ich high, oder es war dem Fieber zu verschulden. Außerdem bin Ich bin Ihr Freund und sorge mich um Sie.
John war mein freund und sorgt sich um mich?
Gefühle?
Gefühle...Den besorgten Augen von John ausgesetzt, führ uns der Fahrer des Taxis schließlich zurück in die Bakerstreet. Dort angekommen entledigte ich mich nur meinem Mantel und kauerte mich schweigend auf dem Sofa zusammen, welches vor der Wand, mit einem von mir gemalten und vor allem erschossenen Smiley, stand.
Warum muss mein Verstand von einer Hülle menschlichem Gewebe umgeben sein, welche krankhaften Reaktionen auch noch mein Denken behindern?
Da wäre ich doch lieber high...—————
Und schon ist das zweite Kapitel da XD es ist auch definitiv nicht nachts und ich müsste auch gar nicht für eine Arbeit morgen lernen...nein...
Ich sollte anmerken, dass der beschriebene Fall komplett von mir konstruiert worden ist.
Jedenfalls habe ich inzwischen einen guten plan von der Handlung dieser Geschichte ^^
ich hoffe ihr werdet sie mögen
Sehr gerne Rechtschreibung anmerken TvT
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Emotions? - Yes, Emotions.
FanfictionLondon, Bakerstreet, Sherlock Holmes und John Watson. Der Detektiv Sherlock, ein Egozentriker, ein unemphatischer Mann, für den Gefühle eine Fremdsprache sind. Dagegen John, ein einfühlsamer Blogger, welcher womöglich Sherlock diese Fremdsprache bei...