Kapitel 11

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"Ich geh mal kurz auf die Toilette" gebe ich den anderen Bescheid als ich aufstehe.

"Mhm, viel Spaß beim kacken!" ruft Lea fast schon laut aus, was mich dazu bringt zu erröten.

Finster sehe ich sie an "ich geh nicht zum kacken, hör auf sowas zu reden!" zicke ich sie an.

Sie grinst nur dämlich und wackelt mit ihren Augenbrauen "wenn du das sagst...also dann, viel spaß beim kacken!"

Flüstert sie dieses mal und kann sich vor lauter lachen, fast nicht mehr auf dem Stuhl halten. Die anderen sehen sie nur verwirrt und belustigt an, während ich mich genervt von ihr abwende und kopfschüttelnd die Toilette aufsuche.

Nachdem ich mir die Hände gewaschen habe, komme ich aus der Kabine und knalle fast gegen einen großen, breiten Rücken. Mit hochgezogenen Augenbrauen hebe ich meine Hände automatisch auf Brusthöhe, um mich notfalls abstützen zu können, wobei mir ein "Oh" aus dem Mund entflieht.

Der Typ dreht sich um und ich kann mein Glück kaum fassen.

"Sag mal verfolgst du mich?" frage ich ihn barsch.

Ich weiß ich weiß, nicht sehr nett und so bin ich normalerweise auch nicht, aber irgendwie fühle ich mich von diesem Typen voll bedrängt, weswegen ich einfach nicht anders kann als ihn anzuzicken.

Er blickt runter zu mir und blickt mir grinsend in die Augen. 'Woah...wie kann man nur so wunderschön sein?'  Was?? Ich schüttel innerlich meinen Kopf über diese Gedanken, ganz falsche Richtung meine liebe.

"Eigentlich nicht, aber das kann ich ja ändern wenn du es so willst." meint er frech und hat noch die Nerven mir zu zuzwinkern.

Mein Mund klappt innerlich wieder auf, er ist einfach so...argh...ich hab nicht mal das richtige Wort, so bringt er mich auf die Palme!

"Nein danke, mein FREUND, der dich übrigens heute hier einarbeitet, sieht es nicht gerne wenn ich mit anderen, vor allem fremden Kerlen irgendwo alleine bin!" gebe ich mit verschränkten Armen siegessicher zurück.

Und das Wort 'Freund' habe ich absichtlich betont, damit der Kerl auch ja versteht dass ich eine vergebene Frau bin und er keine Chancen bei mir hat.

"Also würde es nach dir gehen, dann würdest du schon irgendwo mit mir alleine sein?" fragt er amüsiert.

"Denn du hast gesagt dass dein 'Freund' es nicht gerne sieht. Aber was er nicht weiß macht ihn nicht heiß oder wie? Außerdem bin ich kein Fremder." fängt er nun an zu schmunzeln.

Oh verdammt, er ist gut. Entrüstet blicke ich hoch zu ihm und merke erst jetzt wie nahe wir uns stehen.

"Ich sollte besser gehen und du arbeiten. Und doch, du bist ein Fremder." gebe ich fast krächzend von mir.

Nach drei Schritten meinerseits ruft er mir nach "Hope..ähm ich meine Raja, warte kurz."

Ich bekomme ein seltsames Gefühl in mir drinnen, irgendwie breitet sich da so eine Wärme aus, sobald mein Name seine Lippen verlässt. Verwirrt drehe ich meinen Kopf zu ihm.

"Was ist?"

"Weißt du zufällig wo diese Besenkammer ist? Ich sollte Marc etwas daraus holen." fragt er mich mit hochgezogenen Augenbrauen.

"Hat er dir nicht gesagt wo die ist?"

"Doch schon, aber ich wurde etwas abgelenkt und jetzt weiß ich es nicht mehr...will nicht zu viel Zeit mit suchen verlieren."

Auf meinem Gesicht formte sich ein peinlich berührtes "Oh" und ich spüre schon wie meine Wangen sich erwärmen.

"Diesen Gang weiter hinter, die dritte Tür links" sage ich ihm und drehe mich wieder von ihm weg. Ein "Danke Hope" konnte ich noch hören als ich zurück zu unserem Tisch lief. Wieso nennt er mich schon wieder Hope? Mein Name ist Raja! Irgendwie nervt es mich, sehe ich ihr vielleicht irgendwie ähnlich? Das würde es wenigstens erklären, da er dann automatisch an sie denkt wenn er mich sieht.

Hope between 2 Worlds Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt