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Pov: John

Mit gesteigertem Herzschlag lief ich durch die dunkelten Gänge um nach irgendwas irgendwo zu suchen. Nach was suche ich?
Ich hörte den Wind durch offene Fenster sausen und der Geruch von altem Holz und gerostetem Metall steigt mir in die Nase. Wo bin ich?
Ich hilt vor einer Tür inne, denn ein poltern war daraus zu hören.

Mit eingezogenen Atmen trat ich vorsichtig an die schwere Tür heran, welche durch einen klein Spalt geöffnet war. Ein weiteres Geräusch kam nicht, obwohl ich mein Ohr an die Tür legte. „Hallo?"
Keine Antwort.
Ich öffne den Spalt nur um Maria mit einer blutenden Kopfwunde auf dem Boden zu erblicken.
„Shit."
Sie schien bewusstlos zu sein. Mit geübten Handgriffen habe ich die zierliche Frau in eine sichere Position gebracht, wo sie hoffentlich nicht an ihrem Speichel oder ihrem Erbrochenen erstickt. „Maria können sie mich hören? Maria?" ihre Wunde am Kopf war eine Platzwunde. Das muss das Geräusche gewesen sein, welches ich eben verkommen habe. Bei dem Versuch sich zu befreien muss sich Maria den Kopf gestoßen haben und darauf hin hat sie ihr Bewusstsein verloren.

Ihre Fessel waren nicht schwer zu lösen und dienten wohl nur dem Zweck die vorübergehend festzuhalten. Insgesamt schien die Frau auch einem erstaunlichen guten Körperlichen Zustand zu sein. Aber warum sollte jemand sie festhalten wollen, aber dafür sorgen, dass es ihr gut geht? Ja, warum John?

Der Ehemann, natürlich. Sehr schön.
Er hat sie zu ihrem Wohl hier festgehalten.
Mit schnellen Griffen löste ich ihre leichten Fesseln und widmete mich wieder ihrer kopfwunde. Die muss sofort versorgt werden.
Ein Handy hatte ich ja leider nicht dabei, weshalb ich zusammen mit der Bewusstlosen Maria auf dem Arm, den Ausweg finden musste.

Erneut irrte ich durch die Gänge, in der Hoffnung mich an den Ausweg zu erinnern.
Nach einer Weile erkannte ich eine bekannte Stelle und wusste wohin ich muss. Angekommen in der Halle, in welcher Sherlock und ich zuvor gefangen gehalten wurden, war keiner mehr. „Sherlock? Sherlooooock?" in mir stieg eine Panik empor, jedoch musste ich mich zusammenreißen um das Leben der jungen Frau zu retten.
Mit sicheren Schritten näherte ich mich dem Ausgang.

„Oh John da sind sie ja. Sie haben lange gebraucht." „oh sie verdammter Mistkerl. Ich bin froh sie zu sehen." „Die Freude ist ganz meinerseits John. Wir mir scheint haben sie Maria gefunden. Die kopfwunde war nicht geplant. Sie sollte sofort verbunden werden. Der Krankenwagen steht noch da." schon wieder dieses Lächeln in seinem Gesicht, wenn er den Durchblick hat.
„Sie haben recht."

Also überließ ich Maria einem Sanitäter, bei welchen ich meinte den bewusstlosen Mann auch er erblicken.

„Fahren wir nach Hause John. Mit Lestrade habe ich bereits gesprochen." wenn man vom teufel spricht. Der Inspektor kam um die Ecke des Hauses und sah ebenfalls froh aus, diesem Fall gelöst zu haben. „Oh John. Sie habe die Frau gefunden? Vielen Dank. Dann haben wir ja alles was wir brauchen. Ich gehe mit dem Ehemann zu Scotland Yard um ihn endgültig zu verhören. Gute Arbeit Sherlock." Ein leicht verachtender Blick meinerseits, "Und John."
Und so schnell er gekommen war, ist er auch schon wieder weg. Was war hier eigentlich los?
Wir wurden eben fast getötet und niemanden scheint die Situation auch nur ansatzweise zu belasten?

„John? Taxi." ohne noch viel darüber nachzudenken folge ich meinem Mitbewohner zu einem haltenden Taxi. Jedoch wusste ich immernoch nicht wo wir überhaupt waren, also drehte ich mich nochmal um und schaute mir die Gegend etwas genauer an. „Sherlock wo sind wir hier?" „Um ehrlich zu sein, ich weiß es nicht wirklich, das Taxi hat Lestrade geholt." ich seufze nur und stieg in das Taxi ein. Ein letzter Blick auf das graue große Gebäude und der Weg Nachhause konnte beginnen.

Die Taxifahrt verlief wie immer in einem schweigen wo jeder seinen eigenen Gedanken nachging. Doch irgendwas in meinem inneren beunruhigt mich. "Wie geht es ihrem Fieber Sherlock?" Ohne seinen Blick von dem Fenster zu nehmen dachte mein Mitbewohner kurz darüber nach was er antworten sollte. "Besser, danke der Nachfrage." "Oh okay, dennoch sollten sie sich noch etwas ausruhen. Ich bin Arzt und bin mir sich-" "Es geht mir gut John." Seine grauen Augen durchbohrten die meine. Mit einer entschuldigenden Geste drehte ich mich wieder zu meinem Fenster und starrte steif auf die vorbeiziehende Straße.

Endlich vor unsere Wohnung parkend unterbrach Sherlock die unangenehme stille mit einem Kommentar über das Kleid von unsere Vermieterin, welche uns im Flur empfangen wollte. Jedoch kam es nicht zu einer großartigen Konversation, denn Sherlock ging mit schnellen Tritten die alte Treppe hinauf und ließ uns beide etwas verwundert zurück. "Was ist denn mit sherlock los John? Geht es ihm nicht gut? Ist das Fieber noch so stark?" Jedoch wusste ich nicht wirklich wie ich Miss Hudson die Situation erklären soll, zumal ich sie ja selbst kaum verstand. "Nein keine sorge, es ist nicht das Fieber." Die Besorgnis war in den Augen der alten Frau zu erkennen. "Aber was dann? Ihr habt den fall doch gelöst." "Ja das stimmt. Es ist eben Sherlock, ich weiß nicht immer was in seinem Kopf vor sich geht, aber ich bin mir sicher das wird wieder, keine sorge."

Sie schien sich damit abgefunden zu haben und ging selbst zurück in ihre Wohnung, wobei ich ebenfalls zu  meinem Mitbewohner die Treppe hinaufging. Ich wusste inzwischen etwas damit umzugehen wenn sherlock eine unergründliche Laune hatte, also ging ich leise in die Wohnung, wo ich den Detektive auf unserer Couch liegen sah, und nahm mein handy um Lestrade unsere heile Ankunft zu verkünden. Als ich mich so eben auf meinen Sessel setzte um endlich nach dem Stress etwas durchatmen zu können, gingen mir die gesamten Ereignisse des Tages durch den kopf und ich wollte Gewissheit.
"Sherlock?" Ein grimmiges schnaufen war meine Antwort und ich lies das mal als ein ja gelten. "Habe ich das jetzt richtig verstanden? Maria wurde von ihrem Ehemann entführt und dabehalten, damit sie sich von ihrem Drogenmissbrauch erholt? Weil dadurch wollten sie und ihr Bruder ihn ja umbringen, und in dem brief erwartete er er den plan. Jedoch hatte Jack zuvor Maria dazu gebracht ihren Bruder umzubringende, wegen der ganzen Unfall Sache, und  zu ihrem Schutz und seinem Vorteil? Und wir wurden entführt weil wir davon wussten und er nicht wollte, dass jemand, bzw die Polizei, davon erfährt und dass Maria in Sicherheit bleibt. Wow."
"Ja kann sein, natürlich war das so. Alles nur aus Liebe und Gier. Hier haben wir das perfekte Beispiel für die Nachteile von Gefühlen John."
Oh Sherlock
"Und vor allem ist das ein gutes Beispiele warum man sich von Drogen fern halten sollte Sherlock Holmes." Dies vertonte ich mit mehr Nachdruck um es Sherlock noch etwas verständlicher zu machen.

Ich trank etwas von meinem tee um mich weiter zu beruhigen, jedoch hörte ich wie sich sherlock von unsere couch erhob und zu seinem, mir gegenüber stehenden, Sessel wechselte und sich mit einem dramatischen Schwund nieder lies.
Ich war doch etwas verwirrt von seiner Aktion, trank jedoch weiter an meinem tee. Es war ja gerade zu ein Wettbewerb wer sich länger anstarren kann. "Sherlock was ist los?" Wie als würde man mit einem kleinen Kind sprechen.

Doch eine Antwort bekam ich nicht, stattdessen streckte er nur seine hand aus und legte mir etwas in die hand.
"Ihr Feuerzeug Sherlock?"
Dieses mal sah er mir nicht in die Augen und mein ungutes Gefühl wandelte sich in eine böse Vorahnung um.
"Entschuldigung John."
"Wie lange?"
"Seit zwei Tagen."
"Warum?"
"Das Fieber John."
"Das Fiber Sherlock?"
Ich blickte ihm endlich in die Augen und ließ ein Seufzer von mir, ehe ich nochmal meine Frage korrigierte.
"Emotionen?"
"Ja, Emotionen, John."

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Da ich lieder ziemlich krank war/bin, kam ich erst jetzt dazu weiter zu schreiben entschuldige TwT
Aber keine sorge, das ist noch nicht das Ende hier XD ich hoffe noch auf mindestens ein weiteres Kapitel:)

Emotions? - Yes, Emotions.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt